Das Team der Kita Christianskirche! Mein kleiner Sohn muss plötzlich mit einer allergischen Reaktion direkt von der Krippe ins Krankenhaus gebracht werden. Seine Erzieherin begleitet ihn im Kranken wagen, während mich die Kita-Leiterin per Handy auf dem Laufenden hält. Mein Freund ist noch vor mir im Krankenhaus und erlöst die tapfere Erzieherin. Herzlichsten Dank an das Kita-Team der Wichtelgruppe! Unser Kind ist da in guten Händen! Und alles ist gut gegangen.
(nach Stefan George »Komm in den totgesagten park«)
Auch du: nimm doch vom vielen geld und bau
Bei solchen zinsen dir palast statt kate
Dumm ist der mieter der investor schlau
Im speck sitzt er wie eine fette made
Geh hin zu deiner bank und trau
Dich – noch ist fern der nächste supergau
Es lockt doch alle der milliarden glanz
Ums goldne Kalb beginnt der nächste tanz
Doch schade kein kredit für dich du armer wicht
Wer nichts hat kriegt nichts denn so ist das eben
Nur wer schon hat dem wird gegeben
Der supermarkt er braucht die kleinen nicht.
Als Kind in Berlin aufgewachsen, hörte ich von meiner Mutter und Großmutter häufig die Äußerung: »Die wohnt ja JOTT-WEDE!« oder »Der is nach Jottwede jezogen.« Dann wusste man, dass weitere Besuche nicht mehr infrage kamen, denn wer wollte schon lange, beschwerliche Anfahrten in Kauf nehmen, um Verwandte oder Bekannte irgendwo im Umland zu besuchen? Das Wort klang für mich aber auch etwas feierlich und exotisch: vorn »Jott« – berlinisch für »Gott« – und am Ende das »e« betont, also mit einem Hauch von feinem Französisch. Viel später habe ich erfahren, dass »jwd« die Abkürzung des Berliner Ausdrucks »janz weit draußen« ist.
Ein Frühlingsmorgen in Budapest. Mir kommt eine Kindergartengruppe entgegen. Ein Kleiner fängt an: »Dum dum dsch!« Dann noch einmal: »Dum dum dsch!« Ich bin schon ein paar Schritte weiter, da tönt die ganze Gruppe: »We will, we will rock you!« Queen forever!
Eingepackt in Wolldecken auf der Garten liege. Nero, unser Mastiff, bewacht mich die ganze Nacht. Moritz, unser Kater, wärmt mir die Füße. Morgens gegen vier weckt mich das Zwitschern der Vögel. Frühlingserwachen im Garten!
Ich bin in Japan geboren und habe dort mein erstes Lebensjahr verbracht. Meine Eltern reisten damals häufig nach Kyoto, dort wohnten wir immer in einem Ryokan, einem traditionellen Gasthaus. Die Besitzerin, Frau Yuhara, war, so erzählten meine Eltern, ganz vernarrt in das ausländische Baby. Im vergangenen Jahr hatte ich nach einer Konferenz in Japan die Gelegenheit, noch ein wenig durch mein Geburtsland zu reisen – selbstverständlich auch nach Kyoto. Tatsächlich fand ich das Ryokan Yuhara im Internet wieder, konnte gleich für einige Tage dort buchen und entdeckte, dass Frau Yuhara mit fast 80 Jahren immer noch aktiv ihr Gasthaus führt. Da war die Freude und Rührung auf beiden Seiten groß, als ich ihr die Bilder von damals zeigte. In der Zwischenzeit ist das Ryokan zwar modernisiert worden, und ich bin über Yuhara-San hinausgewachsen, sonst hat sich nicht viel verändert. Vor allem nicht die Gastlichkeit. Sogar im selben Zimmer von damals habe ich übernachtet!
In der ZEIT vom 26. März 2015 gab es einen Wort-Schatz-Beitrag zum Thema Fisimatenten, in dem auch eine Vermutung über den Ursprung des Wortes geäußert wurde. Dazu folgender Text aus dem Buch Alles außer Hochdeutsch des Germanistikprofessors Karl-Heinz Göttert: »Ins Reich der Legende gehört allerdings die Ableitung von Fisematenten aus dem angeblichen Anbaggerwortschatz französischer Soldaten (visite ma tente, »besuche mein Zelt«), wo in Wirklichkeit die lateinsprachlichen visae patentes im Sinne von schriftlich ausgefertigten Patenten zugrunde liegen. Der Fachbegriff ist also zum Spottnamen für bürokratische Schwierigkeiten geworden: Maach nit lang Fisematentcher un ess (»und iss«), sagt die Frau des Hauses zu ihrem Mann, der skeptisch auf den Teller schaut.«
Nach einer langen Zugfahrt komme ich aufgeregt und erschöpft von einem Vorstellungsgespräch aus dem Ruhrgebiet zurück in meine Berliner Wohngemeinschaft. In der Küche lese ich auf unserer WG-to-do-Liste zwischen »Spülschwämme einkaufen« und »Klopapier ist schon wieder alle« in großen Kreidebuchstaben: »Elli die Daumen drücken!«
Frau M. in einem Altenpflegeheim in Bremen: »Maria, wir haben mit Ihnen einen so leckeren Apfelbutterkuchen gebacken, jetzt werden Sie sicher befördert.« Ich könnte die zierliche 95-jährige Dame knuddeln. Und die Beförderung durch sie reicht mir völlig!