Kürzlich sah ich bei uns einen Linienbus mit grün-weißer Werbung, die die ganze Fensterfläche überzog. Hineinsehen geht nicht, Hinausschauen wohl schon. Da fiel mir ein, dass es in meiner Jugendzeit grüne Zeislerwagen gab, bei denen es ebenso war: Wer da drin saß und von einer Strafanstalt in die andere gefahren wurde, den sollte niemand sehen, aber durch kleine vergitterte Fenster herauszuschauen war wohl schon möglich.
Die kleine Bäckerei Grimm in Wunsiedel, die trotz aller Großbäckereien und der Backautomaten in Supermärkten neu eröffnet wurde und nach ganz ursprünglichen Rezepten arbeitet. Die unvergleichlich leckeren Anisbrezeln haben mir schon manchen Tag verschönert.
Angesichts der Schicksalsschläge, die andere treffen, festzustellen, dass das eigene Leben gar nicht so schlecht ist. Und dass eine Partnerin, die einen verlassen hat, gar nicht so wichtig war.
Mit einer alten Dame sprach ich über die letzten Kriegstage in Besenfeld, einem kleinen Schwarzwaldort in der Nähe von Freudenstadt. Sie erzählte mir, wie deutsche Soldaten vor den Franzosen flüchteten, an dem Tag, als Freudenstadt in Schutt und Asche gelegt wurde: »Sie kamen aus dem Wald, zerlumpt und mit dem bisschen Gewehr in der Hand.« Dieser Ausdruck sagt so vieles über die Situation aus, über die Lächerlichkeit des letzten Widerstandes, über schweres Geschütz, Bomben und ebendieses bisschen Gewehr. Die alte Dame hätte die Situation nicht besser schildern können.
Mein Frühling ist blau-weiß-grün und kommt gleichsam von oben. Die Bergspitzen, noch weiß vom Schnee, ragen in den sonnigen blauen Himmel hinein. Weiter unten grünt es mehr und mehr. Diese Naturverwandlung, alle Jahre wieder!
Die morgendlichen Autofahrten mit meiner Tochter zu ihrer Grundschule! In dieser kostbaren halben Stunde besprechen wir Mädchenthemen, die zu Hause unter den Brüdern oft zu kurz kommen, wir singen lautstark die Lieder im Autoradio mit und haben Zeit füreinander, bevor wir in den Tag starten. Wie werde ich diese Fahrten vermissen, wenn sie nach den Sommerferien alleine zu ihrer neuen Schule fährt!
Unser Apfelbaum hat uns in den vergangenen zwölf Monaten emotional (und auch was das Pensum an Gartenarbeit betrifft) ziemlich beschäftigt. Im April 2014 blühte er üppig, die Aussicht auf die gute Ernte regte uns zu obigem Foto an. Nach dem großen Regen vom 28. Juli 2014 standen weite Teile der Stadt Münster unter Wasser – so auch unser Garten. Im aufgeweichten Boden fanden die Wurzeln dann nicht mehr ausreichend Halt, weshalb der schwer mit Äpfeln beladene Stamm umkippte. Wir ließen den noch einseitig verwurzelten Baum liegen, um wenigstens einen Teil der Früchte zu retten. Im September nach der Ernte schnitten wir die Krone radikal zurück, um den Baum aufrichten zu können – und nun, siehe da, hat er tatsächlich wieder ausgetrieben!