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„Ich halte den rechten Flügel der Republikaner für Dschihadisten“

Country-Musiker Hank Williams jr. hat nie einen Hehl aus seiner tiefen Abneigung gegen Barack Obama gemacht. Im vergangenen Jahr verglich er den US-Präsidenten in einem Interview mit Fox News ungeniert mit Hitler. Später veröffentlichte er einen Song, in dem er Obamas USA als Socialist States of America beschreibt. Während eines Auftritts in Iowa hat er nun erneut seiner Wut freien Lauf gelassen: „Wir haben einen muslimischen Präsidenten, der die Landwirtschaft hasst, der das Militär hasst, der die USA hasst – und wir hassen ihn!“, schrie der Sänger in die Menge. Dafür erntete er unbändigen Jubel.

Sich damit inhaltlich auseinanderzusetzen, erfordert wenig Intellekt: Williams‘ Äußerungen sind einfach populistischer Unfug. Gewinnbringender ist da schon die Lektüre eines Interviews mit dem Schriftsteller Paul Auster. Der ist durchaus ebenfalls unzufrieden mit Obama oder hat zumindest ein gespaltenes Verhältnis zu seiner Politik, wenn er ihn auch weiterhin unterstützt. Gegen die konservativen Republikaner wettert er ohne Rücksicht. Aber wenigstens merkt man seinen Einschätzungen an, dass er nachgedacht hat. „Seine Politik ist nicht meine Politik, aber er ist mir verdammt viel näher als irgendein anderer, also stehe ich leidenschaftlich hinter ihm. Ich will verzweifelt, dass er gewinnt“, sagt Auster in dem Interview mit Salon über Obama. Aber: „Hat er mich enttäuscht? Natürlich hat er mich enttäuscht.“ Und weiter:

„Ich denke, er hätte die konservative Rechte ausbremsen können. Aber er hatte diese noble Vorstellung, alle zusammenbringen zu können, und er wusste nicht, dass er es mit Geisteskranken zu tun hat. Ich halte den rechten Flügel der Republikaner für Dschihadisten; sie sind genauso verrückt wie diese Leute. Sie wollen das Land zerstören, dass wir retten wollen. Und wissen Sie, sie tun das nicht mit Maschinengewehren und Bomben, sie tun es, indem sie geisteskranke Menschen wählen, die geisteskranke Gesetze machen, auf lange Sicht wird das genau so viel Schaden anrichten wie Bomben. (…) Ich bin für Obama, ich wünschte, er wäre anders, aber ich weiß, dass er unter den Umständen nicht anders sein kann. Jeder, der auch nur ein wenig weiter links stünde, hätte niemals eine Chance, die Wahl zu gewinnen. Also respektiere ich Obama. Aber ich denke, dass er eine merkwürdige doppelte Persönlichkeit besitzt: warm und kalt, mitfühlend und indifferent, hart und weich, alles zur selben Zeit. Und ich verstehe nicht wirklich, wer er ist.“

 

Und was ist, wenn die Außerirdischen kommen?

Eine Umfrage von National Geographic bringt Erstaunliches zutage: Demnach trauen 65 Prozent der Amerikaner US-Präsident Barack Obama eher als seinem Herausforderer Mitt Romney zu, im Falle einer Invasion von Außerirdischen das Richtige zu tun. Das ist sicher nicht entscheidend für den Wahlkampf, aber zumindest auch nicht völlig irrelevant. Denn immerhin glauben laut der Umfrage rund 80 Millionen Amerikaner an die Existenz von UFOs. Sollten Aliens die Erde angreifen, gehen viele jedoch offenbar lieber auf Nummer sicher und rufen Helden wie Hulk, Batman oder Spiderman zu Hilfe – auch eine Form von Politikverdrossenheit.