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Was mein Leben reicher macht

Von einer Reise haben wir unseren netten »Leihenkelinnen« von nebenan mit kleinen Blumen verzierte Ringe in ihren Lieblingsfarben mitgebracht. Rebecca, die in Kürze sieben Jahre alt wird, dreht ihren Ring nachdenklich am Finger und sagt ganz ernst: »Wenn ihr mal gestorben seid, wird er mich immer an euch erinnern. Ich habe schon einiges, was mich an euch erinnert.«

Renate Steinhorst, Bamberg

 

Visum für Italien

Als ich als 18-Jähriger mit einem Freund im Sommer 1953 von Mittenwald über den Brenner nach Venedig geradelt bin, benötigten wir als Deutsche nicht nur einen Reisepass, sondern auch noch Visa für Österreich und Italien. Wie gut haben wir es heute doch mit der Freizügigkeit in Europa – nicht allein was das Reisen betrifft!

Erich Gieseler, Hamburg

 

Schabernack: Mein Wort-Schatz

Eines meiner Lieblingswörter ist Schabernack, und zwar immer in der Verbindung mit dem Verb »treiben«. Meine Mutter gebrauchte es bisweilen, wenn wir als Kinder Flausen im Kopf hatten und Streiche spielten. Schabernack meint dabei immer den leichten, intelligenten und lustigen Unsinn, über den man sich – zumindest im Stillen – auch als Lehrer freuen kann. Wenn es um Sachbeschädigungen oder Böswilligkeiten gegen andere geht, hört der Schabernack auf.

Thomas Lins, Warendorf

 

Was mein Leben reicher macht

Hilde, unsere Nachbarin, 89 Jahre alt, verwitwet, aber immer optimistisch und geistig fit. Irgendwann taucht die Frage nach dem Internet auf. Ein Tablet-PC wird bestellt nebst Internetanschluss, die Einführung erfolgt bei einer gemeinsamen Tasse Kaffee. Und nun schreibt sie E-Mails, sucht online alte Freunde und schaut sich in der Welt um. So möchte ich auch alt werden!

Fred Thiessen, Jesteburg, Niedersachsen

 

Was mein Leben reicher macht

Ich schreibe eine Klavier-Kabarett-Nummer. Die ersten Zeilen sind immer schwierig – es geht eigentlich nur halbwegs, mit dem Endergebnis bin ich nicht sehr zufrieden. Am nächsten Abend trage ich mein Werk in einer privaten Runde von 60 Personen vor und ernte einen Riesenapplaus, den ich eigentlich nicht ganz verdient habe. Aber ich genieße ihn!

Herbert Randacher, Bad Aussee, Steiermark, Österreich

 

Die Kritzelei der Woche

Diese Kritzelei ist in der Schule entstanden. Wenn der Matheunterricht zu langweilig ist, dann sind die Heftränder dran. Und wenn die Heftränder voll sind, dann muss auch mal eine Aufgabe dran glauben. Aber wer kann erwarten, dass Ideen nur vor einem weißen Blatt entstehen und vor der Schule haltmachen?

Katharina Mayer, München

 

Schnurrpfeifereien: Mein Wort-Schatz

Ein Substantiv, das ich sehr oft benutze, weil es mir so gut gefällt: Schnurrpfeifereien. Schnurrpfeifereien sind für gewöhnlich Dinge oder Tätigkeiten, die man eigentlich nicht braucht, die aber dafür umso schöner sind. Auf die Frage »Was hast du denn heute gekauft?« zu antworten: »Och, nur Schnurrpfeifereien!«, ist also an sich nichts Abwertendes. Gelegentlich findet man allerdings in alten Büchern das Wort auch mal in leicht negativem Sinn, wenn etwas »ohne Schnurrpfeifereien«, sachlich und ohne Schnörkel ist.

Marina Müller McKenna, Kephallonia, Griechenland

 

Was mein Leben reicher macht

Samstagmorgen, kurz vor acht. Heute sind wir dran mit dem Brötchenservice: Wir holen im Nachbardorf acht Tüten und stellen sie unseren Freunden vor die Tür. Die nächsten sieben Wochen können wir ausschlafen und die Tüte reinholen …

Stefan Mayer, Tuttlingen