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Was mein Leben reicher macht

Ein ganz normaler Dienstagabend. Eigentlich müsste ich frü ins Bett. Doch eine Freundin hat mich überredet, mit ihr zu einem Konzert der Gruppe Triosence zu gehen. Und jetzt sitze ich da, und wohlig durchflutet es meinen Körper. So viel Gefühl in dieser Stimme, so viel Ausdruck im Spiel! Ich kann meiner Freundin nur zustimmen: toll! Danke, Julia.
Silke Magens, Dänischenhagen bei Kiel

 

Ich find dich ganz okay!

Deinen Arm würd ich nicht verrenken
Dir aber auch nichts Schenken.

Hab nie was für dich gemacht
Und kenne dich nicht gut.
Hab nie mit dir gelacht
Dazu fehlt mir der Mut.

Kaum getroffen – kaum gekannt –
Vielleicht sind wir ja auch verwandt.
Ich reise Bis wir uns kennenlernen
Sind wir alte Greise.

Bist du ein Held?
Oder ein Schurke?
Hat du viel Geld?
Oder bist du arm wie ´ne Gurke?

Machst du viel Sport?
Sagst du auch mal ein Wort?
Ich lache
Weil ich nie was mit dir mache.

Ist ja auch egal. Have a nice day.

Ich find dich ganz okay

Leroy Brown (15 Jahre) frei nach „Ich habe dich so lieb“ von Joachim Ringelnatz

 

Was mein Leben reicher macht

Das unverwechselbare Trompeten der Kraniche zu hören und sie oben am Himmel in der Formation einer Eins nach Norden fliegen zu sehen. Das weckt jedes Jahr aufs Neue die Vorfreude auf den Frühling.
Almut Ebeling, Berlin

 

Zeitsprung

©Ferdinand Geue

Seit Anfang der siebziger Jahre treibe ich mich mit meiner Kamera im Ruhrgebiet herum und fotografiere, wie es sich verändert. So sind auch diese beiden Aufnahmen der Kokerei Zollverein in Essen-Stoppenberg entstanden. Aufgenommen habe ich sie beide quasi vom selben Standort aus. Auf dem ersten Bild aus dem Jahr 1974 ist die Kokerei noch in vollem Betrieb, aber kulturell total unauffällig. 2010 ist sie Bestandteil des Weltkulturerbes; eine Kultur-Disneyworld sozusagen.

©Ferdinand Geue

Ferdinand Geue, Essen

 

Eine kleine Weltreise…

… aus traurigem Anlass« unternimmt Sabine Kröner, 55: Im vergangenen Jahr ist ihr Mann in den Freitod gegangen, jetzt will sie durch neue Eindrücke Abstand gewinnen. Sie ist nach Buenos Aires geflogen und per Schiff um die Südspitze Amerikas gefahren. Jetzt geht es durch die Südsee nach Australien, Indonesien, Südostasien, Indien und später durch den Sueskanal bis nach Venedig.
Vor der Osterinsel lagen wir auf Reede. Und wegen des Wellengangs benötigte mancher Passagier die Hilfe von gleich drei kräftigen philippinischen Matrosen, um ins Tenderboot zu kommen. Aber es ist alles gut gegangen, wir haben Vulkane besucht, die Moais, jene kolossalen Steinfiguren, und die Felsbilder vom Vogelmann. Zur Belohnung gab es am Abend ein Barbecue auf dem Pooldeck und danach eine Modenschau für Problemfiguren, vorgeführt von Crewmitgliedern beiderlei Geschlechtes. Ich hätte ja Bademoden erwartet, aber das kommt vielleicht noch.
Zwei Seetage später erspähen wir vor uns die wild aufragenden, mit üppigem Wald bedeckten Klippen der Insel Pitcairn, auf die sich einst die Meuterer von der Bounty geflüchtet haben. Der Versuch, mit Booten der Einheimischen an Land zu gelangen, scheitert trotz großen Bemühens an der heftigen Dünung. So kommen die Nachfahren von Fletcher Christian zu uns an Bord, versorgen uns Passagiere mit Souvenirs und die Küche mit fangfrischem Seegetier.
Am Abend bin ich an den Tisch des Kapitäns geladen und komme in den Genuss eines leckeren Bärenkrebses, eines eigenartigen Verwandten der Languste. Tahiti ist die letzte Station dieser Passage. Mehrere Jeeps bringen uns ins Landesinnere mit Badestopp an einem kühlen Fluss. Unsere gut gebauten Fahrer verbreiten Acapulco- Feeling und springen von einem Felsen ins Wasser. Merci beaucoup (wir sind schließlich in Französisch-Polynesien) für diese Vorstellung!
Und last, not least: Ein ganz herzliches Dankeschön nach Wuppertal für die neue Kamera!

Sabine Köner, zzt. Nuku’alofa, Tonga

 

Was mein Leben reicher macht

An einem strahlend schönen Sonnentag 70 Jahre eines reichen, ausgefüllten Lebens mit Frau, drei Kindern und sieben Enkeln gemeinsam auf Skiern im Schnee zu feiern. In die frölichen, glüklichen Gesichter zu schauen und zu spüren: Das Leben ist so schön.
Sieghart Sautter, Kressbronn