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Glänzend!

Dieser Mülleimer hängt in der Nähe meines Arbeitsplatzes, und sein Anblick ist für mich ein echter Stimmungsaufheller. Das war er schon, als der Eimer zunächst schlicht »vergoldet« wurde. Jetzt aber, nach der vor ein paar Tagen vorgenommenen Ergänzung, ist er es erst recht. Danke, Mannheim!

Valeska Lehner, Mannheim

 

Was mein Leben reicher macht

Seit vielen Jahren lebe ich an der Côte d’Azur und nehme oft den Bus. Immer wieder freue ich mich, wenn die Passagiere beim Aussteigen dem Fahrer ein lautes »Merci, au revoir!« zurufen. Und wenn er fröhlich »De rien!« antwortet. Kann man sich das in Hamburg vorstellen?

Ute Klar, Cannes, Frankreich

 

Strukturplan: Mein Wort-Schatz

Eines meiner liebsten Wörter ist und bleibt Strukturplan. Ich liebe es sehr, weil es alles verkörpert, was ich nicht kann und schon gar nicht will. Vielleicht bin ich noch nicht »erwachsen« genug, um mein Leben zu strukturieren. Es kommt sowieso immer alles anders, selbst wenn im Terminkalender ein kompletter Plan vorgesehen war. Meine Mutter wirft mit dem Wort »Strukturplan« ständig um sich und organisiert vor sich hin, während sie durch das Leben spurtet, als gäbe es kein Morgen. Sie hat sogar einen Strukturplan für die Berliner Bahnhofsmission, auch wenn dieser nur die Effizienz der Brötchenschmierer beinhaltet. Meine Mutter mag den Strukturplan, ich mag meine Mutter und deshalb auch das klangvolle Wort.

Aline Gallas, Trondheim, Norwegen

 

Was mein Leben reicher macht

Mit Kopfschmerzen und völlig fertig komme ich von der Arbeit nach Hause und in den Wohnzimmersessel. Da spielt mein Nachbar plötzlich Yesterday auf dem Klavier, unglaublich gefühlvoll. Fünf Minuten Tiefenentspannung und Erholung. Danke!

Rick Thomas Neupert, Koblenz

 

Was mein Leben reicher macht

Die Briefe meiner Exschwiegermutter, die mich seit jetzt schon achtzehn Jahren begleiten. Ihre Herzenswärme und ihre Fröhlichkeit haben mir geholfen, meinen Weg zu gehen und glücklich zu sein.

Anke Schneider, Köln

 

Das ist mein Ding

Beim Herumkramen kam das Ding plötzlich zum Vorschein: meine alte Strickliesl! Ein ramponiertes, aber kleines, freundlich in der Hand liegendes Etwas, geschaffen für Kinderhände. meterlange bunte Würste sind mit ihr entstanden, und jeder, ob er es wollte oder nicht, wurde damit beglückt. Meistens wurden die Würste weiterverarbeitet zu den berühmten Gläseruntersetzern. Meine Oma hatte für mich immer ein paar Wollreste in den unterschiedlichsten Stärken, sodass die abenteuerlichsten Kreationen entstanden sind.

Den Spaß gönne ich mir jetzt mal wieder!

Helga Laabs, Bonn

 

Was mein Leben reicher macht

Lucca und Jannik, zwei Jungs aus der Nachbarschaft, klingeln an meiner Tür. Sie bitten mich, ein frisches Wurzelstück mit den Worten »Für Rosi, Oktober 2012« zu beschriften. Die alte Kiefer in Rosis Vorgarten, erzählen sie mir, habe gefällt werden müssen. Rosi habe sehr geweint. Zum Trost wollen ihr die Jungs die beschriftete Wurzel in den Garten legen. Lucca und Jannik sind acht!

Maritta Düring-Haas, Oberwerrn, Unterfranken

 

Was mein Leben reicher macht

Im Oktober, am letzten warmen Abend des Jahres, auf dem Balkon zu sitzen und dem Gesang der Heimchen zu lauschen. Im Frühjahr habe ich sie in der Zoohandlung gekauft – eigentlich Futter für Reptilien. Doch ich habe die kleinen Grillen im Vorgarten in die Freiheit entlassen. Jetzt danken sie es mir!

Miriam Hofmann, Bonn

 

Die Kritzelei der Woche

Endlich ruft meine Tochter aus Pennsylvania an. Der Hurrikan hat auch ihren Wohnort betroffen, und ich habe mir große Sorgen gemacht. Nun erfahre ich, dass Sturm, Regen und Schnee bei ihnen zwar heftig waren, dass die umstürzenden Bäume aber »nur« auf die Treppe und zwischen die parkenden Autos gefallen sind. Auch der Strom funktioniert wieder: Sie müssen die Sauerstoffversorgung für das Aquarium nicht mehr mit dem Schneebesen erledigen. Auf dem Weg zur Arbeit am Rand von New York, erzählt meine Tochter, sei alles unheimlich dunkel. Ich bin sehr erleichtert und bemerke plötzlich, dass ich beim Telefonieren meine ganze Kalenderseite zerkritzelt habe.

Gabriele Messerschmidt, Leipzig