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Zeitsprung: An der Nordseeküste

Kürzlich haben wir wieder einmal eine Ferienwoche auf Spiekeroog verbracht und dort wie immer fleißig fotografiert. Das erste Bild entstand an einem Vor­mittag. Es war gerade Hochwasser, sonnig und nur leicht windig. Drei Tage später entstand am Nachmittag im Sonnenschein bei starkem Wind das zweite Bild. Man sieht hier, dass die Sandbank, welche die Insel vor den anbrandenden Wellen schützt, völlig überspült worden ist. Wegen der Stürme war der Fährverkehr zum Festland eingestellt. Ein Unterschied zwischen Hoch­- und Niedrigwasser war kaum noch zu erkennen. Doch trotz der Stürme haben wir den Aufenthalt auf der schönsten der ostfriesischen Inseln sehr genossen.

Simone Néné, Frankfurt am Main

 

Was mein Leben reicher macht

Oft sitze ich mit meiner Freundin auf den Stufen des Luisen-­Centers in Darmstadt, um die vorbeiflanierenden Menschen zu beobachten. Diesmal streiten sich direkt vor uns zwei etwa zehnjährige Mädchen. Die eine hat schon wiederholt und immer energischer mit einem »Nein« auf den Vor­schlag der anderen geantwortet. Nun langt es ihr, sie bleibt stehen und beendet den Disput mit: »Hast du nicht verstanden? Ich habe gesagt N-­A-­I-­N!«

Ralph Westphal, Büttelborn, Hessen

 

Zustupf: Mein Wort-Schatz

In Österreich versteht man sich auch in ver­baler Hinsicht stets auf einen wuchtigen Auftritt: Selbst der kleinste Beitrag der öf­fentlichen Hand wird zur »Subvention«. Viel sympathischer finde ich da den Schweizer Ausdruck Zustupf. Das klingt, als würde man ganz beiläufig jeman­den anstupsen und ihm ohne ein großes Gewese ein kleines Geldgeschenk zuste­cken. »Oh!«, sagt der Beschenkte. Mehr Zustüpfe für die Unbezustupften!

Ricci Bock, Innsbruck

 

Problemfall?

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Starke Wurzeln geben Halt. Doch manchmal bleiben die Wurzeln nicht unsicht­bar in der Erde, sondern werden – wie im Bild – ziemlich dominant. Im realen Menschenleben ist dann der Psychotherapeut an der Reihe. Und weil einem Bruder und Schwester Baum so oft als symbolträchtige Lebewesen begegnen, gibt es auf meinem PC einen Bildordner »Denk­mal Baum«. Dieses Foto zum Beispiel ist am Ufer des Obernberger Sees in den Tiroler Alpen entstanden.

Franz Götsch, Innsbruck

 

Was mein Leben reicher macht

Nach langer Zeit noch mal die Liebes­briefe meiner Frau zu lesen, geschrieben vor 43 und 44 Jahren. Und zu wissen, was es trotz aller Trauermomente für ein Glück war, dass ich diese Frau vor 42 Jahren ge­heiratet habe.

Willi Beste, Ahlen­Vorhelm, Nordrhein­Westfalen

 

Kiepe: Mein Wort-Schatz

Neulich wollte ich unsere rund hundert Jahre alte Standuhr zur Reparatur bringen, weil sie immer wieder stehen blieb. Vorher aber besprach ich die Anlieferung mit dem Uhrmacher, denn ich wollte ja nicht das fast zwei Meter hohe Gehäuse transportie­ren, sondern nur das Innenleben. Ich solle alles in eine Kiepe packen, meinte der Uhrmacher, und Gewichte sowie Pendel extra umwickeln und auch mitbringen. Dieses Wort hatte ich seit meiner Kindheit nicht mehr gehört. Es war mir aber vertraut sowohl als Wäschekiepe als auch als Kar­toffelkiepe: Als Schulkinder mussten wir auf dem Acker der Bauern die Kartoffeln nachlesen. Sie kamen in einen Korb, der dann wiederum in besagte Kiepe entleert wurde. Die Teile meiner Standuhr transportierte ich dann in einem Wäschekorb.

Volker Meitz, Rostock

 

Was mein Leben reicher macht

Im frischen Grün einer Frühlingswiese die Biene auf einer Löwenzahnblüte zu be­obachten und dazu an ein Haiku meiner Mutter zu denken: Erst gold’ne Sonnen, dann trägt er Silberkugeln: Wiesenlöwenzahn.

Gerburg M. Stein, Tübingen

 

Was mein Leben reicher macht

Das Team der Kita Christianskirche! Mein kleiner Sohn muss plötzlich mit einer allergischen Reaktion direkt von der Krippe ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Erzieherin begleitet ihn im Kranken­ wagen, während mich die Kita-Leiterin per Handy auf dem Laufenden hält. Mein Freund ist noch vor mir im Krankenhaus und erlöst die tapfere Erzieherin. Herz­lichsten Dank an das Kita-­Team der Wichtelgruppe! Unser Kind ist da in guten Händen! Und alles ist gut gegangen.

Mareike Sturm, Hamburg

 

Die Kritzelei der Woche

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Als Mitglied des örtlichen Personalrates sitze ich in einer Gesamtpersonalrätesitzung und höre den Wortduellen zwischen Personalräten und der Geschäftsführung zu. Die Aus­einandersetzungen, die Anstrengungen und Bemühungen der Personalräte schlagen sich in meiner Kritzelei nieder.

Susanne Stübe, Boppard, Rheinland­Pfalz