Mit zehn Jahren habe ich im Gymnasium meine beste Freundin Isabell kennengelernt. Das ist nun über 23 Jahre her. Seit einigen Jahren fahren wir einmal im Jahr mit unseren Familien zusammen ein Wochenende weg. Meist geht es in eine Jugendherberge. Im September 2014 und auch 2015 ging es nach Haltern am See. In der nahe gelegenen Westruper Heide entstanden diese Bilder. Auf beiden Bildern ist Isabell rechts zu sehen, während ich links stehe. Einer fehlt auf dem Foto von diesem Jahr: Paul ist jetzt fünfzehn Jahre alt und findet es uncool, mit den Familien wegzufahren. Aber auch an Marlenes nicht mehr vorhandener Zahnlücke zeigt sich, wie die Zeit vergangen ist.
In der ZEIT Nr. 43/15 habe ich mit großer Freude die regionalen Ausdrücke für den Abschiedstrunk gelesen und möchte noch eine Hamburgische Variante hinzufügen, nämlich das sogenannte Aufundzu. Dabei handelt sich um ein schnelles Bier, bei dem der Zapfhahn auf und gleich wieder zugedreht, mithin das Glas nicht voll wird. Da die Kneipe in der Kasse ein so kleines Bier nicht vorgesehen hat, wird dieses Abschiedsgetränk als Kaffee abgerechnet.
Mein Sohn hat sich meinen Jugendtraum erfüllt: Er hat sich eine nigelnagelneue Vespa gekauft. Und ich, annähernd 70, durfte eine Probefahrt durchs Hamburger Schanzenviertel unternehmen. Herrlich!
Mein Mann, mit dem ich per Pkw fünf Wochen lang durch Südfrankreich und Spanien gefahren bin wie schon vor 40 Jahren. Es war eine ebenso wundervolle Reise wie damals.
Heute Morgen stolperte ich beim Metzger über den Zungenbrecher Frischwurstaufschnitt. Dabei sollte man wissen, dass es im schwäbischen »Frischwurschtaufschnitt« gesprochen wird. Ob man mich in Hamburg wohl verstehen würde, wenn ich »einen Wecken mit Frischwurschtaufschnitt« orderte?
Ein strahlender Oktobersonntagmorgen. Auf einer Bank auf dem Ohlsdorfer Friedhof komme ich mit einer alten Dame ins Gespräch. Über nichts Geringeres als den Tod. Wie wollen wir sterben? Was ist für uns eine gelungene Trauerfeier? Was unser Leben reicher macht? Solche Begegnungen.
Samstagmittag, im T-Shirt in der Oktobersonne sitzend, die ZEIT lesen, während unsere beiden kleinen Kinder gleichzeitig Mittagsschlaf machen: Jackpot!
In meiner Kinderzeit gab es zwei Sorten Extrawurst. Das eine war die Beutelwurst, und das andere war die Pulwurst. Handelte es sich bei Ersterer um eine leckere Grützwurst aus Graupen, Blut, Rosinen und Schlachtresten, die heiß (und meist mit Kartoffelmus) serviert wurde und die dann aufquoll und sich auf dem Teller ausbreitete, war die zweite eine Leberwurst, die wir Kinder aus den Därmen pulten.