„Nichts ist schlimmer, als in einem Gespräch die Sonnenbrille nicht abzunehmen.“ Wir geben Mathias Modica alias Munk da völlig Recht. Aber trifft das auch auf ganz besonders schöne Exemplare zu? Für das schwedische Label Hyde’s hat der DJ und Musikproduzent ein Modell designt, bei dem wir eine Ausnahme machen würden.
ZEITmagazin: Herr Modica, wie kamen Sie darauf, eine Sonnenbrille zu entwerfen?
Mathias Modica: Vielleicht liegt es in meiner Natur. Ich bin Halbitaliener und die haben bekanntlich eine überausgeprägte Beziehung zu Sonnenbrillen. Außerdem mache ich mir viele Gedanken über Äußerlichkeiten und Ästhetik. David Niessen, der Geschäftsführer von Hyde’s, wusste davon und fragte mich vor zwei Jahren, ob ich eine Idee für ein Modell hätte.
ZEITmagazin: Wovon haben Sie sich inspirieren lassen?
Modica: Für mich geht es nicht darum, irgendetwas zu tragen, weil es dem Zeitgeist entspricht. Ich finde es viel interessanter, wenn man über einen individuellen Charakter nachdenkt. Als die Idee mit der Sonnenbrille aufkam, haben gerade alle die klassische „Wayfarer“ kopiert…
ZEITmagazin: … ein quadratisches Modell von Ray-Ban.
Modica: Wenn ich schon eine Brille entwerfe, dachte ich mir, dann muss es ein Gegenprodukt dazu sein. Ich habe mich am amerikanischen Label Moscot Miltzen orientiert. In den 40er, 50er und 60er Jahren hat es sehr schöne, runde Brillen hergestellt. Andy Warhol hat zum Beispiel ein Modell getragen und auch Truman Capote.
ZEITmagazin: Wie viele Sonnenbrillen besitzen Sie?
Modica: Sehr viele. Ich hatte mal eine Phase, in der ich allen möglichen Kram gesammelt habe, unter anderem auch Sonnenbrillen. Zu Hause habe ich eine kleine Kollektion von Flohmarkt- und Vintage-Brillen mit obskuren Formen und Geschichten.
ZEITmagazin: Ihr letzter Kauf?
Modica: Eine Fliegerbrille, die angeblich noch aus dem Zweiten Weltkrieg stammt. Ein Taucher hat sie in einer alten Kiste im Tegernsee gefunden. Ich versuche gerade zu verifizieren, ob das stimmt. Aber der Mann, der sie mir verkauft hat, soll sehr vertrauenswürdig sein. Ich glaube ihm.
ZEITmagazin: Gibt es ein Stilvorbild in Ihrem Leben?
Modica: Francesco Clemente, ein italienischer Maler. Er ist Mitte der 70er Jahre nach New York gegangen und ein großer Individualist. Sein Spleen ist es, Schuhe ohne Schnürsenkel zu tragen. Eine lustige Idee, fand ich. Jetzt trage ich auch keine Schnürsenkel mehr
Am 25.2. erscheint übrigens unter dem Titel „The Bird and the Beat“ das dritte Album von Munk. Die erste Single daraus kann man bereits hier hören
Die Fragen stellte Lisa Strunz
„Nichts ist schlimmer, als in einem Gespräch die Sonnenbrille nicht abzunehmen.“
Tatsächlich? Nichts? Gar nichts?
Welch ein Schmarrn.
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