Nach dem unerwarteten Tod meines Mannes Ende 2009, beschlossen seine Freunde, mich und die Kinder zu unterstützen, indem sie zusammenlegten und uns nun über vier Jahre hinweg eine monatliche Summe zukommen ließen. An jedem Monatsanfang denke ich in großer Dankbarkeit an sie!
Am Ende einer Dienstreise sitze ich in Stuttgart im Bus. Es ist nicht ganz gewiss, ob ich den Zug nach Hause noch erreiche. Der Bus fährt einen Hügel herunter, und natürlich springt die Ampel mal wieder auf Rot. Aber dieses Mal muss ich lächeln. Der Zug ist mir jetzt egal!
Vor einigen Tagen erklärte mir mein Mann, weshalb er von Geselligkeit in Biergärten und auch sonst nicht allzu viel hält: »Ich bin eben bärbeißig.« Ich musste mehrere Minuten lang laut lachen – das Wort hatte ich seit ewigen Zeiten nicht mehr gehört. Ich assoziiere es mit bärtigen, ungepflegten, grantigen Männern, vielleicht noch mit Kapitän Haddock von Tim und Struppi. Sicherlich nicht trifft es auf meinen Mann zu, den sensiblen, liebevollen, der mir jeden Morgen den Kaffee ans Bett bringt.
Mein 74-jähriger Vater, etwas umständlich mit der Kamera hantierend, versucht ein Foto von meiner Mutter und mir zu machen. Meine Mutter belustigt: »Machst du ein Selfie?« Daraufhin mein Vater: »Nee, eine Euchie!«
Ein Zeichenausflug mit Freunden führte mich 1974 zu den jahrhundertealten Olivenbäumen in der Nähe von Lefkes auf der Kykladeninsel Paros. Ich folgte mit dem Bleistift den Strukturen des zerklüfteten Stammes. Ein Wunder, dass aus diesem Veteranen immer noch junge Triebe sprießen, dachte ich. Doch die kleinen weißen Blüten zeigten, dass immer noch Oliven reifen würden. Und nun, 40 Jahre später, bei meiner jüngsten Reise nach Paros im Mai 2014, erkenne ich meinen Baum wieder.
Er wird mich wohl überleben.
Kürzlich wurde ich hier im Allgäu nach einer Beerdigung zum anschließenden Mahl eingeladen. Die Gäste versammelten sich bei Kaffee und Kuchen, um nach der Trauerfeier beim Imbiss den Blick wieder in die Zukunft zu wenden. Bei dieser Gelegenheit kam mir das aus meiner Jugend im Rheinland bekannte Wort Reuzech wieder in den Sinn. Auch dabei folgte man einer gebräuchlichen Tradition. In diesem Ausdruck steckt »Zeche«, also Essen und Trinken, gleichzeitig aber auch das Wort »Reue«; vielleicht die Reue über etwas, was man dem Verstorbenen angetan hatte?
Die entspannten Nachmittage, die unser Frosch und ich am Teich verbringen, er in der Sonne dösend und ab und zu quakend, ich lesend und ihn zwischendurch betrachtend…
Durch Zufall habe ich diese alte Eintrittskarte wiedergefunden.
Die Karten fürs internationale Dixielandfestivals in Dresden waren in der DDR sehr schwer zu bekommen. Der Vorverkauf begann vier Wochen vorher. Um auf jeden Fall dabei zu sein, haben wir uns mit Schlafsack und Rotwein bereits am Vorabend des Verkaufsbeginns am Dynamostadions nach Karten »angelegt«. Am Abend kam dann mit der Straßenbahn das »Zwingertrio« angefahren und hat zur Unterhaltung der Fans schon ein bisschen gejazzt.
Warteschlangen konnten also auch manchmal Spaß machen!
In einem riesigen Parkhaus in Darmstadt suche ich mein Auto. Warum kann ich mir nie die Nummer meiner Parkbucht merken? Da hält ein Auto neben mir, die Scheibe an der Beifahrerseite wird heruntergelassen, eine freundliche Stimme fragt: »Kann ich Ihnen helfen?« Nachdem ich dankbar bejaht habe, werde ich mit großer Geduld durch das Parkhaus gefahren, bis ich – endlich!- mein Auto wiederfinde!
Einen Stadt- oder Ortsteil, in dem viele ungewöhnliche oder gar zwielichtige Gestalten wohnten, bezeichnete man in meiner Jugend als Nachtjackenviertel.