Jeden Samstag nach dem Wunschfilm, pünktlich um 21 uhr 45, sagte mein Vater in feinstem Ruhrgebietsdeutsch: »So, getz aber ab inne Poofe!« Während meine Brüder und ich damals jeden Moment hinauszögerten, ins Bett zu gehen, hat die gute, alte Poofe heute ein Revival erfahren: Mit einem sechsmonatigen Sohn kann ich es manchmal gar nicht abwarten, abends endlich in die Poofe fallen zu können.
Selbstauslöserfotos haben in unserer Familie Tradition. Und das Erkunden der Welt mit nichts mehr als einem Rucksack auf dem Rücken ebenfalls. So gibt es von Beginn an aus jedem Urlaub mindestens ein Selbstauslöserfoto.
Die beiden Bilder zeigen mich mit meiner Schwester und unseren Eltern 1997 in Griechenland beim Inselhüpfen (da bin ich die Zweite von rechts) und 2012 auf einer Nordamerikatour. Nach längerer Zeit hatten wir es endlich wieder einmal geschafft, zusammen zu reisen. Vieles hat sich verändert, doch eines bleibt immer gleich: Rucksackreise mit Selbstauslöser!
Es ist Freitagnachmittag, als ich, die Bauleiterin, gehetzt auf meiner Baustelle ankomme. Meine tunesischen Arbeiter begrüßen mich mit der Frage: »Na, Chef, schon gegessen? Wir haben Couscous für dich!« ich genieße die Köstlichkeit auf der Baustellenterrasse mit Blick auf die schönste Stadt von allen. Und die Anstrengung der zurückliegenden arbeitsreichen Woche ist vergessen. Danke, Jungs!
Man möchte den Hinweis auf diesem Straßenschild in Dresden fast makaber nennen, angesichts der Wassermassen am 6. Juni. Nicht weit vom Dresdner Zentrum, von Semperoper und Zwinger steht es und hatte seine eigentliche Funktion bereits seit einigen Tagen verloren. Im übertragenen Sinn kann man ihm trotzdem etwas abgewinnen: Es war ein Volksfest der Hilfsbereitschaft während der Tage des Hochwassers – nicht nur in Dresden.
Abends beim Familienkuscheln auf der Couch: Ich habe meinem drei Jahre alten Sohn gerade ins Ohr geflüstert, dass ich ihn lieb habe. Da beugt er sich zu mir vor, überlegt kurz und flüstert dann auch in mein Ohr: »Papa, ich bin ein Dinosaurier.«
Während der vielen Stunden Vorbereitung auf mein Abitur hat mein Unterbewusstsein aus unstrukturierten Gedankenwolken dieses Bild gezeugt. Dieser Lernmarathon ist nun zu Ende, das Bild aber behalte ich als bleibende Erinnerung an diese angespannte Zeit.
Mein bester Freund Tobi, der mich an mein Strahlen erinnert, wenn ich es vergessen habe, mich anschubst, wenn es sein muss, mich drückt, wenn ich es brauche, mit dem ich reden und schweigen kann. Mein Lieblingsmensch!
Dass ein junger Mann, den ich zehn Jahre lang nicht gesehen hatte, plötzlich mit Geschenkkorb und Blumen vor meiner Tür steht. Dem einstigen Flüchtlingskind aus Afghanistan hatte ich von der Hauptschule bis zum Abitur etwas helfen können. Nun hat er eine gute Arbeitsstelle und meint, die habe er mir zu verdanken. Ich bin verblüfft und gerührt.