Die Doppelseite „Randzeichnungen“ in einem meiner Notizbücher entstand, nachdem ich einen Artikel in der Welt zum Thema „Kritzeleien von Schriftstellern“ gelesen hatte. Der Artikel machte deutlich, dass manche Schriftsteller, so zum Beispiel Erich Kästner, versuchten sich über diese Zeichnungen kreativ zu überlisten.
Ebenen jenes habe ich in schriftlicher Form versucht und es entstand ein Text namens „Zwischen Wahrheit und Lüge“, der an den Seitenrändern zu lesen ist.
Jeden Morgen das gleiche Theater: mein Kampf gegen die Verpackungen. Entweder bin ich zu doof, oder die Packungen sind zu clever. Oder sind gar höhere Mächte im Spiel?
Gerade wollte ich einen frischen Kaffee aufbrühen. Die Dose war leer, die neue Packung vakuumverpackt. Wegen der Frische und um mich zu ärgern. Seit ich Kaffeetrinker bin, läuft nun folgender Film ab: Beim Aufreißen der kleinen Kerbe, sollte ich sie ohne Brille gefunden haben, verstreut sich der halbe Kaffee. Versuche ich es zart, geht die Alufolie nicht auf. Reiße ich daran: Ergebnis siehe oben.
Der Joghurtbecher birgt ähnliche Probleme. Beim ersten Aufreißversuch geht die Alulasche ab. Zum Glück nimmt sie noch einen dünnen Streifen des Deckels mit: Immerhin kann ich jetzt den Inhalt sehen. Doch die nun folgende Rumzerrerei endet mit unschönen Flecken auf dem Hemd. Getoppt wird das alles von eingeschweißtem Aufschnitt. Da gelangen mitteleuropäische Normalfinger an ihre Grenzen. Ich weiß: Es gibt die Lasche links unten. Doch falls ich die beiden Folien hier überhaupt trennen kann, heißt das noch lange nicht, dass sie sich auch auseinanderziehen lassen.
Um ob meiner Unfähigkeit nicht in Depressionen zu verfallen, habe ich mir eine Theorie zurechtgelegt: Die Industrie will mich zur Enthaltsamkeit erziehen. Und sie will, wie beim Kaffee, ihre Umsätze steigern. Beides klingt plausibel und lenkt elegant von meiner Ungeschicklichkeit ab.
Liebe Kiki, Du hast Dir blöderweise den Mittelfuß gebrochen. Der Traumjob in Barcelona: erst mal dahin! Aber nach dem Schock und trotz der Probleme danach hast Du Dich nicht unterkriegen lassen. Du bist ganz schön stark und hast das Wesentliche immer im Visier. Selbst wenn ich müde bin vom Abenteuer Leben, schenkst Du mir was von Deinem Optimismus. Wirst sehen: Im September tanzen wir wieder auf der Wiesn. Und wenn wir von den Bänken fallen, dann fallen wir – aber gemeinsam. Danke!
Deine Zwillingsschwester Miri
Wie kann ein Pkw, der 8 Liter Benzin pro 100 Kilometer verbraucht, 186 Gramm CO₂ pro Kilometer ausstoßen? 8 Liter Benzin wiegen 5,76 Kilogramm, der Pkw gibt aber auf 100 Kilometer 18,6 Kilogramm ab. Woher kommen die zusätzlichen (fast) 13 Kilogramm?
Beim Stöbern in einer alten Eichenholztruhe entdeckte ich zwischen vergilbten Zeitungen einen uralten Versandhauskatalog. Welch ein Schatz! Und beim Blättern, ich konnte es kaum glauben, fand ich auf Seite fünf unter dem Slogan „Schöne Tage – neue Moden“ mein Kleid! Meine Mutter hatte es damals für mich bestellt.
Erinnerungen wurden wach: Sommer 1958, die DDR, erst wenige Jahre alt, wollte etwas bieten. Das Angebot der Versandhäuser erschien riesig im Gegensatz zu den erbärmlichen Auslagen in den kleinstädtischen Läden. Ein heißer Sommer, eine Kleinstadt nahe der Zonengrenze, ein junges Mädchen, 15 Jahre alt, blond wie das Mädchen im Katalog, flaniert mit Freunden durch die engen, staubigen Straßen, möchte gefallen in dem neuen Kleid, blau-weiß mit weißem Lackgürtel. Ein Gefühl wie auf dem Catwalk. Ein wunderbar sattes Gefühl in einer entbehrungsreichen Zeit. Ein kleines Glück in einer Diktatur voller Widersprüche. Bilder, mit leichter Wehmut gezeichnet von einer inzwischen 66-Jährigen.
bitte werde in dieser Saison mit Schalke Meister! Ich wünsche mir das, obwohl ich kein Schalke-Fan bin. Aber ich bin HSV-Fan, und ich weiß: Du willst allen beweisen, dass Du weder Feuerwehrmann noch Underdog-Trainer bist. Also bitte werde schnell Meister – und dann komm endlich heim zu Deinem HSV!
Ich komme aus Neuseeland und lebe seit vier Jahren in Hamburg. Als ich mit meinem Sohn Theodor beim Kinderarzt warten musste, zeichnete ich ihn in seinem Faschingskostüm mit einem Kiwi in der Hand. Später notierte ich auf dem Blatt, was uns der Arzt empfahl: eine Nasenspülung mit Emser Salz.