Mithilfe meines guten alten Schulfüllers entstand an einem Sonntagnachmittag während der Planung einer Deutschstunde für eine 5. Klasse diese alphabetische Kritzelei.
Seit ich mit meiner Dissertation anfing, gewinnt das Wort Doktorvater für mich mehr und mehr an Bedeutung. Es fühlt sich wirklich manchmal an, als wäre ich mit dreißig noch einmal Kind. Mein Doktorvater (der vom Alter her tatsächlich mein Vater sein könnte) weiß mich immer wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Er hört zu und gibt seine Erfahrungen an mich weiter.
Auf heimliche Weise
Ganz langsam und leise
Auf sanften Sohlen,
Doch Schritt für Schritt,
Naht der Gevatter.
Wir spüren ihn kommen,
Er ist nicht willkommen,
Gar nicht willkommen.
Wir wollen nicht mit!
Was wird er bringen?
Will er uns verschlingen?
Bringt er Himmel, Hölle,
Vielleicht auch das Nichts?
Gevatter, ach warte!
Erhör unser Flehen,
Die Sonn’ noch zu sehen.
So wollen wir gehen
Die Wege des Lichts.
Unser Sohn hatte sich aus seiner Wohnung ausgesperrt und kam, um seinen Ersatzschlüssel zu holen. Es wurde ein unverhofft belebender Abend – wir saßen zusammen, und er las uns Wilhelm Busch vor!
Der junge Kollege, mit dem ich seit einiger Zeit das Büro teile. Er ist nicht nur hübsch und charmant, sondern gibt mir auch von den Leckereien ab, die seine griechische Mutter für ihn zubereitet. Der Gedanke an den Beginn einer neuen Arbeitswoche lässt mich am Sonntag schon lächeln…
Als aus meinem Freund mein Mann wurde, fragte sich meine Oma, wie von dem neuen Enkelsohn zu sprechen sei, der doch kein echter Enkel ist. Das wohl am nächsten liegende Wort »Schwiegerenkelsohn« erschien ihr offenbar zu lang. So sprach sie fortan vom Schwenkel und verblüfft damit viele Gesprächspartner. »Wie bitte, von wem reden Sie?« – »Na, von meinem Schwenkel, dem Mann meiner Enkeltochter«, gibt meine Oma dann stets tough zurück.
Ich habe eine gewisse Hoffnung, dass ihre Wortschöpfung es irgendwann in den Duden schafft. Es wäre dem Schwenkel zu gönnen.
Als meine Enkeltochter vier Jahre alt war, bekam sie einen Bruder, den sie auf dem linken Bild liebevoll beäugt – vielleicht in der unbewussten Vorfreude, jemanden zu haben, über den sie bestimmen könne. Er setzte sich aber bald selbstbewusst zur Wehr, was beider Entwicklung sicher guttat. Als sie nach bestandenem Abitur für einige Zeit in die USA flog, entstand am Flughafen ein Abschiedsbild (rechts), das – wie ich finde – alles sagt.
Freitagmorgen acht Uhr: Ich bin müde, und ein anstrengender Arbeitstag liegt vor mir. Da geht die Tür auf, Greta stürmt herein und strahlt mich an, wie nur Menschen wie sie strahlen können. Greta hat das Downsyndrom, und ich (Physiotherapeutin) habe den schönsten Beruf der Welt!
In der Innenstadt werfe ich einem Straßen- musikanten Münzen in seinen Geigen- kasten. Anstatt sich einfach zu bedanken, wünscht er mir viel Glück. Woher wusste er nur, dass ich Glück gerade sehr gut ge- brauchen kann?
In Kindheitstagen las ich von Witwe Bolte, die das Kraut aus dem Keller holte. Nun habe ich mit meiner eigenen Kraft sieben große Kohlköpfe gehobelt, gesalzen und eingestampft, auf dass daraus Sauerkraut werde. Harte Arbeit, aber – ein Wunsch ist erfüllt.