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Schrageln: Mein Wort-Schatz

Stundenlang hatten wir Kinder im Sommer Spaß, wenn Vater für Arbeiten im Garten die Schrageln (hochdeutsch: Schragen) aus dem Schuppen holte und wir uns dann aus einem dieser Holzböcke mittels eines langen Holzpfostens eine Schaukel bauten. Der Schwerere von uns konnte den leichteren Partner oben dunsten lassen, bis er diesen gnädigerweise wieder herunterschaukelte.

Herbert Walter, Kaumberg, Niederösterreich

 

Was mein Leben reicher macht

Schlaftrunken die Haustür öffnen, frische Brötchen und die Zeitung ins Haus holen. Obwohl meine Eltern seit ein paar Monaten nicht mehr in unserem Ort wohnen, hängt das Carepaket für einen gemütlichen Morgen jeden Sonntag vor der Tür.

Kathrin Jann, Benningen am Neckar

 

Paletti: Mein Wort-Schatz

Ich will die Katze gleich aus dem Sack lassen: Ich bin der Erfinder des Wortes Paletti. Das ist kein Scherz. Ehrlich! Ich schwöre! Das Wort hat eigentlich keine Bedeutung. Sie können im italienischen oder im spanischen Wörterbuch nachschauen, Sie werden das Wort nicht finden. Es fiel mir Anfang der achtziger Jahre ein. Für mich klingt es einfach besser als »alles gut«. Eigenartigerweise haben das sofort alle Menschen verstanden, mit denen ich in Kontakt kam. Selbst ein londoner Taxifahrer hat das Wort gebraucht. Wenn der wüsste, dass er den Erfinder gefahren hat!

Gunter Knauer, Meerbusch

 

Zeitsprung: Flugs Flügge

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Vor vier Wochen fand unser Sohn ein heruntergefallenes Nest mit fünf Vogeljungen. Drei der fast nackten Nestlinge lebten noch und bezogen zuerst einen Schuhkarton und später einen Vogelkäfig, dessen Tür dann bald offen stand. Erste Flugübungen fanden in unserem Wohnzimmer statt. Von uns mit Eigelb, Hafer- und Hirseflocken aufgepeppelt (geklaute Nudeln und Tortenkrümel kamen auch dazu), erweiterte sich der Aktionsradius der Vögelchen rasch bis in den Garten und ins Umland. Aber wenn ich den Balkon betrete, sind immer sofort zwei unserer Zöglinge da, um mich zu begrüßen. Ob der dritte endgültig ausgeflogen ist oder im Magen einer Nachbarskatze landete, darüber wage ich nicht nachzudenken. Jedenfalls entwickeln sich die beiden prächtig und »studieren« inzwischen sogar schon die Zeitung.

Ulrike Blatter, Gottmadingen, Baden-Württemberg

 

Die Kritzelei der Woche

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Diese Kritzelei ist bei der letzten Lehrerkonferenz dieses Schuljahres entstanden. Während die Schulleiterin die Aktivitäten im abgelaufenen Jahr rekapitulierte und auch schon die Aufgaben fürs nächste Jahr umriss, dachten wir Lehrer und Lehrerinnen – wie unsere Schüler – an die Sommerferien!

Chiara Mobilio, Perugia, italien

 

Was mein Leben reicher macht

Linus, unser siebenjähriger Nachbarssohn, darf – unter Papas Aufsicht – zum ersten Mal Rasenmäher-Trecker fahren. Sein Strahlen geht von einem Ohr zum anderen. Als der Junge an mir vorbeifährt, ruft er mir zu: »Ellen, die Kinder werden ja sooo schnell groß.«

Ellen Liebich, Salderatzen, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Ein Besuch im Brüder-Grimm-Haus in Steinau a. d. Straße. Kenntnisreich werden wir geführt und bekommen zu guter letzt auch noch das herrliche Märchen vom Fuchs und den Gänsen erzählt. Da möchte man wieder Kind werden!

Monika Hader, Bendorf, Rheinland-Pfalz