Der junge Kölner Pianist Pablo Held ist einer der Hoffnungsträger des deutschen Jazz. Nun ist sein drittes Album „Glow“ erschienen.
Irgendwann wird es eng in einem Klaviertrio, und man muss da raus. Das gilt selbst für einen so jungen Pianisten wie den Kölner Pablo Held, Jahrgang 1986, der sich mit seinem Trio in den letzten Jahren zu einem der Hoffnungsträger des Genres entwickelt hat.
Auf Glow, seinem dritten Album, umrahmt Held sein Trio nun mit einer siebenköpfigen Schar befreundeter Musiker – und erschließt sich damit eine Palette neuer Klangfarben. Die drei Bläser – der Trompeter Menzel Mutzke und die Saxofonisten Sebastian Gille und Niels Klein – öffnen den Raum in Richtung Herzschmerz und Powerplay; zwei zusätzliche Bassisten – Dietmar Fuhr und Henning Sieverts (der hin und wieder zum Cello wechselt) – festigen den sonoren Sockel. Und die Harfenistin Kathrin Pechlof sowie Hubert Nuss, Helds einstiger Lehrer, der hier das Harmonium und die Celesta spielt, geben dem Gesamtklang eine eigenartig entrückte Note.
Doch eines bleibt fest in der musikalischen Welt von Pablo Held: die Spannung, die aus der Improvisation entspringt, aus der Gleichzeitigkeit von Organisation und spontaner Ausschweifung. Held und seine brothers in crime, der Kontrabassist Robert Landfermann und Jonas Burgwinkel am Schlagzeug, können sich ein Stück zurücklehnen und ihre Musik wie von außen kommentieren.
„Glow“ von Pablo Held ist erschienen bei Pirouet Records.
Aus der ZEIT Nr. 8/2011