Nach einem anstrengenden Arbeitstag nach Hause kommen und von meiner fast dreijährigen Tochter mit einem „Papa, ich habe dich vermisst“ begrüßt zu werden und von meinem fünf Monate alten Sohn, der vor Freude gar nicht mehr aufhört zu grinsen und zu strampeln, weil der Papa wieder da ist.
Frühmorgens erwacht das Haus zum Leben. Eine müde Mutter hört im Hintergrund die Kinder quasseln. Die großen Brüder helfen der kleinen gehbehinderten Schwester aus dem Bett. Nach einer Weile im warmen Bett schaue ich nach den Kindern. Sechs Paar tiefblaue Augen strahlen mich an: „Mama, wir spielen schon!“ Tiefes Glück am Anfang eines freien Wochenendes!
Die Hupe ist hier der wichtigste Teil an einem Auto. Wenn auch sonst alles rostet und klappert, wenigstens die Hupe sollte funktionieren. Wer ein Ziel hat, hupt und fährt einfach los. Denn der kamerunische Straßenverkehr ist ein großes Durcheinander. Alle fahren kreuz und quer, mitunter auf der falschen Seite oder nebeneinander sich unterhaltend. Motorräder schieben sich knatternd zwischen Autos, Busse und Lastwagen, und wenn man eine Kreuzung unbeschadet überquert hat, kann man eigentlich immer froh sein. Oft scheint keine Briefmarke mehr zwischen zwei Fahrzeuge zu passen, die noch dazu üppig beladen sind. In einen Kleinwagen passen locker bis zu zehn Personen, dazu Wasserrohre, Säcke voller Mais oder Mangos, Feuerholz und auch noch ein paar lebende Schweine. Da sich mitunter mitten auf der Straße badewannengroße Löcher öffnen, je nach Saison auch tiefe Rillen und Krater, könnte es generell nicht schaden, gleich mehrere Augenpaare zu besitzen.
Oder besser mehrere Schutzengel. Kurz vor einem Frontalzusammenstoß kriegen die Fahrer bei Überholmanövern dann doch immer noch die Kurve, und ich frage sie, eben dem Herzinfarkt entkommen, wie sie das nur aushalten. „Wir beten immer“, ist die Antwort. Mich hat ein ganz weltlicher Trick bisher vor dem Schlimmsten bewahrt, wenn ich auf einem Motorrad mitfahre. Um meinen Fahrer wenigstens ein bisschen zu bremsen, sage ich einfach: „Fahr nicht so schnell, sonst muss ich mich übergeben!“ Das wirkt in jedem Fall. So groß ist die Risikobereitschaft dann wieder doch nicht.
Seit fast zwei Jahren lebt Tabea Müller, 37, im Nordwesten Kameruns. Als Sozialmanagerin berät sie Frauen, unterstützt ein Alphabetisierungsprogramm und andere Projekte. Hier erzählt sie jede Woche über den Alltag im Inneren Afrikas.
Noch Monate nach meiner Geburtstagsfeier wird mir beim Gedanken daran warm ums Herz. Wenn ein Sohn im Namen von drei erwachsenen Kindern wunderbare Worte findet, die dem gelebten Leben Bedeutung und Sinn geben. Und wenn einige Zeit später die drei sich Zeit nehmen, anreisen und der Mutter zwei erfüllte und erfüllende Tage schenken – das macht mein Leben reich!“
Nach einer anstrengenden Projektwoche von den Schülern folgende Zeilen in die Hand gedrückt zu bekommen: „Wie schreibt man eine Karte für einen Deutschlehrer, der das Wagnis eingegangen ist, mit einer unbändigen Horde von Löwen auf Studienfahrt zu gehen, die abwechslungsreicher und spektakulärer nicht hätte sein können? Wir möchten uns bei Ihnen bedanken für Ihre Organisation, Ihren Mut und für Ihre Ausdauer, einfach für alles, was wir mit Ihnen erleben durften.“
Im Oktober 1990 war ich einige Tage in einer einsamen Gegend in den Berner Alpen und habe unter anderem das obere Foto von den Lobhörnern geschossen. In der Mitte kann man mein dunkelgrünes Zelt erkennen. Diesen Herbst, also zwanzig Jahre später, war ich neugierig darauf, zu sehen, ob sich etwas geändert hat. Ich war also auf die Woche genau wieder dort und habe einige Motive von vor zwanzig Jahren von denselben Positionen aus noch mal fotografiert.
Bis auf Wetter und Schattenwurf der Sonne sieht man auf den ersten Blick keine Unterschiede. Selbst bei kleinen Steinen im Vordergrund konnte ich keine Veränderung erkennen. Ein Unterschied ist allerdings deutlich vorne links zu sehen: Das Gras ist dieses Jahr höher gewachsen.
Sechs Österreicher unter den ersten fünf, die Liebeserklärung des Deutschen Dirk Stermann an die Stadt Wien. Dass jemand so leicht beschreiben kann, wie ich mich hier in Wien fühle! Als fröhlicher Piefke zwischen Weanern und Oberösterreichern, zwischen Balkansommer und Hochnebel, Naschmarkt und Donaukanal.
Silke Roß, Wien
Dirk Stermanns „Roman einer Entpiefkenisierung“ ist bei Ullstein erschienen
Ich bin Arbeitsvermittler beim größten Arbeitgeber Deutschlands. Was macht das Leben da reicher, als wenn eine junge Frau nach über zwei Jahren erfolgloser Suche strahlend in mein Büro kommt und mir mitteilt, dass sie endlich einen Arbeitsplatz gefunden habe. Wenn dieser auch noch ihrer Wunschvorstellung entspricht und sie sich im Anschluss noch für die freundliche und kompetente Begleitung bedankt, dann weiß ich, dass er da ist, „mein“ Aufschwung.
Lothar Glasmann, Bornheim, Pfalz
Heute Morgen öffnete ich meinen Briefkasten und fand einen großen Umschlag, Absender: Die Fulbright-Kommission Deutschland. „Wir freuen uns Ihnen mitteilen zu dürfen, dass Sie für ein Jahresstipendium in den USA ausgewählt wurden…“ Fassungslos blickte ich auf den Brief. Das war mein dritter Versuch, ein Stipendium zu erhalten und bislang erhielt ich immer die gleiche Antwort: „Mit Ihrem Doppelstudium passen Sie nicht in unser Bewerberprofil.“ Ich war entmutigt, bedeutet deutsche Bürokratie, keine anderen Wege gehen zu können? Nur weil Freunde und Dozenten an mich glaubten und mir Mut machten, bewarb ich mich erneut, und jetzt das. Wenn ich meinen Schock überwunden habe, werde ich an ganz vielen Stellen danke sagen.