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Wegzeerum: Mein Wort-Schatz

Ein Wort, das mich seit Kindertagen begeistert hat, vor allem weil es mit einer besonderen Aufmerksamkeit meiner Großmutter verbunden war, ist die »Wegzeerum«. So jedenfalls hatte ich es als Kind verstanden und fand es von mystischer Tiefe, geradezu rätselhaft. Das lag wohl an der Endung auf -um, die sich nicht recht einordnen ließ. Später wurde mir klar, dass eigentlich die Wegzehrung gemeint war, was meine Zuneigung für dieses Wort jedoch in keiner Weise schmälerte. Da es vom Aussterben bedroht scheint, propagiere ich es nach Kräften. Wie viel besser ein Butterbrot auf einer Wanderung als Wegzehrung schmeckt denn als schnöder Proviant, sollte jeder einmal ausprobieren!

Claus Wurst, Heilbronn

 

Was mein Leben reicher macht

Der BVB ist wieder Deutscher Meister. Natürlich ist das Thema in meiner dritten Klasse. Als gemeinsame Zeichenarbeit gestalten wir den Meisterbus. Jeder Schüler malt einen jubelnden Fan. Selbst der kleine Seha – ein eingefleischter Schalke-Fan – macht kräftig mit. Als der Bus dann im Forum der Schule hängt, kommt er plötzlich zu mir und fragt:« Kann ich vielleicht noch ’nen kleinen Schalke-Fan dazumalen? Wir können ihn ja verstecken!«

Ellen Seemer, Dortmund

 

Rechtschreibung!

Wir haben hier in meiner Wahlheimat Rheda-Wiedenbrück wenig Graffiti, deshalb fällt eine solche Meinungsäußerung im öffentlichen Raum – auf einer Plakatwand – auch direkt ins Auge. Allerdings wurde der Künstler durch das Motiv wohl so verwirrt, dass sich ein Rechtschreibfehler eingeschlichen hat.

Thomas Krompos, Rheda-Wiedenbrück, Westfalen

 

Was mein Leben reicher macht

Ich stehe am Fenster und schaue in den verregneten Garten. Alles trist? Nein! Auf dem Kirschbaum richtet sich gerade ein Elsternpärchen ein. Munter flattern die beiden schwarz-weiß gefiederten Vögel im strömenden Regen umher und schaffen Zweige für ihr gemeinsames Nest herbei. Schöner wohnen – na, wenn das nicht Mut macht?

Franz-Josef Majer, Donsieders, Rheinland-Pfalz

 

Die Kritzelei der Woche

Bei einer Gesamtlehrerkonferenz an einem wunderschönen, sonnigen Freitagnachmittag entstand diese »Kritzelei« – 80 Kolleginnen und Kollegen passten leider nicht in den Luftballon! Aber da wir sehr effektiv arbeiteten, konnten wir dann doch noch den Rest des Nachmittags genießen und uns auf das Wochenende freuen …

Iris Rilling-Schanze, Hechingen, Baden-Württemberg

 

Was mein Leben reicher macht

Ein Rockkonzert in München. Vor mir steht ein junger Mann. Knapp 30 Jahre alt, neben ihm seine Mama, geschätzte 60 Jahre. Sie erinnert mich an einen Konzertbesuch mit meiner Mama in dem Jahr, bevor sie krank wurde. Sie war so glücklich, an dem Abend damals.

Stephanie Pirkl, Beilngries, Bayern

 

Das ist mein Ding

Diese Küchenuhr versieht ihren Dienst seit 1960! Sie ist mir so lieb und teuer, weil ich sie damals in Pasadena, Kalifornien, gegen Rabattmarken bekam – erstmalig und in unserem zweiten Ehejahr. (Wir arbeiteten in den USA als Wissenschaftler.) Inzwischen kamen weitere Küchenwecker ins Haus, aber ich mag mich nicht von dem ersten trennen.

Waltraud Richter, Langenhagen

 

Was mein Leben reicher macht

Mein allmorgendlicher Spaziergang zur Arbeit durch die Bonner Südstadt. In der Luft liegt der Duft des benachbarten Süßwarenherstellers. Ich schließe die Augen, atme tief ein und lächle: Das macht eben nicht nur Kinder froh.

Simone Breuer, Bonn

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Sandkastenbusenfreund David als Trauzeuge neben mir. Der Anruf meiner Sandkastenbusenfreundin Leonie vom Kap der Guten Hoffnung am Tag nach der Hochzeit. Windpocken, Lego-Spielen und Übernachtungspartys haben uns auf ewig zusammengeschweißt.

Kirsten Ueberholz, Hamburg