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Zeitsprung: Pappboot

Links sehen sie ein Bild der Titanic, bei ihrer Indienststellung 1912 war sie das größte Schiff der Welt und galt als unsinkbar – was sich tragischerweise schon bei der Jungfernfahrt als Irrtum erwies. Gut hundert Jahre später gelang mir jetzt vor der Hamburger Rüschhalbinsel das Foto eines Titanic-Nachbaus, der allerdings weit von den früheren Größenrekorden entfernt ist: Das Schiff misst nur 1,30 Meter (und es handelt sich um ein von mir gefertigtes Papiermodell).

Helmut Beutel, Hamburg

 

Was mein Leben reicher macht

Das Traumtagebuch, das mein Mann für mich führt. Ich spreche im Schlaf – oder vielmehr: Ich stelle beim Träumen den Ton an. Oft sage ich Dinge, die mir im Wachzustand nie einfallen würden. Am Morgen habe ich alles vergessen. Mein Mann, der stets mit einem Stück Papier und einem Stift auf dem Nachttisch ausgerüstet ist, notiert alles, dabei entstehen auch Dialoge wie dieser:

Ich: »Hallo, mein kleiner gelber Freund!« Er: »Warum denn gelb?«
Ich: »Wir haben uns angepasst. Wir sind jetzt alle gelb.«

Theresa Wünsche, Leipzig

 

Die Kritzelei der Woche

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Der Name Ihrer Zeitung brachte meinen Enkel und mich auf die Idee, eine Collage anzufertigen. Motto: »Tempus fugit – die Zeit eilt.« Dabei konnten wir sowohl das Titelblatt als auch die Uhrenwerbung verwenden. Für die 3-D-Ansicht haben wir schließlich noch ein paar echte Uhrenteile hinzugefügt.

Winfried Dürr, Ochsenfurt, Bayern

 

Was mein Leben reicher macht

Mit den Kaffeegedecken (mit Namensdekor!), die ich gerettet habe, als meine Eltern ihr Café aufgaben, zu mir nach Hause ins »Café Straßner« einzuladen.

Brigitte Straßner, Herrenberg

 

Flitzpiepe: Mein Wort-Schatz

An einer Kreuzung mitten in Rheinland-Pfalz, springt die Ampel auf Rot. Vor mir hält ein dunkler VW. Auf der Heckscheibe entdecke ich das Wort Flitzpiepe. Wie kommt dieser Ausdruck für Dummkopf, Denkzwerg, Depp hierher, in den deutschen Südwesten? Ich wurde in meiner Kindheit im Erzgebirge so gerufen, wenn ich Unsinn gemacht hatte. Die Ampel schaltet auf Grün. Mein Vordermann fährt los. Sein Auto hat das polizeiliche Kennzeichen »KH« für Bad Kreuznach. Offenbar ein Landsmann, den es auch an Rhein und Nahe verschlagen hat.

Grüß dich, Flitzpiepe!

Frank Gottschald, Bad Kreuznach

 

Was mein Leben reicher macht

Mein Mann, der es mir ermöglicht, wieder berufstätig zu sein, indem er sich für unsere Zwillinge (acht Monate) die komplette Elternzeit genommen hat.

Karin Gruber, Dittenheim, Bayern

 

Was mein Leben reicher macht

Nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause zu kommen und ein gelbes Post-it mit krakeliger Kinderschrift an meiner Tür zu finden: »Liebe Nachbarin, bei dem Fußball spielen sind zwei Schuhe auf ihren Balkon geflogen. Könnten sie die beiden Schuhe vor unsere Tür im letzten Stock legen? Danke!!«

Simone Müller-Pohl, Freiburg

 

Springinkerl: Mein Wort-Schatz

Das Wort Springinkerl war in meiner Kinderzeit in Wien recht verbreitet. Nun habe ich es schon sehr, sehr lange nicht mehr gehört. Ein Springinkerl ist ein gelenkiges, schlankes Geschöpf, sei es männlich oder weiblich, das kein Sitzfleisch hat, das herumhüpft, herumtollt, immer in Bewegung ist, keine Ruhe gibt, dabei aber liebenswert ist.

Auch wenn die Springinkerln erwachsen geworden sind, sind sie noch immer beweglich, ob im Geiste oder körperlich, und setzen so kein Fett an.

Tatjana Gregoritsch, Schiefling, Österreich

 

Eilig

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Nein, hier sollen nicht schwangere Frauen und Behinderte gleichgestellt werden! Die Klinik Preetz wollte nur das Parken erleichtern, wenn es der Klapperstorch mal ganz eilig hat!

Ralf Diez, Preetz, Schleswig-Holstein

 

Was mein Leben reicher macht

Mein achtjähriger Sohn, der mit der Klasse die Bücherei besucht und mir das Buch Gemüse und Kräuter selber ziehen mitbringt, damit ich für unseren Schrebergarten alles nachlesen kann, was ich noch nicht weiß.

Merle Weidemann, Münster