Mit unserem zehnjährigen schlagzeugverrückten Sohn Alex besuchten wir ein Folkkonzert in unserem Nachbarort. Sein »cooler« Religionslehrer, Schlagzeuger der Gruppe, forderte ihn auf, bei einem Gesangstitel den Takt mitzuschlagen. Anerkennender Applaus und später auf der Heimfahrt voller Glück und mit bereits geschlossenen Augen der abschließende Kommentar unseres Sohnes: »Jetzt kennt mich schon die ganze Welt!«
Was sagt uns dieses Schild? In welcher Form soll man dem Befehl zur Verschmutzung nachkommen? Ich hoffe nicht, dass ihn jemand als Aufforderung zum Ölwechsel in der frei- en Natur missversteht.
Wonnemonat Mai: leuchtend rosa Kirsch- und strahlend weiße Apfelblüten, duftende Magnolien und das zarte Grün des Gingko im Garten meiner Nachbarin … Ich liebe den Frühling!
Bei der ersten Aufnahme handelt es sich um ein Wandbild aus der Reihe Westermann, wie man es noch aus der Schule kennt. Es kam durch Zufall in meine Hände: Ein Freund, der sich mit Weinbau beschäftigt, hatte es als Flohmarkt-Souvenir geschenkt bekommen und versehentlich bei mir liegen gelassen. Ich stellte fest, dass die Aufnahme nur etwa 200 Meter von meinem Elternhaus entfernt entstanden sein muss, in Maikammer an der Weinstraße. Auch mein Vater erkannte den Birnbaum wieder, dessen Früchte er als Kind gepflückt hatte. Das Bild blieb bei mir, der Kontakt zu seinem rechtmäßigen Besitzer ist leider eingeschlafen. Durch die ZEIT kam ich jedoch auf die Idee, zur gleichen Jahreszeit am gleichen Standort ein aktuelles Foto zu machen. Einige Details haben sich im Laufe der Zeit durch die Flurbereinigung verändert, aber im Großen und Ganzen hat die Landschaft ihre Schönheit bewahrt. Das alte Bild hängt mittlerweile an einem Ehrenplatz in meinem Weinkeller. Wenn sich der Freund, der es liegen ließ, meldet, bin ich aber gerne bereit, es ihm zurückzugeben …
Ein Freund, der mir auf der Gitarre vorspielt und so schön singt, dass ich weinen muss. Der aufschaut und mich ernsthaft fragt: »Das war Mist, oder?« Die Glücksträne, die in meinen Schal gesickert ist, hat er nicht gesehen.
Ich laufe durch unseren Park und sehe einen Mann, der einen großen, alten Baum umarmt, ganz fest. Nach einer langen, langen Weile löst er sich widerwillig von ihm und klopft zum Abschied zärtlich auf den Stamm, wie bei einem alten Freund.
Die Tagebücher von Joseph Goebbels strotzen von Berichten über »tolle Versammlungen«, auf denen er nach eigener Einschätzung höchst erfolgreich geredet hat. Unter dem 9. Mai 1928 findet sich dann folgende Eintragung: »Montag ab nach Aschaffenburg. In Aschaffenburg eine saumäßige Versammlung. Kaum 100 Menschen. Ich habe eine Stinkwut …« Die Katastrophe hat das zwar nicht verhindert, aber meine Heimatstadt kann trotzdem stolz sein.
Bei meiner Kritzelei handelt es sich um eine Telefonnotiz vom 24. April. Es sind die Daten der neugeborenen Zwillinge Erik Gabriel und Marie Elisa, der Kinder meines Neffen. Beide Babys sind gesund auf die Welt gekommen, und die ganze Verwandtschaft freut sich mit den jungen Eltern!
Flughafen Frankfurt, Passkontrolle: Zurück von einer Vietnamreise, warten wir müde in der EU-Schlange auf unsere Abfertigung, vor uns drei asiatisch aussehende Männer. Genervtes Getuschel: »Die sind hier falsch, die müssen sich doch in der anderen Reihe anstellen!« Darauf halten die drei Männer ihren Pass in die Höhe – ohne sich umzudrehen und gleichzeitig, wie auf Kommando. Es sind deutsche Pässe! Betretenes Schweigen. Deutschland ist ein Einwanderungsland.
Die Straße, auf die das Schild hinweist, ist ein winziges, verstecktes Gässchen hinter dem Kieler Partyviertel. Schön ruhig ist es dort, allerdings auch ein wenig langweilig …