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Was mein Leben reicher macht

Wenn meine vierjährige Tochter nachts um drei Uhr nach mir ruft, auf meine Frage, was denn sei, mit »Mama, ich hab dich ganz doll lieb!« antwortet und dann zufrieden weiterschläft.

Ulrike Günther-Schmalz, Halle (Saale)

 

Zeitsprung

    

Da es in dicht bebauten Innenstädten wenig freies Schussfeld für Flugabwehrkanonen gab, ließ das Reichsluftfahrtministerium im Zweiten Weltkrieg riesige Bunker mit Abschussrampen für diese Geschütze errichten. In Wien entstand so etwa der Flakturm im Esterhazypark. Vier Jahre nach Kriegsende wurde mein Bruder Dominik am 5. September 1949, an seinem ersten Schultag, vor diesem Turm fotografiert. Nun, 63 Jahre später, ist mein Bruder nach einem langen, erfolgreichen Berufsleben als Vermessungsingenieur bereits in Pension. Der Turm wird heute vom Haus des Meeres genützt, von einem Aqua-Terra-Zoo mit Tropenhaus auf einer der Längsseiten der Fassade. An einer der Schmalseiten hat der Österreichische Alpenverein eine Kletterwand eingerichtet. Und seit einiger Zeit darf auch die Aussichtsplattform wieder betreten werden, die einen großartigen Blick über Wien ermöglicht.

Anneliese Ehrlich, Wien

 

Schildbürgerstreich … (2/2)

… in Schweden

Pirat unterwegs im schwedischen Enköping nahe Stockholm.

Jochen Sandmann, Stuttgart

… in Florenz

Ein privates Foto vom Florenzbesuch im letzten Jahr, das zeigt, dass die Schildbürgerstreiche schon geschäftig in einer Werkstattgalerie vertrieben werden.

Corona Bröker, Langenhagen

 

Was mein Leben reicher macht

Ein Hospiz zu haben – hier in unserer kleinen Stadt –, in dem unsere Mutter und Großmama in liebevoller Umsorgung ganz ruhig und beschwerdelos einschlafen durfte.

Henriette Schade Hölz, Wangen in Allgäu

 

Was mein Leben reicher macht

Es gibt Kärntner Lieder, die sehr wehmütig und traurig klingen. Kürzlich habe ich einige auf der Geiersberger Alm gehört. Ich konnte meine Tränen kaum zurückhalten.

Karl Brunner, Klagenfurt, Österreich

 

Was mein Leben reicher macht

Dass ein guter Freund nach seiner Gehirntumoroperation und sieben Monaten im Wachkoma auf meine uns beiden vertraute Frage »Was lebt heute in dir?« die Antwort gab: »Dankbarkeit und Zufriedenheit.« Seither redet er wieder in ganzen Sätzen, leise zwar, aber völlig klar.

Elisabeth Gabel, Kaufbeuren

 

Schildbürgerstreich … (1/2)

… in der Bretagne

Der Balkenklau in Bologna (ZEIT Nr. 23/12) scheint kein Einzelfall zu sein. In unserem Urlaub in der westbretonischen Stadt Quimper habe ich im September vergangenen Jahres einen fast identischen Schildbürgerstreich fotografiert.

Rudolf Wyrsch, Westerstede, Niedersachsen

…inParis

In Paris haben meine Familie und ich dieses Schild entdeckt. Die kleinen Männchen sind dort überall unterwegs. Dieses Sackgassenschild, das zur Kreuzigung uminterpretiert wurde, fanden wir besonderes bemerkenswert, da es mitten im Stadttrubel zum Nachdenken anregt.

Charlotte Mangold, Ebersbach, Baden-Württemberg

… in Bayern

Dieses Foto entstand in dem oberbayerischen Dorf Perach, neben Papst Benedikts Geburtsort Marktl im Landkreis Altötting, wo auch (Verkehrs-) Zeichen und Wunder geschehen.

Alto Hien, Perach, Bayern

 

Blümerant: Mein Wort-Schatz

Spontaner Apéro auf einer Terrasse hoch über den Dächern von Zürich. Nach einigen Gläschen Prosecco wurde uns ganz blümerant. Mit diesem Wort beschrieb die Großmutter unserer Gastgeberin den Zustand, nicht mehr ganz uneingeschränkt im Besitz aller geistigen und körperlichen Kräfte zu sein. Mein Lieblingswort hat seinen Ursprung im Französischen des 17. Jahrhunderts: Bleumourant – wörtlich übersetzt »sterbendes Blau« – beschreibt die leicht bläuliche Gesichtsfarbe von Personen, denen schwindelig wird.

Markus Siemienik, Zürich

 

Was mein Leben reicher macht

Ich fahre auf dem Elberadweg von der Uni nach Hause, als ich fernes Getrommel wahrnehme. Nach Kurzem kommt mir flussaufwärts ein breites Boot entgegen, auf dem sich ein Schlagzeuger an seinem Instrument austobt. Gebannt halte ich an und genieße das Konzert auf dieser äußerst originellen Bühne.

Manuel Deml, Dresden