»Was ist das denn?« Das Ding lag auf dem Küchentisch meiner Schwester, lang ist’s her, und stellte sich heraus als ein von einem befreundeten Hufschmied gefertigter Flaschenöffner. Er begeisterte mich sofort mit seiner bis auf den kecken Kringel schnörkellosen Schönheit und seiner perfekten Funktionalität. Weihnachten drauf hat sie ihn mir geschenkt, und seitdem öffnet er mir Flaschen, hebelt Kakao- und Teedosen auf und hält mir, quer drübergelegt, Bücher offen, ohne allzu viel vom Text zu verdecken. Dazwischen hängt er in der Küche zwischen all den durchgestylten Edelstahlutensilien, urwüchsig, schwer und ein bisschen trotzig.
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Das Weihnachtslied Oh holy night (»Po Hemolele«) in der englisch-hawaiianischen Version von Willie K. Das zaubert mir Gänsehaut auf den Körper und Tränen in die Augen.
Zufällig entdeckte ich die Parallele zwischen den beiden Aufnahmen: Das Bild links zeigt meine Mutter im Jahr 1968 beim Spaziergang mit dem ältesten ihrer fünf Kinder, meiner Schwester Andrea. 2012 haben wir das rechte Foto gemacht, sie ist darauf mit dem jüngsten ihrer jetzt neun Enkel, meinem Sohn Justus, zu sehen. Dazwischen liegen 44 Jahre Lebenserfahrung. Wie froh bin ich, dass ich sie stets um Rat fragen darf – auch in allen Kinderbelangen – und liebevolle Antworten von ihr erhalte, die ganz das Wesentliche erfassen und ohne zeitgeistiges Fördervokabular auskommen. Danke, Mama!
Alex und ich kennen uns schon lange. Wir sind zusammen aufgewachsen, wohnten fast nebeneinander, besuchten gemeinsam den Kindergarten und die Grundschule.
Durch einen gemeinsamen Freundeskreis verloren wir uns auch später nicht ganz aus den Augen. Doch als ich mich dazu entschloss, in einer anderen Stadt zu studieren, fiel es uns zunehmend schwer, den Kontakt zu halten.
Im Jahr 2010 fuhr ich während der Semesterferien wieder in die alte Heimat. Auf der Geburtstagsfeier eines gemeinsamen Freundes sahen wir uns nach längerer Zeit wieder. Und es funkte. Nach mehreren Verabredungen wurden wir schließlich ein Paar. So konnten wir das Foto nachstellen, das damals auf der Treppe meines neu gebauten Elternhauses entstanden war.
Wir hoffen beide, dass es in 20 Jahren eine dritte Ausgabe geben wird. Vielleicht sogar zu dritt?
Wir, zehn Tageszeitungsvolontäre, übten in einer Hütte im Allgäu eine Woche lang Nachrichten schreiben und redigieren. Es begann mit einem Duplo. Am Anfang stand es in der Packung auf dem Tisch, dann lag es in meinem Magen und ich schrieb – während ich den Worten unseres Ausbildungsredakteurs lauschte – d-u-p-l-o auf meinem Zettel. Nach und nach kamen andere Kritzeleien hinzu: Bilder, Namen, die Ergüsse der Volontäre und des Redakteurs. Was man aufschreibt, merkt man sich besser, sagt man. Also will ich hoffen, dass ich von jetzt an Synonymitis und Pluralitis vermeide und den Konjunktiv mag …
Der gemeine Schweinehund: Dieses weitverbreitete und doch selten künstlerisch dargestellte Tier erstand ich nach einigem Feilschen im Suk von Marrakesch. Still, aber unerbittlich ermahnt der Schweinehund mich nun seit der Rückkehr aus Marokko, ihn nicht nur zu tolerieren, sondern auch ein wenig zu mögen – und manchmal überliste ich ihn sogar… Es würde mich freuen, die Spezies, über deren Haltung und Zähmung nur wenig bekannt ist, auf diesem Wege auch anderen ZEIT-Lesern näherzubringen.
Hier in Ostwestfalen ist momentan die Ernte in vollem Gange. Ich muss oft mit dem Auto an den Feldern anhalten, weil meine vierjährigen Drillingsjungs sich nicht an den Mähdreschern und Traktoren sattsehen können. Vorgestern ging für sie ein Traum in Erfüllung: Ein uns völlig unbekannter Landwirt trat ans Auto und lud die Kinder ein, eine Weile auf seinem Mähdrescher mitzufahren! Und um das Glück perfekt zu machen, führte er uns dann noch in seinen Schweinestall, wo eine Muttersau gerade klitzekleine Ferkel bekam.
diese Seite ist als Plattform für all Ihre Kreativität gedacht, und als solche funktioniert sie jetzt seit über zwei Jahren. Noch mehr aber freut es uns Redakteure, wenn wir beobachten, wie diese Seite auch zu einem Forum für Sie wird, zu einem Ort des Austauschs. Da findet eine Leserin in »Was mein Leben reicher macht« ihre Jugendliebe wieder, da helfen aufmerksame Leser einem Einsender, ein Foto zu lokalisieren, auf dem sein verschollener Vater zu sehen war. Und Wolfgang K. Albrecht-Schoeck aus Berlin hat uns und dem Leser Klaus Störch aus Hattersheim jetzt erklärt, was es mit den Schuhen auf der Telefonleitung auf sich hat (ZEIT Nr. 29/12): Es handelt sich um eine Form des Totengedenkens. Jedes Paar Schuhe steht für einen gefallenen Soldaten. Ein Brauch aus den US-amerikanischen Ghettos …
Wenn ich nach einem Saunagang zurück in den Ruheraum komme und meinen Sohn Viyo, sieben Monate, eng seinen Papa umschlingend auf dem Wasserbett schlafen sehe, die Wangen wohlig warm und rosig, die kleinen Finger Halt suchend auf Papas Bauch, leise vom Gang der »Wellen« gewiegt.
Nach vier Monaten, in denen einiges in unserer Beziehung schiefgelaufen ist, wieder fast jeden Abend liebevoll an die große Liebe meines Lebens zu schreiben. Mit der Gewissheit im Herzen, dass ich nur mit ihr vor dem Kamin im Haus in der Provence liegen will.