Diese Kiefer hält sich tapfer im Dünengürtel vor unserem Ferienhaus nahe Amsterdam. Der salzige Nordseewind setzt ihr schwer zu, weshalb seit elf Jahren stets ihr unser erster Gang ans Meer gilt. Und siehe da, bei unserer Ankunft vorgestern hatte sie nichts von ihrer biegsamen Ausdauer verloren.
Dass ich nach über zehn Jahren Aufenthalt in diesem Lande endlich einen Weg gefunden habe, Deutschen ihr bisweilen unfreundliches Gesicht auszutreiben. (Ein Segen für das chinesische Gemüt!) Man stelle sich einfach hin, ziehe ebenfalls ein Gesicht und beginne zu sprechen: Mein. Kleiner. Grüner. Kaktus. …
Zu erleben, wie sich meine Eltern nach 54 Jahren Ehe zugeneigt sind. Wenn Papa (85 Jahre) über Mama (80 Jahre) sagt: »Deine Mutter ist ein schickes Mädchen!«, dann macht das Mut, miteinander alt und tüdelig zu werden.
Unser fast dreijähriger Enkel, der ganz still, die Arme gekreuzt, auf seinem Rutscheauto in unserem Garten sitzt. Und auf meine Frage, was denn los sei, erklärt: »Ich steh im Stau!«
Nach einer sehr arbeitsintensiven und gegenwindreichen Phase entstand diese Kritzelei an meinem ersten Urlaubstag am Strand der Nordseeinsel Föhr, inspiriert vom Duft der Salzwiesen und des Watts.
Simon David Sprengel, Ladenburg, Baden-Württemberg
Auf dem Altrhein mit meinen Freunden Kanu fahren. Die Sonne im Nacken, den Wind in den Haaren spüren. Auf einer Insel picknicken und danach in das kühle Nass springen. Es ist wie Urlaub.
Das gemeinsame abendliche Kochen mit meiner Mitbewohnerin nach einem erfolgreichen Ausflug zu den Müllcontainern der umliegenden Supermärkte. Und das Bewusstsein, dass das Contai- nern hier in Dänemark wunderbarerweise ganz legal ist.
Als ich 1961 ans Gymnasium im schwäbischen Geislingen kam, wurde ich als Neuankömmling erst einmal kritisch beschnuppert. Nur ein Schüler nahm gleich Kontakt zu mir auf und führte mich in die Gepflogenheiten des Klassenverbandes ein: Herbert Borlinghaus. Durch einen beruflichen Wechsel meines Vaters verließ ich die Klasse jedoch schon im folgenden Jahr wieder und ging danach in Hessen zur Schule. So verloren Herbert und ich uns aus den Augen.
Doch nun, während eines Urlaubs auf Gran Canaria lernten meine Frau und ich ein Ehepaar aus dem Schwarzwald kennen, das mir bei einer Unterhaltung auch von einem guten Freund – Herbert Borlinghaus – erzählte. Ich war wie vom Donner gerührt, als ich den Namen hörte. Ich fragte nach seiner Telefonnummer, rief ihn gleich nach meiner Rückkehr an. Und so führten wir, nach 53 Jahren, ein sehr bewegendes und emotionsgeladenes Gespräch.