Morgens der Anblick meiner noch schlafenden Frau, auch nach 58 Jahren noch. Das bildschöne, heitere Mädchen von einst schimmert immer noch durch. Dank dem Leben, das mir so ein liebevolles Wesen schenkte!
Martin Lagrange, Bad Dürrheim, Baden-Württemberg
Max – unser Sohn, der schon mit drei Jahren wusste, dass er mal Bauer werden wollte. Nun ist er, 21-jährig, am Pfingstsonntag mit seinem geliebten Traktor tödlich verunglückt. Wir sind froh und stolz, dass wir seine Eltern sein durften!
Einer meiner Stiftzähne war herausgefallen. Als meine fünfjährige Tochter am nächsten Morgen zu uns ins Bett kam und die Lücke bemerkte, zog sie flugs am Kopfkissen und bat mich, nachzusehen, ob die Zahnfee etwas versteckt habe.
Vor einigen Jahren verbrachten wir mit unseren Enkelinnen die Ferien im schwedischen Småland. Wir wohnten in einer alten Bauernhütte und angelten bei schönem Wetter im benachbarten See. Inzwischen entdeckte ich in einem Buch dieses Aquarell. Es heißt »Lisbeth angelt« und hängt im Nationalmuseum in Stockholm. Der berühmte schwedische Künstler Carl Larsson hat es 1898 gemalt. Man sieht: Abseits der großen Touristenströme hat sich die Welt in Schweden sehr wenig verändert.
Von einer früheren Französisch-Schülerin nach ungefähr 50 Jahren einen liebenswürdigen Dankesbrief zu erhalten: Sie lebt jetzt als Übersetzerin in der Nähe von Paris.
Dass ich das Auto abgeschafft habe! Wenn ich jetzt mit dem Fahrrad durch die Felder fahre, dann rieche ich Blüten. Ich fahre über die Brücke, und unter mir steht der Autobahnring im Stau.
Von einer ledigen Frau, die die 30 überschritten hatte, erwartete man früher, dass sie bei den Eltern bleiben und sich nützlich machen würde. Eine solche Dame wurde bei uns die Useketante genannt (von engl. to use, gebrauchen, zu etwas zu gebrauchen). Ich hörte als Kind, wie eine andere Tante von ihr sprach: »Die hat doch den Klappaltar schon hinter der Tür stehen.« Was wohl nichts anderes bedeutete, als dass die Betreffende einen Mann, der ihr gefiele, vom Fleck weg zu heiraten bereit gewesen wäre.
Die Suche nach einem freien Anwohnerparkplatz ist aussichtslos. Entnervt gebe ich auf und lege neben meinen Anwohnerausweis einen Zettel, auf dem ich um Kulanz für mein ordnungswidriges Parken bitte. Am nächsten Morgen sehen ich das Knöllchen schon von Weitem. Verärgert ziehe ich es unter dem Scheibenwischer hervor – und lese: »Ausnahmsweise!«
Diese Bikinischönheit ist leider so namen- wie gesichtslos. Sie entstand bei einer Vorlesung zum Thema…, ja welches Thema eigentlich? Ich weiß es einfach nicht mehr. Das ist doch irgendwie bezeichnend.