Am Rande des Republikanerparteitags in Tampa unterhalten sich einige bereits recht offen darüber, was eine Niederlage Mitt Romneys bei der Präsidentschaftswahl am 6. November wohl für die Partei bedeuten würde.
Die einen sagen, die Republikaner würden noch weiter nach rechts rücken und würden behaupten, die Wahlen hätten doch gezeigt, dass man mit einem eher moderaten Wendehals wie Romney nicht siegen könne. Beim nächsten Mal müsse man mit einem lupenreinen Konservativen antreten.
Die anderen wetten, dass sich die Partei nach einem schmerzlichen Prozess zur politischen Mitte hin öffnen und Latinos und Asiaten umwerben würde. Sie sagen, alles andere wäre politischer Selbstmord, denn ohne größeren Rückhalt bei den rasant wachsenden Minderheiten könnten die Republikaner in Zukunft keine Mehrheiten mehr gewinnen.
Letztere haben für diese Partei auch schon einen Präsidentschaftskandidaten für 2016 parat: Jeb Bush, ehemaliger Gouverneur von Florida, Sohn des Präsidenten Nummer 41, George H. Bush. Bruder des Präsidenten Nummer 43, George W. Bush. Verheiratet mit einer Latina und der spanischen Sprache mächtig.
Had a great lunchtime chat
@hispanicln w/@govsandoval &@gov_martinez. Two great leaders who are making a difference!— Jeb Bush (@JebBush) August 28, 2012
Am Nachmittag trat er in Tampa auf einem Latino-Forum auf und sagte frank und frei, dass sich seine Partei mit der rabiaten Anti-Einwanderungsrhetorik ins Aus zu manövrieren drohe. Nicht jetzt, nicht sofort, aber in den nächsten Jahren.
Seine Anhänger sagen, 2016 sei Jebs ungeliebter Bruder George W. Vergangenheit. Chancen also für Bush III.