Samstag in meiner süddeutschen Heimatstadt. Ein klassischer Tag zum Autowaschen und -polieren. Auf dem Parkplatz des Edelitalieners sehe ich eine Menge schneller, schöner Autos. Vor einem BMW steht eine Gruppe junger Männer. In der Mitte der Wagenbesitzer, der voller Stolz sein Baby auf der Kühlerhaube wickelt. »Heilix Blechle!« Wie schön sich die Zeiten doch manchmal ändern.
Mein Vater, 102 Jahre alt, hat keine Magenschmerzen. Nein, er hat Leibweh. Ich glaube, wenn er nicht mehr bei mir ist, wird kein Mensch mehr Leibweh haben. Schade!
Ich habe heute Morgen auf dem Weg ins Büro den charmantesten Busfahrer Berlins erlebt! »Die Hübschen dürfen auch vorne aussteigen!«, sagte er. Und er meinte tatsächlich mich.
Diesen Versagerknopf fand ich im Freilichtmuseum Finsterau an einem Ziga- rettenautomaten aus dem Jahr 1936. Weiter oben befand sich noch der Hinweis: »Zigaretten: 2x 10 Pfg. – Bei Versagen Knopf drücken.« Durch Betätigen des Rückgabemechanismus konnten also das Geldstück und auch der Raucher vor dem Versagen bewahrt werden. Wer sich beim Drücken dieses Knopfes wohl angesprochen gefühlt hat?
Im Berner Bahnhof falle ich samt meinem neuen Elektrofahrrad rückwärts die Rolltreppe runter. Drei junge Türken stoppen die Treppe, stellen mein Velo auf die Räder und mich auf die Beine, und einer zeigt nach rechts: »Mann, dort hat Lift!«
Die Elster, die mir für ein Stück Brot glitzernde Fundstücke hinlegt. Heute war es der Perlenohrring meiner Nachbarin, den sie – wie sich herausstellte – vor Monaten verloren hat.
Eigentlich hat es ja nicht viel Sinn, der »guten alten Zeit« nachzutrauern, zumal sie ja auch gar nicht immer so gut gewesen ist. Wenn ich aber mal wieder (notgedrungen!) in ein Einkaufszentrum auf der grünen Wiese komme und der Lebensmittelabteilung mit ihrem unüberschaubaren Angebot einen Besuch abstatte, dann kommt mir doch das schöne, alte Wort Kolonialwaren in den Kopf. Und die Gedanken schweifen zurück in die Zeit, als die Gemischtwarenhandlung im Dorf neben den Dingen des täglichen Bedarfs auch Waren aus fernen Ländern anbot – und das alles auf engstem Raum.
Die liebste Kinderpflegerin der Welt. Sie holt meinen fünfjährigen Sohn täglich zu Hause ab, nimmt ihn mit in den sechs Kilometer entfernten Ganztagskindergarten und bringt ihn auch wieder nach Hause. Ich bin nämlich alleinerziehend, berufstätig, wohne auf dem Land und habe kein Auto. Sie nennt es »Fahrgemeinschaft«.