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Proust-Fragebogen für Blogger (45)

Für die 20-jährige Münchnerin Amelie Kahl ist die Kamera das wichtigste Werkzeug. Vor drei Jahren startete sie ihren Blog Wind Cries Amy, auf dem sie über Mode berichtet – meist in Bildern, die so verträumt und melancholisch sind, dass man sie am liebsten einrahmen und sich ins Schlafzimmer hängen möchte. Ob Selbstporträts, Naturfotografien oder Detailaufnahmen: Amelies Bilder erinnern in ihrer Ästhetik tatsächlich an den Film „Die fabelhafte Welt der Amélie“. Eine Karriere als Fotografin hat Amelie fest im Blick: Momentan bewirbt sie sich an verschiedenen Fotografieschulen in Deutschland.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Vollkommene Blogs sind schon mal langweilig. Ich schätze an Blogs die Ecken und Kanten und den daraus resultierenden Wiedererkennungswert, der verdammt wichtig ist.

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Ich versuche mich nicht mit jemandem zu identifizieren, so was macht nur traurig. Ich lasse mich inspirieren und versuche, es dabei zu belassen.

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Tausend andere Blogs durchforsten, tumblrn, Serien und Filme schauen, und nebenher läuft fröhlich Facebook vor sich hin.

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Fotografieren, kochen oder vielmehr essen, gute Gespräche führen mit Freunden oder welchen, die es noch werden, feiern und anschließend ganz viel schlafen.

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Ich denke, ich bin ziemlich gut darin, die Wahrheit zu sagen und zu schreiben. Wenn ich es aber mal trotzdem nicht hinbekomme, dann wahrscheinlich in Momenten, in denen ich unsicher oder eingeschüchtert bin. Jeder der sagt, er würde nie die Unwahrheit schreiben, lügt. Übrigens.

Ihr Lieblingsheld im Netz? Da gibt es viele. Meistens sind es Mädchen, die so extravagant sind, dass man es kaum aushält. Irgendwas zwischen Vanessa von Panda Fuck und FrouFrouu.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Eltern. So kitschig das klingen mag. Wenn ich später nur ein bisschen so bin wie einer von ihnen, habe ich alles richtig gemacht!

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Im Netz begegnet man viel einfacher Ehrlichkeit (auch wenn die oft besonders unschön sein kann), Offenheit und diskussionsfreudigen Menschen. Das ist irgendwie angenehm.

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Das ist wie mit den Menschen online. Nur spielt in der Wirklichkeit der Humor noch eine viel größere Rolle und Respekt, der im Internet schnell mal vergessen wird.

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Werbung und GEMA.

Was stört Sie an Bloggern am meisten? All die Haul-Videos von Bloggern, die ihre überdimensional riesigen Shoppingtüten leeren und ihre Klamottenbeute vorstellen. Das hat für mich nichts mehr mit Mode und Ästhetik zu tun. Das ist Konsum vom Feinsten, ohne dass ich noch irgendetwas Sinnvolles dabei entdecken kann.

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Dass ich meine Launen oft selbst so schlecht einschätzen kann. Und dass ich wahnsinnig ungeduldig bin.

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Durchs Bloggen habe ich viele ganz wundervolle Menschen kennengelernt. Es ist immer schön, sie wieder zu treffen!

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Über alles schreiben zu können, was ich möchte, und verschiedenste Gedanken teilen zu können. Und es gibt tatsächlich Menschen, die lesen sich das auch noch durch! Das ist ein verdammt gutes Gefühl.

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Ich würde gerne zeichnen und malen können. Dafür müsste ich einfach nur mal anfangen, doch da ist wieder das Problem mit der Geduld. Ich will es sofort und auf der Stelle können, bitte.

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Wenn ich müsste, dann vielleicht als eines der Mädchen von Rookie Mag. Aber ich habe auch kein Problem damit, wieder ich selbst zu werden.

Ihre größte Extravaganz? Brillen, mein Kameraequipment und das regelmäßige Naschen von purem Ingwer.

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Gelangweilt. Ich sitze gerade krank zu Hause.

Ihr Motto? Kein Motto.

 

Followfish

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Followfish vom Bodensee produziert den wohl nachhaltigsten Dosenthunfisch der Welt: Er wird auf den Malediven schlicht geangelt – ohne Beifang. (Und diese Kabeljaufilets aus der Tiefkühltruhe schmecken absurd lecker!)

(c) Leagas Delaney



 


 


 

Teeservice von Jansen

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Für die Nationalisten unter den Teetrinkern und die, denen Schwarz-Rot-Gelb einfach so gefällt. Das Teeservice kommt auch gar nicht aus Deutschland, sondern aus Holland (von Jansen)

(c) bpf



 


 

Cause we got style

Hiphop

Wir waren damals natürlich cooler als die Jungs im Bildband „Cause we got style. European Hip Hop Posing from the 80s and early 90’s“

(c) Dokument Press



 


 

Sekretär von Müller

06 Schrank Flatline gelb

Warum ist der gute alte Sekretär eigentlich aus der Mode gekommen? Passt doch perfekt ins Zeitalter der superleichten Laptops. Dieser hier stammt aus den Möbelwerkstätten Müller in Niedersachsen

(c) Müller Möbelwerkstätten

 

 



 


 

Sonntagsessen (9)

Stevan Paul kocht für das großartige Magazin über Essen „Effilee“, das viermal im Jahr erscheint. Wem das nicht reicht, sieht sich sein Blog „NutriCulinary“ an. Schönen Sonntag!

(c) Stevan Paul