Wenn mein Mann auf dem Klavier George-Gershwin-Stücke übt, die er mir zu meinem 70. Geburtstag als Ständchen spielen will. Gerade höre ich Somebody loves me…
Warenautomaten findet man heute vor allem auf Bahnsteigen und in Raststätten. Aus dem Stadtbild sind sie weitgehend verschwunden, und auch die Vielfalt hat abgenommen. Ein seltenes Exemplar habe ich in Altenahr entdeckt und dabei unweigerlich im Geiste die Situationen durchgespielt, in denen es nötig war, sich für drei Mark schnell noch ein Paar Strümpfe zu ziehen.
Uns mit Uschi an einem regnerischen Morgen zum Waldlauf treffen. Eine von uns ist am Vorabend zu spät ins Bett gegangen, die andere hat schlecht geschlafen, der Dritten tun alle Knochen weh. Wir laufen los, reden, schweigen, schauen. Und nach einer Runde bergauf, bergab spüren wir unsere Wehwehchen kaum noch – und der Regen hat vielleicht auch nachgelassen.
Es war in meiner Kindheit, in den sechziger Jahren. Unser Nachbar hatte ein neues Auto gekauft. Welches Auto der Nachbar denn erworben habe, wollte mein Vater abends von der Mutter wissen. Sie antwortete: »Das kann ich dir nicht genau sagen. Irgend so einen kleinen Fuckepüster.« Schon hatte mein Vater eine ungefähre Vorstellung von der Neuerwerbung. Ein »Fuckepüster« ist ein Fahrzeug, das nicht mit Schönheit oder Geschwindigkeit aufwarten kann, dafür aber umso mehr Lärm und Abgase produziert. Meine Mutter, inzwischen 85 Jahre alt, benutzt das Wort bis heute.
Der Streik am Flughafen Frankfurt. Bei offenem Fenster durchschlafen, bis sich der Wecker meldet! Friedvolle Ruhe, freundliche Vögel, die begeistert die Stille nutzen. Kein quälendes Dröhnen und Heulen vom Himmel wie sonst zwischen 5 und 23 Uhr.
Aus dem Chinesischen übersetzt, bedeutet mein Name »in Deutschland«: Als ich geboren wurde, studierte mein Vater gerade in Berlin. Im Sommer 2000 bin ich das erste Mal mit meiner Familie nach Berlin gereist. Ich war stark fasziniert von der vielfältigen Kulturszene, und von da an stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall wieder zurückkommen wollte. Zwölf Jahre später kam ich endlich als Austauschstudentin nach Berlin. Kurz vor meinem 21. Geburtstag besuchten mich meine Eltern, und da hatten wir spontan die Idee, das Bild mit der silberfarbenen Skulptur nachzustellen.
Morgens ein Sonnenaufgang am Meer eine Stunde am Strand laufen, im Atlantik schwimmen, auf der Terrasse frühstücken, abends im Fernsehen das norddeutsche Schmuddelwetter sehen – und mittwochs die ZEIT der Vorwoche lesen.
Als mein Jüngster etwa drei Jahre alt war, experimentierte er gern mit der deutschen Sprache. Und erschuf den Tingeling. Dürfte ich nur ein Wort im Duden austauschen, so würde ich mit diesem Begriff den »Schmetterling« ersetzen, denn der war gemeint. Aber wie viel mehr tingelt doch dieser kleine Frühlingsbote durch die Lüfte, als dass er schmettert!
Wenn wir einen regnerischen Tag mit Baklawa und Bier auf dem Bett ausklingen lassen. Draußen erledigt noch die Müllabfuhr ihre Arbeit, während wir schon Pläne für die nächsten Abenteuer im Großstadtdschungel schmieden.