In unserem Mehrgenerationen-Bauprojekt diskutierten wir viele Stunden lang mit einem Fachmann für Telekommunikationsnetze. Die Sache war sehr kompliziert, was zu meiner gedankenverlorenen Protokoll-Skizze führte …
Diese Pappe diente mir während meiner Ausbildung zur Grafik-Designerin als Arbeitsunterlage. Sie erinnert mich an die Wimmelbilder aus meiner Kindheit: Neben Skizzen und Kommentaren von Mitschülern sind auch ein paar Spicker zu finden. Auch die Schnitte, Wasserflecken und die von der Sonne verblichenen Stellen zeigen, dass die Pappe allerhand durchmachen musste.
Diese Kritzelei entstand bei einer Schulung für Ehrenamtliche, die sich für Menschen mit angeborenen Behinderungen einsetzen. Einmal im Jahr findet ein solches Wochenende statt, und dabei werden Probleme aus der ganzen Republik zusammengetragen. Manchmal scheint mir der Berg an Arbeit so groß – ich kümmere mich unter anderem um die Akquise von Spenden –, dass ich verzweifeln möchte, denn die Integration dieser Menschen ist längst nicht vollzogen. Doch dann meldete sich plötzlich mein Liebster aus dem »Off« und flüsterte mir Kraft und Zuversicht zu!
Im Zug zwischen Hannover und Hamburg. Um mich viele Gesichter mit leerem Blick. Erschöpft nach einem langen Arbeitstag. In Gedanken. Worüber dachten sie wohl nach? Über das, was vor der Zugfahrt passiert war? Über das, was sie danach erwartete? Eines hatten sie alle gemeinsam: Keiner schien so richtig im Hier und Jetzt zu sein. Alle waren auf der Durchreise.
Meine Kritzelei entstand während einer Schulkonferenz. Ich kann besser zuhören, wenn ich mitmale. Und deshalb hatte ich plötzlich dieses Bild aus acht Tieren auf dem Papier.
Tinte und Füllfederhalter, beides sollte auf einem alten Blatt auf Funktion getestet werden. Gedacht, gekritzelt! Nach Jahren in der Schublade offenbarten sich nach Umzugsarbeiten diese wirren Streifzüge der Feder als ein Bild mit zwei Charakteren.
Skizzieren ist für mich seit meinem Studium (Architektur) eine lebensbegleitende Tätigkeit. Nun bin ich rentneralt und auf dem Fahrrad unterwegs in der Landschaft. Eine Miniausstattung an Zeichenzeug habe ich immer dabei. Besonders schön sind die Montage, wenn alle wieder an die Arbeit gegangen sind und in der Welt Stille eingekehrt ist. Dann mache ich gelegentlich in einem Café halt, wo lauter Leute wie ich sitzen – die im arbeitsfreien Alter.
Beim Telefonieren bewegt sich der Kugelschreiber in meiner Hand nervös auf dem weißen Papier. Er schreibt Wörter in Sütterlin-Schrift, zeichnet Ornamente und modelliert Figürchen. Nach dem Gespräch, welches meinerseits hauptsächlich aus Zuhören besteht, wundere ich mich über das Gekritzel (für 69 Cent)!