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Mietminderung?

Türrahmen waren wohl leider ausverkauft, als dieses Haus in Berlin errichtet wurde. Nun kann der Mieter seinen schönen neuen Balkon durch zwei Fenster besichtigen. Vielleicht sollte er Mietminderung beantragen?

Antje K. Kakuschke, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Eine Einladung zur Silberhochzeit, an meinen Mann und mich, mit den Worten: »Ihr habt viel dazu beigetragen, dass wir auch in schwierigem Gelände nie die Orientierung verloren haben. Danke für Eure Unterstützung!« Die Einladung kommt von meinem Exmann und seiner lieben Frau.

Birgit Mdluli-Gablik, Aachen

 

Was mein Leben reicher macht

Zwei Jahre als Entwicklungshelfer an einem technischen College in Thailand unter dem Motto »lernen und helfen«. In der Zeit habe ich sehr viel gelernt, hatte bei der Abreise aber große Zweifel, ob ich wirklich helfen konnte – zumal meine Unterrichtsmethoden auf wenig Begeisterung bei den Lehrern stießen. 25 Jahre später besuche ich das Projekt mit meiner Familie. Mein selbst gebautes Lehrmodell, das damals für unnötig gehalten wurde, wird nicht nur genutzt, sondern sogar nachgebaut. Dann die Aussage meines Counterparts, der jetzt Direktor ist: »Wir unterrichten jetzt wie du. Wir lehren die Schüler das Lernen.«

Werner Stibbe, Bad Arolsen, Hessen

 

Das Bayern-Visum

Ein im Zeitalter der Globalisierung und des  Schengener Abkommens (aber auch bayerischer Separationsbestrebungen; d. Red.) faszinierendes Dokument fand ich zufällig im Nachlass meiner Eltern: die in der Nachkriegszeit erforderliche Genehmigung für den Zuzug unserer dreiköpfigen Familie nach Bayern. Hintergrund war, dass die Firma Siemens, der Arbeitgeber meines Vaters, die Hauptverwaltung aus dem »unsicheren« Berlin ins »sichere« Bayern verlegen wollte. In Erlangen, dem neuen Standort, wurde ein völlig neuer Gebäudekomplex samt Wohnsiedlung aus dem Boden gestampft. Am letzten Apriltag 1951 kam abends der Möbelwagen. Ich war damals dreizehn Jahre alt und wurde auf einem Sofa auf der Ladefläche zum Schlafen gelegt. Am nächsten Morgen durfte ich nach vorne ins Führerhaus, und so trafen wir am 1. Mai bei blauem Himmel und Sonnenschein in unserem neuen Domizil ein. Dort lebe ich noch heute.

Dieter Scotti, Erlangen

 

Internationale Küche

Seit Wochen erheitern meine Frau und ich uns über die Beiträge in dieser Spalte. Bis uns einfiel, dass auch wir zu diesem Thema Substanzielles beizutragen hätten. Während eines Urlaubs in der Dominikanischen Republik nämlich fanden wir am Abendessenbuffet überaus kryptische deutsche Beschriftungen, die wir nur anhand des spanischen »Urtextes« und manchmal der englischen Übersetzungen dechiffrieren konnten. Eine schöner als die andere! Hier eine kleine Auswahl: »Zurück vom Soße-Schwein der Ashiote Zerteilung-Handgranate – Back of Sauce Pig of Ashiote Fragmentation hand grenade« (Lomo de Cerdo en Salsa de Ashiote y Piña) »Päpste Whit Pieze – Papes With Fungi« (Papas Con Hongos) »Übersprung vom Kopf des Viehs – Skepped of Head Cattle« (Salteado de Res) »Päspte Färben Sich mit Mantequilla Zwibel und Thunfisch Gelb – Popes Yellow and Mantequilla Cebolla y Tuna« (Papas Amarilla con Mantequilla, Cebolla y Tuna) »Escalopines des Soßekapfes des Veihs von Pfeffer und – Escalopines of Sauce Head of Cattle of Pepper and Onion« (Escalopines de Res en Salsa de Pimienta y Cebolla) »Handgriff – Handle« (Mango)

Dietmar Berndt, Stutensee

 

Was mein Leben reicher macht

Sophie, unsere Zimmervermieterin in Osttirol. Bei ihr konnten meine Freundin und ich auch für nur eine Nacht bleiben. Zuvor waren wir überall abgewiesen worden: Für nur eine Übernachtung nehme man keine Gäste.

Karl Brunner, Klagenfurt, Österreich

 

Die Kritzelei der Woche (2 von 2)

Eigentlich habe ich solche Bogen von meiner Schreibtischunterlage immer weggeworfen. Aber dieser hat irgendwie überlebt. Mir ist sogar ein Gedicht dazu eingefallen: »Wenn ich sitze und schreibe / entsteht nebenbei / so ’ne Krickelakrakelakritzelei / und von dem Gekrakel / der ganze Sinn / ist nur der / dass ich ein Krakler bin.«

Dete Sühlmann, Bissendorf, Niedersachsen

 

Verkasematuckeln: Mein Wort-Schatz

Verkasematuckeln – was für ein Wort, aufregend, verschwörerisch und fremd! Kamen wir als Kinder an einem Apfel- oder Pflaumenbaum vorbei und konnten einige Früchte erreichen, hieß es: »Komm, die verkasematuckeln (verspeisen) wir!« Hatte man etwas nicht begriffen, bat man: »Kannst du mir das einmal verkasematuckeln (erklären)?« Meine Enkel im Vorschulalter sprechen bereits Englisch und etwas Chinesisch. Das geheimnisvolle Wort aus Großmutters Kindheit aber werden sie nie zu hören bekommen.

Ursula Marquardt-Treser, Burgwedel