Blaues Sofa auf grünem Grund: Fast unwirklich in der Morgensonne. Erinnert mich an die fünfziger Jahre, als die Menschen in unserer Kleinstadt sommerabends vor ihren Häusern saßen und auf Unterhaltung warteten. Gegen Abend würde ich mich auf das Sofa setzen und mal sehen, ob sich jemand dazusetzte. Am Abend ist das Sofa weg. Der Sperrmüll sei inzwischen dagewesen. Ich hätte es doch wissen müssen!
Direkt vor mir im Nimburger Baggersee surft eine meterlange Schlange elegant durchs Wasser. Deutlich kann ich die rahmgelben Halbmonde hinter den Ohren erkennen. Die Ringelnatter zeigt keinerlei Scheu oder Furcht vor mir, während ich neben ihr her schwimme. Am anderen Ufer rollt sie sich zusammen und sonnt sich vor mir im Schilf.
Ein Wort habe ich besonders lieb: Steckenpferd. Es ist so altmodisch wie das Spielzeug, das es im ursprünglichen Sinn bezeichnet, und wird leider kaum mehr genützt. Dabei steht es in der übertragenen Bedeutung gerade für die Tätigkeiten, die wir am liebsten verrichten. Umso häufiger und freudiger müsste es angewendet werden. Stattdessen: Hobby. Bei näherem Hinsehen verbergen sich dahinter oft so unsägliche Liebhabereien wie Basteln, Ausgehen, Freunde treffen, Fahrradfahren, Computerspielen. Ich bitte Sie! Die Verflachung der Freizeitgestaltung findet ihr sprachliches Pendant. Da sattle ich doch lieber mein Steckenpferd und reite es lustvoll.
Dieses »Ich kann mich beim Zeichnen wirklich gut auf Ihren Unterricht konzentrieren«-Bild, eines von vielen, hat mir meine Schülerin Irina kürzlich überlassen. Vollkommen freiwillig übrigens! Und damit habe ich ein kleines, sehr persönliches Andenken an meine Abschlussklasse 2011.
Mein besonderes Wort? Da fällt mir sofort Imponderabilien ein – die Unabwägbarkeiten im menschlichen Leben. Wenn etwas nicht klappt, wenn ich mir etwas vornehme und es mal wieder anders kommt, dann denke ich immer: Klar doch, da sind sie wieder, die Imponderabilien – ob ich will oder nicht. Es gibt sie. Mit den Jahren habe ich mich auch mit ihnen angefreundet.
Auszeiten im Kloster Stühlingen! Kochen im Küchenreich der Schwester Odwina. Sie rührt stundenlang im Marmeladenkochtopf, ich bereite das Essen für die Gemeinschaft von Brüdern, Schwestern und Gästen zu. Die Freude darüber, dass es allen schmeckt – und dass die Köchinnen beim Tischgebet gewürdigt werden.
Frühmorgens – im Haus ist noch alles still – zur ersten Tasse Kaffee die Tageszeitung lesen. Zuerst den Lokalteil. Manchmal kommt Ärger hoch. Über kleinkarierte Politiker, Vereinsmeierei, unsinnige Verwaltungsentscheidungen. Aber gleichzeitig kommt Freude auf. Denn ich habe mir schon vor einiger Zeit vorgenommen, mich nur noch zu ärgern wenn es Spaß macht.
Donnerstagabends einen Kuchen backen, ihn freitagmorgens zur Post bringen, damit der Freund ihn am Samstag zum Geburtstag hat. Und: Es hat geklappt mit der Post!