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Döppen: Mein Wort-Schatz

Alva, unsere fünfjährige Tochter, durfte diese Woche zum ersten Mal in ihrem leben Erbsen Döppen. Die große Papiertüte voller Erbsenschoten, die wir beim Bauern gekauft hatten, war im Nu leer gedöppt, und die kleinen grünen Kugeln, abends in Butter geschwenkt, waren ebenfalls im Nu verputzt.

Henning Krause, Köln

 

Was mein Leben reicher macht

Der katholische Pastor hat einer türkischstämmigen, muslimischen Nachbarin erlaubt, einen Teil des brachliegenden Pfarrgartens zu nutzen. Jeden Sonntag bringt sie einen großen Blumenstrauß in die Kirche, und die Küsterin stellt ihn vor den Altar.

Josef Freise, Neuwied

 

Was mein Leben reicher macht

Nach zwölf sehr guten Jahren hat mich der Lebenspartner verlassen. Er hat sich neu »verliebt und will sich dagegen nicht wehren«. Nach Monaten treffen wir uns in einem Café wieder. Was wird dieses Treffen bringen? Er steht vor mir, und wir strahlen uns an. Er weint viel und greift immer wieder nach meiner Hand. ich spüre immer noch eine tiefe Verbundenheit und liebe zwischen uns. Mein Kampf ist Warten und die Gewissheit: Das Neue ist zwar neu, aber ich bin ich. und ich bin einfach gut.

Thomas Bodammer, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Mit meinem Besuch aus Zürich (Caroline, die vor 17 Jahren fast meine Stiefmutter geworden wäre, und Sepp) nach einer großen Hafenrundfahrt im Beach-Club zu sitzen und bei einem Aperol Spritz die Sonne zu genießen.

Ann-Kathrin Röpke, Hamburg

 

Bilder aus Hamburg

Stundenlang hatten wir Kinder im Sommer Spaß, wenn Vater für Arbeiten im Garten die Schrageln (hochdeutsch: Schragen) aus dem Schuppen holte und wir uns dann aus einem dieser Holzböcke mittels eines langen Holzpfostens eine Schaukel bauten. Der Schwerere von uns konnte den leichteren Partner oben dunsten lassen, bis er diesen gnädigerweise wieder herunterschaukelte.

Herbert Walter, Kaumberg, Niederösterreich

 

Mein Feind der Giersch

(nach Alexandra, »Mein Freund der Baum«)

Ich wollt dich nie mehr wiedersehn,
mein alter Feind seit Kindertagen!
Ich hatte manches dir zu sagen
und wusste, du wirst nichts verstehn.
Als kleiner Junge kam ich schon
zu dir, mit täglich neuer Sorge.
Ich fühlte mich von dir betrogen,
und mancher Kummer kam davon.
Doch hab ich nie um dich geweint.
Riss dich heraus mit deinen grünen Blättern.
Weit übern Zaun, mein alter Feind!

Mein Feind der Giersch, er lebt,
seht nur, wie er zum Himmel strebt!

Du wächst zu schnell, ich kam zu spät.
Ich werde dich wohl nie besiegen.
Und bleibst du auch am Wege liegen,
und jeder, der vorübergeht,
der achtet nicht den Rest von Leben
und tritt auf deine grünen Blätter.
Die tiefen Wurzeln aber bleiben.
Du wirst mir niemals Ruhe geben,
und müde wird mir meine Hand.
Mein ärgster Feind, ich hab verloren,
dich aus dem Garten nie verbannt.

Mein Feind der Giersch, er lebt …

Wächst auch ein Haus aus Glas und Stein,
dort, wo man ihn hat ausgegraben.
und werden auch die Mauern ragen,
dort wächst er doch im Sonnenschein.
Niemals wird es ein Wunder geben,
ich werde auch nicht darauf warten,
er wächst ja doch in meinem Garten,
denn er erwacht zu neuem Leben.
Erst ist er dann noch schwach und klein,
und wenn auch viele Jahre gehen,
es wird doch stets dasselbe sein.

Mein Feind der Giersch …

Hans G. Schneider, Mönkeberg

 

Was mein Leben reicher macht

Mit dem Rennrad am Baggersee angekommen, stelle ich fest, dass ich unterwegs meinen Beutel mit Neoprenanzug, Schwimmbrille und Badekappe verloren habe. Wie soll ich noch am Triathlon teilnehmen? Zum Suchen reicht die Zeit nicht mehr. Da taucht ein Polizist mit Motorrad und Blaulicht auf und bringt mir den Beutel. Ergebnis: erster Platz in meiner Altersklasse. Herzlichen Dank meinem Freund und Helfer!

Thomas Fürbaß, Bad Schönborn, Baden-Württemberg