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Kreativ


Ich bin eine recht unbegabte Handwerkerin, aber gern behelfe ich mich mit dem Allzweckmittel Kabelbinder – bei der Fahrradreparatur, beim Befestigen von Gardinenstangen oder beim Bändigen von Grünpflanzen. Doch bei einem Spaziergang durch Palermo musste ich feststellen, dass es da noch kreativere Menschen gibt. Dass man mit Kabelbindern auch einen Unfallwagen flicken kann, war mir neu.

Verena Lehmkuhl, München

 

Famose Nachbarschaft


Als ich neulich im schönen Chartres spazieren ging, sah ich aus dem Augenwinkel die Klingel eines Herrn Mozart. Nachdem ich dieses Klingelschild von nahem betrachtet hatte, staunte ich nicht weniger schlecht über seine illustren Nachbarn. Geklingelt habe ich allerdings dann doch nicht.

Lea Simon, Heidelberg

 

Abschied


Dies ist zwar streng genommen kein Straßenbild, sondern ein Schienengebundeneverkehrswegebild, aber trotzdem nett. Aufgenommen vor etwa einem Jahr im Bahnhof Hamburg-Altona. Passt doch gut zu der immer wieder aufkeimenden Debatte, den Bahnhof Altona aus dem Fernverkehr zu nehmen.

Maike Janßen, Berlin

 

Bloß nicht!


Offensichtlich trügt der Schein. Ich dachte, dies sei eindeutig ein Mülleimer. Für Müll. Doch wenn ich diesen einwerfe, werde ich strafrechtlich verfolgt!? Was denn nun? Ich habe es ganz dreist versucht, und niemand stellte mich zur Rede. Noch mal Glück gehabt!

Heike Hagemeister, Heroldsbach

 

Grund genug


Auf dem Weg zu einem Spaziergang an der Elbe fiel uns kürzlich diese Mitteilung an einem Lokal am Dresdener Schillerplatz auf.

Mathias Meuer, Freital-Pesterwitz

 

Straßenbild: Achtung


Es gibt den Corcovado in Rio, das Matterhorn in der Schweiz, das Monument Valley in den USA und was weiß ich noch, was man bestaunen kann. Aber wenn man mal auf der Autofahrt zwischen Bargteheide und Bad Oldesloe (das liegt in Schleswig-Holstein) in die Gegend guckt, gibt es mindestens genauso schöne Dinge zu sehen. Allerdings: Anhalten sollte man schon, an die Seite fahren und beim Aussteigen vorsichtig sein – sonst war es das Letzte, was man im Leben gesehen hat.

Dietrich von Horn, Bargteheide

 

So fromm


Es ist ganz einfach: Parken ist hier nicht erlaubt, auf einem größeren Parkplatz an einem hiesigen Mietshaus-Komplex. Bisher wirbt unsere Stadt, die im Landkreis Mainz-Bingen liegt, mit dem Sprüchlein »Gau-Algesheim … so charmant«. Vielleicht sollte es besser heißen: »Gau-Algesheim … so fromm«.

Karla Hoffmann, Gau-Algesheim

 

Straßenbild


Ein junges Paar zieht in unsere Nachbarschaft, und mit ihm kommt ein Indianer. Er postiert sich neben der Haustür, alle Passanten und Besucher im Blick. Aufrecht steht er da und selbstverständlich, Wind und Wetter die Stirn bietend. Die rechte Hand schützt die Augen gegen die blendende Morgensonne. Das Flachland des Niederrheins scheint dem Migranten nicht fremd. Ein Prärieindianer des Mittleren Westens? Ein Shawnee vielleicht? Aus dem Stamm des legendären Häuptlings Tecumseh, der sich den weißen Landräubern entgegenstellte und letztlich mit seinen Mannen auf verlorenem Posten war? Unrecht und Leid haben die Indianer erfahren müssen. Ich habe mir angewöhnt, allmorgendlich freundlich hinüberzuwinken. Und wenn im Frühjahr die Tage wieder wärmer werden, will ich mit dem Paar die Friedenspfeife stopfen, den Indianer in die Mitte nehmen und ihn und andere Nachbarn zum Mitrauchen einladen. Wir würden uns in Tabakwolken hüllen und wünschen, dass der Rauch des Friedens hinauf zu Manitu steige, um ihn ein bisschen gnädig zu stimmen.

Heinz van de Linde, Goch

 

Selbstvergessen

Ein Samstagmorgen in Budapest, der Sperrmüll ist fällig. Ein Mann und seine kleine Tochter (die er auf dem Bild fast verdeckt) haben Lesestoff gefunden und schmökern selbstvergessen.  Es ist ihnen nicht peinlich und muss es ja auch nicht sein. Und ich freue mich mit ihnen.

Tina Wagner, Koblenz

 

Straßenbild – selbst gezeichnet

® Gerhard Glück

Welch‘ eine erstaunliche Szene, die sich neulich vor unserer Haustür abspielte! Jedenfalls war ich sehr überrascht, dort den Weihnachtsmann und einen Engel anzutreffen. Dazu hatte sich eine beträchtliche Schneedecke auf die Erde gelegt, die bald darauf aber schon wieder verschwunden war. Die beiden machten in dem Moment, in dem ich sie entdeckte, gerade eine kleine Verschnaufpause. Wie man sehen kann, nutzte der Weihnachtsmann die kurze Ruhephase dazu, dem Engel einen Artikel aus der ZEIT vorzulesen. Dieser schien ihn fast schon zu amüsieren! Die interessante Zeitungslektüre bescherte den beiden aber sichtlich Entspannung. Ich denke, dass sie diese aber auch gut gebrauchen konnten, denn der gut gefüllte Sack, den sie da mit sich führten, war sicherlich nur der Anfang einer großen Bescherung …

Monika Lockowandt, Gehrden, Hannover