Mein Beitrag zu Ihrem Wortschatz lautet Weckwatte. Kennengelernt habe ich diesen Begriff in der Akademie für Personenstandswesen in Bad Salzschlirf bei Fulda, wo sich jedes Jahr viele Standesbeamte aus ganz Deutschland zum Zwecke der Fortbildung treffen. Als ich beim Frühstück wie immer das Weiche aus dem Brötchen pulte (auch ein schönes Wort) fragte mich eine Kollegin aus Hessen, warum ich denn die leckere »Weckwatte« nicht möge. Ich finde, es gibt kein besseres Wort für das wattige, weiche Innere eines Brötchens, Verzeihung, einer Wecke.
Der Schlürschluck in ZEIT Nr. 36/15 ließ mich plötzlich wieder an den Ausdruck Scheidebecher denken, den wir in meiner Kölner Studenten-WG für den letzten Drink des Abends (das Abschieds-Kölsch) benutzten. Eingeführt hatte den Begriff ein Mitbewohner, der aus dem Münsterland stammt.
Ich arbeite in der Modebranche, und mein Wort-Schatz ist der Begriff abgeräumt, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass Designs wieder klarer, einfacher sind, unkompliziert und ohne viele Details. Zurück zur Einfachheit. Abgeräumt, aufgeräumt, unkompliziert eben.
Ich arbeite in der Modebranche, und mein Wort-Schatz ist der Begriff abgeräumt, was in diesem Zusammenhang bedeutet, dass Designs wieder klarer, einfacher sind, unkompliziert und ohne viele Details. Zurück zur Einfachheit. Abgeräumt, aufgeräumt, unkompliziert eben.
Die Wäsche, die über Nacht auf dem Balkon weitertrocknen sollte, fühlte sich beim morgendlichen Abnehmen doch noch etwas – nein, nicht feucht, sondern klamm an. An das Wort hatte ich lange nicht gedacht. In Studienzeiten benutzten wir es auch, wenn es im Portemonnaie etwas knapp wurde. Dann war man klamm, in der Klemme. Und »klammheimlich« stammt wohl vom eher unbekannten lateinischen clam für »heimlich« ab.
Der in der vorletzten Ausgabe als »Schlürschluck« bezeichnete westfälische Abschiedstrunk ist in den österreichischen Weingegenden als Fluchtachterl bekannt, wobei nie so recht klar ist, ob man vor dem endgültigen Versumpfen flüchtet oder nur eine Begründung für noch ein letztes Gläschen sucht.
Meine Oma stammt aus dem Hinterland des Bodensees und schafft es mit ihren Dialekt-Ausdrücken immer wieder, meinen Freund (er ist in Hannover aufgewachsen) zum Staunen zu bringen. Neulich stolperte er etwa über den Begriff Wunderfitz. Einfach zu übersetzen mit »Neugierde« und doch so viel schöner, klangvoller und vielschichtiger! Meine Oma ist mit 86 Jahren übrigens wunderfitzig wie eh und je, nimmt mit regem Interesse am Leben ihrer Kinder, Enkel und Urenkel Anteil und verfolgt und kommentiert das Dorf- wie auch das Weltgeschehen.
Meine Oma stammt aus dem Hinterland des Bodensees und schafft es mit ihren Dialekt-Ausdrücken immer wieder, meinen Freund (er ist in Hannover aufgewachsen) zum Staunen zu bringen. Neulich stolperte er etwa über den Begriff Wunderfitz. Einfach zu übersetzen mit »Neugierde« und doch so viel schöner, klangvoller und vielschichtiger! Meine Oma ist mit 86 Jahren übrigens wunderfitzig wie eh und je, nimmt mit regem Interesse am Leben ihrer Kinder, Enkel und Urenkel Anteil und verfolgt und kommentiert das Dorf- wie auch das Weltgeschehen.
Meine Mitbewohnerin und ich sitzen des Öfteren im Osnabrücker Schlossgarten, diskutieren über die Rubrik Mein Wort-Schatz und kommen dabei gelegentlich auf neue Wortbildungen, bei denen wir uns fragen, warum diese eigentlich noch nicht im deutschen Sprachschatz verankert sind. Mein aktueller Favorit ist die Unterwältigung. Dieses Wort nutze ich nun, wenn lang ersehnte Kinofilme oder Musikalben mir am Ende doch nicht das Vergnügen bereiten, das ich mir ausgemalt hatte. In einem solchen Fall ist man ein wenig unterwältigt. Dies hat nicht ganz den negativen Ton der Enttäuschung, zeugt aber davon, dass man sich doch mehr versprochen hat.
In Dänemark, wir kommen gerade vor unserem Ferienhaus an. Unser knapp dreijähriger Sohn steigt aus dem Auto und stapft los. »Steffen, pass auf mit dei- nen Schuhen im Sand!« Seine Antwort: »Aber Mama, das sind doch SANDalen!«