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Eisenbahn: Mein Wort-Schatz

Die Bahn, das ist die Institution, bei der man Fahrkarten kaufen kann, die angeblich immer Verspätung hat, bei der im Sommer die Klimaanlage ausfällt und mit der man auch verreisen kann. Ich sage dann: »mit der Eisenbahn«. Diesen Begriff finden meine jungen Freundinnen und Freunde höchst amüsant. Für sie existiert nur die Bahn. Die wiederum ist für mich eindeutig nur die Straßenbahn.

Roger Gerhold, Meerbusch

 

Was mein Leben reicher macht

Ich bin ein Hamburger und wollte meiner niederbayerischen Enkelin ein plattdeutsches Weihnachtsgedicht beibringen: »Kiek an, wat is de Himmel so rot …« Da sagte ihr Bruder: »Opa, du sprichst ja wie Käpt’n Blaubär und Hein Blöd!«

Klaus Vogel, Straubing

 

Schneielen: Mein Wort-Schatz

In meinem Dialekt schneit es nicht nur, es kann auch bloß schneielen: ganz leicht, fein und trocken. Und manchmal rägelet es auch nur: Man wird kaum nass dabei.

Hans Abbühl, Solothurn, Schweiz

 

Was mein Leben reicher macht

Sonntagfrüh nach einem Zwölf-Stunden-Nachtdienst bei der Telefonseelsorge durch das langsam erwachende Lübeck zu gehen und in Gedanken teils noch bei den Anrufern der Nacht, teils ganz bei mir zu sein. Der Sonnenaufgang hinter dem Holstentor, der Straßenreiniger, der die Reste der Nacht wegfegt. Und dann auf der A 1 eine halbe Stunde nach Hause zu fahren und das Schweigen zu genießen.

Katrin Corleis, Bargteheide

 

Zeitsprung: Jahreszeiten

Die Zeit der Leser 50/2013 Zeitsprung: Jahreszeiten
Oktober

Die Zeit der Leser 50/2013 Zeitsprung: Jahreszeiten 2
Dezember

 

Ich wohne in Oeventrop, einem Ortsteil von Arnsberg im Sauerland. Wenn ich wieder einmal den Kopf freibekommen will, nehme ich meinen MP3-Player, meine Kamera und gehe meine Route um den Ort. In Wildeshausen komme ich dann an der Ruhr vorbei. Dabei entstehen Bilder wie diese beiden. Das linke zeigt, dass ich gar nicht verreisen muss, um einen Indian Summer zu erleben: Die bunten Blätter spiegeln sich auf der Wasseroberfläche und geben der Natur eine anmutige Schönheit. Und nur Wochen später ein Winterwunderland! Eine traumhafte, wie gezuckerte Landschaft. Der richtige Moment, um innezuhalten im vorweihnachtlichen Trubel.

Martin Niggemann, Oeventrop

 

Was mein Leben reicher macht

Meine beste Freundin bekommt dieses Jahr im selbst gebastelten Adventskalender »Was mein Leben reicher macht«-Seiten, jeden Tag eine. Beim Zählen ist mir bang, ob ich übers Jahr genug gesammelt habe. Es sind 23. Perfekt! Denn die Nummer 24 bringt den dazugehörigen Kalender für 2014.

Katrin Sommerfeld, Freiburg im Breisgau

 

Die Kritzelei der Woche

Die Zeit der Leser 50/2013 Die Kritzelei der Woche

Solche Kritzeleien entstehen während den morgendlichen Redaktionskonferenzen bei der Schwäbischen Zeitung. Wahlweise auch auf Terminen, wie zum Beispiel, wenn ich auf Gericht bin oder wenn ich telefoniere. Es ist nicht ein Zeitvertreib aus Langeweile, sondern eher, um konzentriert zu bleiben. Und, na ja, ich muss immer irgendwas mit meinen Händen tun. Die Kritzeleien ähneln sich mit ihren Kringeln und Linien, doch daraus kann ich unendlich viele Variationen machen.

Ute Korn-Amann, Sigmaringen

 

Was mein Leben reicher macht

Heute Mittag stehe ich in unserem Garten, die ersten Schneeflocken stieben durch die Luft. Plötzlich höre ich heisere Schreie hoch oben in der Luft: Ein riesiger Zug Kraniche überquert unser Haus. Welch schöne Abwechslung zu den Flugzeugen!

Constanze Curtius, Darmstadt

 

Selbst gemacht

s98-kaffeebohne

Als Studentin sind eher meine geistigen Fähigkeiten gefordert. Umso wichtiger ist es mir, mich daneben auch kreativ auszuleben. Besonders in der kalten Jahreszeit verschafft mir Basteln Glücksgefühle. Und was können wir bei trübem Wetter besser gebrauchen als eine heiße Tasse Kaffee? Die meisten Menschen schätzen Kaffee eher wegen seines Geschmacks und wegen seiner positiven Auswirkungen auf den Gemütszustand. Doch die Kaffeebohne ist auch von ästhetischem Wert. So sind meine Ohrstecker bisher nicht nur bei Kaffeeliebhabern gut angekommen. Mehr Beispiele gibt es auf meinem Blog stilverzueckt.blogspot.de zu sehen.

Melanie Kausch, Jena

 

Was mein Leben reicher macht

Seit drei Jahren fahren mein Freund und ich jeden November zu einem Rockfestival an der Ostsee. Auch diesmal genießen wir die Wintersonne, erinnern uns daran, was wir hier schon gesehen und gehört haben, und freuen uns auf die Momente, die noch folgen werden. Da öffnet er plötzlich seine rechte Hand und schenkt mir eine gemalte Rose. In seiner Linken liegt ein Ring, und er fragt mich, ob ich ihn heiraten würde. Mir wird heiß und kalt, ich ringe nach Luft. Ich küsse ihn und sage: »Ja!«

Janka Dörfel, Bremen