In Alausi, einem kleinen Ort in Ecuador, fanden wir »Hähnchenzimmer« auf der Speisekarte eines Restaurants. Die englische Übersetzung (chicken rooms) half uns auch nicht wirklich weiter. Erst bei Betrachtung der spanischen Karte ging uns ein Licht auf: cuarto de pollo bedeutet »1/4 Hähnchen«. Cuarto heißt aber eben auch »Zimmer«.
Hier ein Mitbringsel von einem Segeltörn um die Balearen: In einem Hafenrestaurant von Ibiza-Stadt wurde ein für das Mittelmeer nicht gerade typischer Fisch, nämlich Lachs angeboten, und zwar mit folgenden Bezeichnungen: Spanisch: Salmón, Französisch: Saumon, Englisch: Salmon, Deutsch: Salmonelle.
Man muss nicht unbedingt ins fremdsprachige Ausland reisen, um drollige Speisekarten anzutreffen. Auf dem heute Alma-Wartenberg-Platz genannten Platz in Hamburg-Altona befand sich lange Jahre ein sehr gutes türkisches Restaurant, in dem Puttenfleisch angeboten wurde, also offenbar Fleisch von frisch geschlachteten Engelein. Natürlich hätte es eigentlich Putenfleisch heißen müssen, was ich dem Besitzer auch erklärte. Er nahm das freundlich zur Kenntnis, servierte seinen Gästen aber weiterhin Puttenfleisch …
An einem kalten, total verregneten Tag in Hamburg – sah ich vor einem Restaurant unter den Alsterarkaden auf einer Tafel flüssig geschrieben (also von keinem Vandalen verändert) Meerärsche im Angebot. Das ließ mich das hässliche Wetter zeitweise vergessen!
In meinem Archiv mit Urlaubsbildern fand ich das beiliegende Foto einer Speisekarte aus Griechenland. Bis heute weiß ich zwar nicht, was amgefollte Rebelotter, grons oder politiki sind – wir haben damals herzlich darüber gelacht, und lecker war es auch (siehe zweites Foto).
Wenn wir uns an unseren Korsika-Urlaub 2007 erinnern fällt uns immer sofort das Restaurant in Ajaccio ein, dessen auch in deutscher Übersetzung vorliegende Speisekarte für uns ein Quell großer Erheiterung (und Anlass einiger lexikalischer Recherchen) war. In der Rubrik »Teige« (eine ja durchaus plausible Übersetzung für pasta) entdeckten wir das merkwürdigste Gericht des Restaurants: Schwgfeder hat das arabiata. Während das italienische all’arrabbiata ja noch halbwegs nachvollziehbar übertragen schien, gab uns die »Schwgfeder« doch ziemliche Rätsel auf – bis wir später herausfanden, dass das italienische Wort penne auch »Schwungfeder« heißen kann. Dass bei der Niederschrift dann auch noch ein »un« verloren gegangen ist, dürfte sicher niemanden mehr überraschen …
Pfingstsonntag in Mailand. Am Castello-Start zur Endrunde des Giro d’Italia. Wir drücken uns durch Menschenmassen zur Via Dante. Dort lassen wir uns erschöpft im Straßencafé nieder. Vor uns ein teurer, aber köstlicher Eisbecher mit Gepeitschter Schlangsahne.
Auf Madeira fanden wir beim Studieren des deutschen Teils der Speisekarte die Rubrik »Nachspeisen« mit Wüste betitelt. Erst beim Vergleich mit der englischen Karte kamen wir auf die Ursache und lachten uns krumm: »Wüste« war die Übersetzung von »Des(s)ert«.
Vor einiger Zeit sah ich auf einer englischsprachigen Speisekarte in Wien folgende Speise: Imperial Nonsense. Auf der nächsten Seite fand ich dann das Originalgericht: »Kaiserschmarren«.