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Was mein Leben reicher macht

Wenn ein Kind oder ein junger Mensch Du zu mir sagt, aus einem Vertrautsein, das nicht respektlos ist. Und einfach deshalb, weil er mich mag, egal, wie alt ich bin.

Renate Scholz, Rheinsberg

 

65 Jahre DIE ZEIT

Mit einem originellen Video hatte sich die Hildesheimer Allgemeine Zeitung einen Besuch von der ZEIT gewünscht –  und überzeugt. Ende Mai besuchte Moritz Müller-Wirth, Stellvertretender Chefredakteur der ZEIT, die älteste Tageszeitung Deutschlands.

V. l.: Moritz Müller-Wirth und Hartmut Reichardt

Nach einer gemeinsamen Redaktionskonferenz und Blattkritik diskutierte Moritz Müller-Wirth abends im Audimax der Universität mit HAZ-Chefredakteur Hartmut Reichardt, ZDF-Chefredakteur Peter Frey und Thomas Knüwer, Gründer von kpunktnull, vor rund 400 Zuschauern zum Thema „Ethik, Moral und Geschäft im modernen Journalismus. Weltkrisen und die Zukunft einer unabhängigen Berichterstattung.“

V. l.: Moritz Müller-Wirth, Thomas Knüwer, Peter Frey, Hartmut Reichardt

Wie funktioniert der Journalismus der Zukunft, wenn die Zeitungsauflagen sinken und sich junge Menschen durch Internetblogs ausreichend informiert fühlen? Einen Zusammenschnitt der Podiumsdiskussion finden Sie hier.

 

Mutterseelenallein: Mein Wort-Schatz

Einer meiner Wort-Schätze ist: mutterseelenallein. Ein starkes Wort: achtzehn Buchstaben, drei Doppellaute, acht Vokale. Wenn man es ist, ist man es tatsächlich ganz und sehr und kostet wohl auch von der Verzweiflung des in die Weltgeworfenseins.

Vor rund 25 Jahren, im frühen Erwachsenenalter mit vielen Entwicklungsaufgaben wie der Loslösung vom Elternhaus, Partnerwahl und Familiengründung, habe ich es einmal an die Tür einer sogenannten Szenekneipe buchstabiert. Viele Jahre später habe ich das schöne Wort von anderer Hand in einer anderen Stadt an eine Wand geschrieben gesehen. Da dachte ich: „Da kennt noch eine das Gefühl!“

Jetzt bin ich seit zwölf Jahren Mutter und frage mich, ob meine Tochter auch einmal den Geschmack des Wortes kennenlernen muss.

Elisabeth Huy, Freiburg

 

Was mein Leben reicher macht

Meine Hörgeräte! Mit etwa vierzig Jahren wurde ich zunehmend schwerhörig und war zuerst ganz verzweifelt. Jetzt kann ich wieder an Gesprächen teilnehmen, höre Musik, kann weiterhin als Lehrerin arbeiten. Sogar die Vögel im Garten höre ich wieder zwitschern. Aber auch meine Schwerhörigkeit habe ich schätzen gelernt: Wenn ich meine Ruhe haben möchte, schalte ich die Hörgeräte einfach aus.

Christiane Elon, Wuppertal

 

Was mein Leben reicher macht

Eine Weltreise war geplant, der Bus schon gekauft, da kam plötzlich die Nachricht: schwanger! Wenn ich jetzt in die aufgeweckten Augen unserer neugeborenen Tochter schaue, durchflutet mich das Glück und mit ihm die Einsicht: Auf was für eine viel schönere, längere und intensivere Reise wir uns doch eingelassen haben!

Moritz Mercker, Heidelberg

 

Die Kritzelei der Woche

Diese Kritzelei fand ich auf der Schreibtischunterlage meines Sohnes Karl, 11, nachdem er für eine Stunde in seinem Zimmer verschwunden war, weil er „noch dringend für Geografie lernen“ musste. Zumindest hat er hier Pisa, Berlin und Paris in einer Zeichnung vereint.

Heike Zimmermann, Dresden

 

Was mein Leben reicher macht

Die Hochzeitsankündigung von zwei liebenswerten Menschen, die beide schon Pensionisten sind. Auf ihre gemeinsame Zukunft freuen sie sich wie ein junges, frisch verliebtes Paar.

Elisabeth Baumgartinger, Angerberg, Österreich

 

Was mein Leben reicher macht

60 000 Kilometer fährt mein Mann pro Jahr auf deutschen Autobahnen. Und immer, wenn er angekommen ist, schickt er eine SMS: “Bin da, alles gut, Kuss.”

Sabine Maschinsky, Bad Homburg

 

Wiedergefunden: Der Passierschein

Beim Kramen in alten Sachen habe ich in diesen Tagen etwas Interessantes gefunden: einen Ausweis, der es mir Anfang der siebziger Jahre gestattete, in das Armeegelände der amerikanischen Streitkräfte in Amberg, Oberpfalz, einzufahren. Damals gab ich als Student mehrmals in der Woche den GIs Deutschunterricht, der wegen der damaligen hohen Dollar-D-Mark-Umrechnung äußerst lukrativ war. Heutzutage, in Zeiten des Terrors und der Angst, wird man wohl mehrere Schleusen passieren müssen, um in den Hochsicherheitstrakt U. S. Army zu gelangen – wenn überhaupt.

Hartmut Schmeißer, Kempten