Nach langem Zaudern zum Hörgeräte-Akustiker gehen, das Geschäft mit frisch angepassten Hörhilfen verlassen – hinein in eine Klangdusche aus Vogelgezwitscher! Schnurstracks ins nächste Café marschieren und beim Cappuccino stillvergnügt die Gespräche am übernächsten Tisch verfolgen. Zu Hause eine Mozart-CD einlegen und die Flöten hören. Abends zur Fernbedienung greifen und den Lautstärke-Balken des Fernsehers um die Hälfte kürzen. Und mein Mann legt den Arm um mich und schmunzelt: „Meine Frau versteht mich!“, weil ich nicht mehr nachfrage, wenn er hinter mir etwas in seinen Bart murmelt.
Mein täglicher Spaziergang im Wald. Seit geraumer Zeit jedoch ärgere ich mich über wilde Müllablagerungen. Heute war alles blitzblank aufgeräumt und in Müllsäcke verstaut. Daneben stand ein junger Mann in Arbeitskleidung. Kippe im Mund, Stöpsel im Ohr, Irokesenhaarschnitt. Spontan ging ich auf ihn zu und bedankte mich fürs Saubermachen. Zuerst schaute er mich abweisend an. Dann huschte ihm ein verlegenes Lächeln übers Gesicht, und wir verstanden uns.
Die neuen Fahrradsitze für unsere beiden Söhne. Die Jungs vorn drauf, zwei Windeln in die Handtasche, mit Mann und Kindern durch die Sonne ans Wasser. Ein Eis schlecken.
Am ersten lauen Frühlingsabend zwei Straßenmusikern zuzuhören. Ich gebe ihnen was, und sie spielen ein Lied nur für mich. Angels von Robbie Williams, und ich singe lauthals mit. Meinen Namen hab ich ihnen erst hinterher verraten, das Lied aber jetzt noch im Ohr.
Nachdem meine Freundin fünf Monate in Australien verbracht hat, wieder neben ihr zu liegen, zu faulenzen, zu schlafen, aufzuwachen, zu lachen und die herrliche Zweisamkeit mit ihr zu genießen.
Nach so vielen glücklichen Jahren mit unserem Hund an dessen Lebensende zwei Freunde zu haben. Der eine war innerhalb weniger Minuten ganz selbstverständlich bei mir und begleitete mich zum Tierarzt. Der andere begrub den Hund ganz selbstverständlich am Sonntagmorgen an der schönsten Stelle in seinem Garten. Danke, Ihr Lieben!