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Was mein Leben reicher macht

Es ist ein schöner Frühlingstag, und ich säe Blumen aus. Kaum habe ich die Fläche geharkt, meine Sieben­sachen gepackt und mich umge­dreht, hüpfen Amseln aufs Beet und wollen sich an den Samen gütlich tun. Ich will sie verscheu­chen, da erinnere ich mich an meinen lange verstorbenen Vater. »Wer einen Garten hat, muss mit den Vögeln des Himmels teilen«, sagte er. Gelassen schaue ich den Amseln zu. Danke, Papa, für diese Weisheit!

Margret Bley-Burggraf, Emden

 

Was mein Leben reicher macht

Nach zwei Jahren Fernbeziehung und vielen Kilometern Wochen­endreisen die gemeinsame Woh­nung auf die gemeinsame Zukunft und die Ankunft unserer Tochter vorzubereiten.

Christian Berger, Braunschweig

 

Was mein Leben reicher macht

Es zusammen mit meinen Kollegen Siegbert, Eberhard und Jürgen geschafft zu haben, an unserem Gymnasium eine zweieinhalbstündige BEATLES REVUE zu konziipieren und auf die Beine zu stellen, die an zwei Abenden vor gut 800 begeisterten Zuschauern in unserer Aula von ca. 100 Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern sowie Eltern aufgeführt wurde. Besonders dankbar bin ich meiner erfrischend neugierigen Co-Moderatorin Julia (16).

Jan Seifert, StD, Käthe-Kollwitz-Schule Kiel

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Freund, der gerade sein langes Maschinenbau-Studium geschafft hat. Nach unendlich vielen Klausuren, Lernstress, Höhen und Tiefen, Selbstzweifeln, manchmal Hin- und Hergerissen zwischen Aufhören und Durchhalten, höre ich ihn das erste Mal, so ganz nebenbei mit einem verschmitzten Lächeln sagen: Ich bin Ingenieur. Und ich bin unsagbar stolz und glücklich.

Julia Dittrich, Hameln

 

Was mein Leben reicher macht

Nach 14 Jahren meinen kleinen Halbbruder wiederzusehen. Naja, „klein“ ist relativ. Jetzt ist er 18, und ich hoffe inständig, dass er nicht auf ewig zu groß für eine Schwester geworden ist.

A.B., Göttingen

 

Was mein Leben reicher macht

Schallplatten hören: Die Nadel sanft ins schwarze Gold fahren lassen und von sanftem Knistern auf die kommenden Töne eingestimmt werden. Musik zum Anfassen. Nicht, um sie zu geb­rauchen und im Datendschungel sterb­en zu lassen, sondern um sie ganz zu erleb­en und zu würdigen!

Constantin Timm, Berlin

 

Was mein Leben reicher macht

Ende März, im ICE von Nürnb­erg nach Hannover, ein Fünferab­teil. Die Schaffnerin kontrolliert die Karten. An der Tür sitzt ein Mann mittleren Alters, der in einem russischen Buch liest. »Wir zwei müssen reden«, sagt die Schaffnerin und setzt sich auf den freien Platz ihm gegenüb­er. Und dann erläutert sie ihm, der nur geb­rochen Deutsch spricht, freundlich und ruhig, warum seine Fahrkarte nicht gilt und was jetzt zu tun ist. Vielen Dank, Frau Schaffnerin, für dieses Gespräch auf gleicher Augenhöhe!

Carsten Stille, Hannover