Der Gitarrist Bill Frisell widmet sein neues Album dem „Space Age“, als die Menschheit ihre Zukunft im All suchte. Höchst aktuell angesichts der drohenden Spaltung der Welt.
Dies ist eine Musik für die älteren Jahrgänge, die sich noch daran erinnern, wie es sich anfühlte im Oktober 1957, als der Donner über dem Kosmodrom von Baikonur den Westen erbeben ließ und ein Spuk namens Sputnik in den Himmel stürmte. Weiter„Weltraumsehnsuchtsklänge“
Wer sich hingibt, macht nichts falsch: Der Jazztrompeter Avishai Cohen und sein Trio Triveni aus New York haben ihr großartiges, neues Album in nur einer Session aufgenommen.
Man möchte ja auch wissen, wo die Musik herkommt. Kommt sie aus Käfighaltung? Aus biologisch-dynamischem Anbau? Kann man sie guten Gewissens hören? Die neue, dritte Platte von Triveni beantwortet diese Fragen vor dem ersten Ton Weiter„Ein Teil der großen Schwingung sein“
100 Jahre Sun Ra! Von seinen Auftritten zehrt die afroamerikanische Popkultur bis heute. Eine Kompilation versammelt den besten außerirdischen Jazz der Welt.
Sun Ra war der Sonnengott unter den Jazzvisionären, ein Heiland from outer space, der, wie er verkündete, vom Saturn zur Erde gekommen sei. Von den späten Fünfzigern an reiste er mit seinem Arkestra durch die Welt, um interplanetarische Botschaften zu verbreiten: „Have you heard the latest news from Neptune?“ Ein Spinner, sagten die einen. Ein Genie, die anderen. Fernab anderer Szenen kreiste er in seinem ureigenen Afro-Big-Band-Free-Jazz-Kosmos. Weiter„Saturns Gesandter kehrt zurück“
Ein Konzeptalbum über das Sterben haucht dem Jazz neues Leben ein. Der Hip-Hop-Produzent Flying Lotus erfindet mit „You’re Dead!“ die Gameboy-Version des Genres.
Herbie Hancock muss es wissen. Nachdem der Pianist, Komponist und Bandleader seinen Beitrag zu You’re Dead! eingespielt hatte, machte er dem Schöpfer des Albums das ultimative Jazz-Kompliment: Miles Davis, sagte er, würde heute mit Flying Lotus und dessen Freunden abhängen Weiter„Tetris mit den Toten“
Diesen Namen muss man sich merken! Der Luxemburger Trompeter Gast Waltzing reist zur Quelle des Groove. Sein Album „Jazzed Up in New Orleans“ besichtigt Oldtime-Jazz, Gospel und Funk.
Nun also Luxemburg: Der Jazz zieht um die Welt und lässt keinen Flecken aus. Geboren in New Orleans, aufgewachsen in Chicago, über New York nach Europa gekommen, das heute eine Jazzszene neben der anderen hat. Weiter„Ausgebufftes Jazztouristentum“
Charles Mingus musste erst sein Instrument wechseln, um vom Straßenjungen zum Frauenhelden, Traditionalisten und Neutöner aufzusteigen. Jetzt ist er quicklebendig in einer neuen CD-Box zu hören.
Nachts in L.A., in den dreißiger Jahren: Was macht dieser farbige Lümmel da in der 103. Straße? Er lehnt an der Laterne und liest! Hey, das ist Charles Mingus – als er noch ein Niemand war. Weiter„Tausche Cello gegen Bass“
Oscar Peterson war ein Schwergewicht seiner Kunst. Ebenso kommt jetzt eine Wiederveröffentlichung von Aufnahmen aus den Sechzigern daher. Am Mischpult saß damals ein Schwarzwälder.
Eine Wiederveröffentlichung von Gewicht, fast zweieinhalb Kilo. Sechs Klappalben im Schuber, für unter 150 Euro nicht zu bekommen. Jazz auf Vinyl – wohl dem, der einen Plattenspieler hat. Weiter„Guter alter Jazz“
Früher mochte der Jazzer Brad Mehldau Musik ohne Text. An der Seite von Mark Giuliana spielt er jetzt den Erzähler.
Brad Mehldau unter der Fahne des Rock’n’Roll? Wer hätte das gedacht. Wer hätte sich den schwarzen Romantiker unter den Pianisten überhaupt vorstellen können oder wollen ohne die Klangnuancen, die er seinem Flügel entlockt, ohne das sensible Spiel mit dem Nachhall der Töne und der Stille. Weiter„Brad wird elektrisch“
Näher an Nirvana und Kraftwerk als an traditionellen Blue Notes: Mit „Tubes And Wires“ sprengt der Saxofonist Niels Klein die Begriffe des Jazz.
Wüste, irgendwo im interstellaren Raum-Zeit-Kontinuum. Weit hinten Felsen, am nachtgrünen Firmament blinken Sterne. Links vorne eine Figur: Astronaut oder Roboter, Mensch oder Maschine Weiter„Wohin der Sound uns treibt“
Das ist der Sound von London: Die Sons of Kemet verquirlen Einflüsse aus Afrika, Amerika, Europa, Jazz, Reggae, Dub zu einem starken Cocktail.
Wie das losrockt. Ein Latin Groove, lärmend auf der Stand-Tom, düster und präsent, druckvoll und unausweichlich, ein zweites Schlagzeug, das den Groove in einen Dschungel der Akzente auffächert Weiter„Nomaden zwischen Dance und Trance“