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Mein McQueen

 

Immer wieder hört man ja die leicht bedauernd vorgetragene Behauptung, echte Männer seien selten geworden. Solche, bei denen es überhaupt eine harte Schale gibt, um die ganze Weichheit am Auslaufen zu hindern.

(C) www.ankerherz.de

Wer das findet, kann sich mit uns zusammen über dieses Buchporträt des legendären Schauspielers Steve McQueen freuen. Denn der macht alles, was richtige Männer so machen beziehungsweise mal gemacht haben: Flugzeuge fliegen, Dosenbier trinken. Viele schnelle Autos, Motorräder und ausladende Gürtelschnallen besitzen. Als Heiratsantrag vor dem Juwelier ein „okay?“ murmeln. Die zukünftige Ehefrau den Blumenstrauß selbst kaufen lassen, dafür an einen Wachmann mit Gewehr denken, der die Zeremonie begleitet. Sich selbst eine Blockhütte in der Pampa bauen und sie – kein Witz – „The Last Chance“ nennen. Und, laut vorliegendem Werk, „so lesefaul“ sein, „dass ihn selbst der Blick ins Telefonbuch nervt“.

Neben dem nüchternen, pointierten Ton der beiden Autoren Christian Krug und Marshall Terrill beeindrucken die direkten, unvermittelten, angenehm amateurhaften Fotos seiner letzten Frau Barbara. Und statt zum Klischee der harten Schale gleich das Gegenklischee des weichen Kerns zu servieren, bleiben Texte wie Bilder beim Beschreiben. So war er also, dieser Steve