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Was mein Leben reicher macht

Mit meinem Besuch aus Zürich (Caroline, die vor 17 Jahren fast meine Stiefmutter geworden wäre, und Sepp) nach einer großen Hafenrundfahrt im Beach-Club zu sitzen und bei einem Aperol Spritz die Sonne zu genießen.

Ann-Kathrin Röpke, Hamburg

 

Bilder aus Hamburg

Stundenlang hatten wir Kinder im Sommer Spaß, wenn Vater für Arbeiten im Garten die Schrageln (hochdeutsch: Schragen) aus dem Schuppen holte und wir uns dann aus einem dieser Holzböcke mittels eines langen Holzpfostens eine Schaukel bauten. Der Schwerere von uns konnte den leichteren Partner oben dunsten lassen, bis er diesen gnädigerweise wieder herunterschaukelte.

Herbert Walter, Kaumberg, Niederösterreich

 

Mein Feind der Giersch

(nach Alexandra, »Mein Freund der Baum«)

Ich wollt dich nie mehr wiedersehn,
mein alter Feind seit Kindertagen!
Ich hatte manches dir zu sagen
und wusste, du wirst nichts verstehn.
Als kleiner Junge kam ich schon
zu dir, mit täglich neuer Sorge.
Ich fühlte mich von dir betrogen,
und mancher Kummer kam davon.
Doch hab ich nie um dich geweint.
Riss dich heraus mit deinen grünen Blättern.
Weit übern Zaun, mein alter Feind!

Mein Feind der Giersch, er lebt,
seht nur, wie er zum Himmel strebt!

Du wächst zu schnell, ich kam zu spät.
Ich werde dich wohl nie besiegen.
Und bleibst du auch am Wege liegen,
und jeder, der vorübergeht,
der achtet nicht den Rest von Leben
und tritt auf deine grünen Blätter.
Die tiefen Wurzeln aber bleiben.
Du wirst mir niemals Ruhe geben,
und müde wird mir meine Hand.
Mein ärgster Feind, ich hab verloren,
dich aus dem Garten nie verbannt.

Mein Feind der Giersch, er lebt …

Wächst auch ein Haus aus Glas und Stein,
dort, wo man ihn hat ausgegraben.
und werden auch die Mauern ragen,
dort wächst er doch im Sonnenschein.
Niemals wird es ein Wunder geben,
ich werde auch nicht darauf warten,
er wächst ja doch in meinem Garten,
denn er erwacht zu neuem Leben.
Erst ist er dann noch schwach und klein,
und wenn auch viele Jahre gehen,
es wird doch stets dasselbe sein.

Mein Feind der Giersch …

Hans G. Schneider, Mönkeberg

 

Was mein Leben reicher macht

Mit dem Rennrad am Baggersee angekommen, stelle ich fest, dass ich unterwegs meinen Beutel mit Neoprenanzug, Schwimmbrille und Badekappe verloren habe. Wie soll ich noch am Triathlon teilnehmen? Zum Suchen reicht die Zeit nicht mehr. Da taucht ein Polizist mit Motorrad und Blaulicht auf und bringt mir den Beutel. Ergebnis: erster Platz in meiner Altersklasse. Herzlichen Dank meinem Freund und Helfer!

Thomas Fürbaß, Bad Schönborn, Baden-Württemberg

 

Schrageln: Mein Wort-Schatz

Stundenlang hatten wir Kinder im Sommer Spaß, wenn Vater für Arbeiten im Garten die Schrageln (hochdeutsch: Schragen) aus dem Schuppen holte und wir uns dann aus einem dieser Holzböcke mittels eines langen Holzpfostens eine Schaukel bauten. Der Schwerere von uns konnte den leichteren Partner oben dunsten lassen, bis er diesen gnädigerweise wieder herunterschaukelte.

Herbert Walter, Kaumberg, Niederösterreich

 

Was mein Leben reicher macht

Schlaftrunken die Haustür öffnen, frische Brötchen und die Zeitung ins Haus holen. Obwohl meine Eltern seit ein paar Monaten nicht mehr in unserem Ort wohnen, hängt das Carepaket für einen gemütlichen Morgen jeden Sonntag vor der Tür.

Kathrin Jann, Benningen am Neckar

 

Paletti: Mein Wort-Schatz

Ich will die Katze gleich aus dem Sack lassen: Ich bin der Erfinder des Wortes Paletti. Das ist kein Scherz. Ehrlich! Ich schwöre! Das Wort hat eigentlich keine Bedeutung. Sie können im italienischen oder im spanischen Wörterbuch nachschauen, Sie werden das Wort nicht finden. Es fiel mir Anfang der achtziger Jahre ein. Für mich klingt es einfach besser als »alles gut«. Eigenartigerweise haben das sofort alle Menschen verstanden, mit denen ich in Kontakt kam. Selbst ein londoner Taxifahrer hat das Wort gebraucht. Wenn der wüsste, dass er den Erfinder gefahren hat!

Gunter Knauer, Meerbusch

 

Zeitsprung: Flugs Flügge

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Vor vier Wochen fand unser Sohn ein heruntergefallenes Nest mit fünf Vogeljungen. Drei der fast nackten Nestlinge lebten noch und bezogen zuerst einen Schuhkarton und später einen Vogelkäfig, dessen Tür dann bald offen stand. Erste Flugübungen fanden in unserem Wohnzimmer statt. Von uns mit Eigelb, Hafer- und Hirseflocken aufgepeppelt (geklaute Nudeln und Tortenkrümel kamen auch dazu), erweiterte sich der Aktionsradius der Vögelchen rasch bis in den Garten und ins Umland. Aber wenn ich den Balkon betrete, sind immer sofort zwei unserer Zöglinge da, um mich zu begrüßen. Ob der dritte endgültig ausgeflogen ist oder im Magen einer Nachbarskatze landete, darüber wage ich nicht nachzudenken. Jedenfalls entwickeln sich die beiden prächtig und »studieren« inzwischen sogar schon die Zeitung.

Ulrike Blatter, Gottmadingen, Baden-Württemberg