Meinungsaustausch – gibt’s noch was Langweiligeres als das? Wie schön ist da doch so ein Kaffeeklatsch! Kaffee klatsch geht nur mit Freundinnen. Tratsch ist Pflicht, Kuchen auch. Kaffee dagegen kann locker durch ein Glas Sekt ersetzt werden.
1955 baute sich die Urgroßmutter meiner Frau in Hohwacht an der Ostsee ein Ferienhäuschen. Das linke Bild zeigt die Großmutter meiner Frau mit ihren Kindern im Jahr 1956, als die Familie das erste Mal in diesem Häuschen Ostern feierte. Seitdem findet das Fest für die ganze Familie alljährlich in Hohwacht statt – sogar die Tischdekoration ist dieselbe geblieben. Auf dem rechten Bild sieht man das Kind von 1956, inzwischen selbst Großmutter, im Jahre 2013 mit seinen Enkeln. Inzwischen feiert also die fünfte Generation in dem Häuschen, weil es aber für die große Familie zu klein geworden ist, müssen einige nun in örtlichen Pensionen übernachten. Trotzdem freuen wir uns auf das kommende Osterfest und auf viele weitere!
Hier in Kigali, Tausende Kilometer von zu Hause entfernt, in einer alten ZEIT-Ausgabe zu lesen, was meinem wunderbaren Kollegen Gerald die Mandoline seiner Großmutter bedeutet!
Wenn wir in früheren Zeiten jemanden einen Dummbax nannten, war es jemand, der etwas verträumt oder nur trottelig war und in manches Fettnäpfchen trat. So einem konnte man eigentlich nichts übel nehmen.
Diese Kritzelei entstand auf einer Grundschulkonferenz, als es vor allem um Inklusion und die Einrichtung einer internationalen Förderklasse ging. Doch die Themen Frühling, Wiese und Ostern sind derzeit omnipräsent…
Die Begegnung mit einem rauschebärtigen Hamburger Obdachlosen. Er zeigt mir die Markierung des zehnten Längengrads neben seinem Zelt unter der Brücke sowie das Symbol des europäischen Fernwanderwegs. Er unterrichtet mich über die Tiefe der Alster. Dann verweist er stolz auf seine Fahrradselbsthilfestation mit antiker Pumpe. »Und was machst du so?«, fragt er. Nachdem ich geantwortet habe, nimmt er seinen Basketball und verabschiedet mich mit einem fröhlichen »Touchdown!«.
Zwar liegt mein Geburtsort nur 20 Kilometer von meinem jetzigen Wohnort entfernt, und doch lernte ich kürzlich einen mir völlig neuen Begriff kennen: In dieser Jahreszeit leuchten sie wieder gelb auf den Wiesen, die Bumbaumeln. Jedes echte Erfurter Kind weiß, wovon die Rede ist: Andernorts ist es der Löwenzahn, der die Frühlingswiesen belebt. Seit 15 Jahren lebe ich nun in Erfurt und habe dieses freundliche Wort gern in meinen Wortschatz übernommen.
Beim Sortieren von Papieren habe ich dieses Andenken an unsere verunglückte Romfahrt zu Ostern 1950 wiederentdeckt. Reisepapiere gab es damals noch nicht für besiegte deutsche Teenager. Zu dritt gingen wir über die grüne Grenze bei Kufstein und waren per Anhalter bis zum Brenner gekommen. Leider wurden wir auf der italienischen Seite geschnappt, verbrachten erst einige Tage in der Caserma Cesare Battisti am Brenner und dann im Polizeigefängnis in Innsbruck. Am Samstag vor Ostern wurden wir heimwärts abgeschoben. Im nächsten Jahr gab es schon wieder Reisepässe. Aber das Heilige Jahr, das Papst Pius XII. für 1950 proklamiert hatte, hatten wir verpasst.