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Gute Freunde, guter Wein, gutes Gewissen

Dank Liebe

(c) Friends of Truths Network

 

2008 kam Katharina Riess die Idee, ihre begabten Freunde zu vernetzen, Winzer, Designer, Koch, Künstler… Es entstand „Friends of Truths“ und ihre ersten Produkte: zwei köstliche Weine mit klingenden Namen, ein Pinot Noir rosé, der liebe eisgekühlt heißt, und ein Pinot Grigio namens stiller stolz, lauter dank. Nach Demeter-Kriterien im Markgräflerland angebaut und mit Liebe in extraleichte Flaschen gefüllt werden, produziert für Genießer, die bewusst konsumieren und verinnerlicht haben, dass es einen Zusammenhang zwischen dem eigenen Einkaufskorb und dem Weltgeschehen gibt. In vino veritas. Ein alter Satz, der mit einer neuen Idee gefüllt wird.


ZEITmagazin: Auf Ihrer Website sagen Sie: „meine eigenen Ideen bringen mich zum Lachen“. Haben Sie gelacht, als Ihnen die Idee zu „Friends of Truths“ kam?

Katharina Riess: Da hab ich oft gelacht. Das gebe ich zu. Es ist ja leider häufig so, dass man Ideen hat, die man umsetzen möchte, und plötzlich zögert man und traut sich nicht mehr, und der Gedanke “das ist nicht möglich” nimmt immer mehr Platz ein. Aber ich habe es dieses Mal einfach getan, es mit einer gewissen Freude und Neugierde ausprobiert und verwirklicht. Etwas wagen und mich und die Welt dabei nicht so ernst nehmen, das hat mich zum Lachen gebracht und dem Ganzen eine gewisse Leichtigkeit gegeben.

ZEITmagazin: Wie arbeitet Sie denn als Netzwerk zusammen?

Katharina Riess: Oft bringe ich die Idee ins Rollen und frage dann Freunde an, vernetze und integriere sie in das Projekt. Die Vernetzung ist aufgrund der heutigen Kommunikationsmöglichkeiten leicht, auch wenn wir alle an unterschiedlichen Orten leben. Ich wohne in Los Angeles, aber ich bin auch regelmäßig in Deutschland.

ZEITmagazin: Wie ist die Resonanz?

Katharina Riess: Es wird sehr gut angenommen, weil sich viele damit identifizieren können und sich in der Philosophie wiedererkennen. Es ist ja auch naheliegend mit Freunden zu arbeiten, die Ideen und Werte teilen.

ZEITmagazin: Kann jeder ein „Friend of Truth“ werden oder beschränkt sich das Netzwerk auf Ihren Bekanntenkreis?

Katharina Riess: Man kann einfach Facebook-Freund werden. Aber die Idee ist, dass sich das Netzwerk ausweitet. Es soll nicht nur bei Produkten bleiben, sondern es soll in Zukunft auch Seminare oder Vorträge geben, die von dem Geist der Freunde und der Wahrheit leben, an denen alle teilnehmen können.

ZEITmagazin: Gibt es nach dem Wein schon ein neues Projekt?

Katharina Riess: Es gibt ein paar Ideen zu Produkten. Aber in Zukunft wünsche ich mir, dass es auch ein paar Aktionen geben wird, Dinner für Freunde zum Beispiel, die von Köchen, die Teil des Netzwerks sind, ausgerichtet werden. Dort können sich dann Freunde und Freunde von Freunden treffen und sich austauschen, nach dem Motto: knowledge = experience

ZEITmagazin: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, dem Wein diese klangvollen Namen zu geben?

Katharina Riess: Wir wollten einen Anreiz schaffen, dass die Leute ein zweites Mal hinschauen, sodass man das Produkt in die Hand nimmt, es begreift und sich verliebt. Die Wortspiele sind bewusst. Das Thema Nachhaltigkeit zieht sich konsequent durch unsere Ideen und das Netzwerk, aber es muss ja nicht immer grau, düster und mit dem Beigeschmack von Untergang sein. Das Schöne an Wein ist ja auch, dass er oft gemeinsam genossen wird.

Die Fragen stellte Marisa Schulz

 

 

 

Die Deutschlandkarte im Radio

 

Karte Skat 09

(c) ZEITmagazin

Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. Diese Woche: Wer sticht wen? In welcher Region wird am meisten Skat gespielt?

 

Mach’s gut, Raf – und danke für die Blumen!

Nicht nur die schönste, sondern auch emotionalste Show der Mailänder Modewoche war die der Marke Jil Sander. Der belgische Modedesigner Raf Simons, der fast sieben Jahre für das Label gearbeitet hatte, gab seine Abschiedsvorstellung, nachdem bekannt geworden war, dass die Gründerin Jil Sander als Kreativdirektorin zurückkehrt. Als er sich vom Publikum verabschiedete, hatte Simons Tränen in den Augen. Zum Weinen schön waren auch die Blumengestecke, die als Dekoration auf dem Laufsteg standen.

 

London Fashion Week

(c) Burberry

(c) Mulberry

(c) Christopher Dadey

Die Londoner Fashion Week, die am Mittwoch, dem 22. Februar, endete, lässt sich ungefähr so zusammenfassen: Die traditionellen britischen Häuser wie Mulberry und Burberry sind modern wie nie, und die jungen Designer wie Felder Felder (zwei deutsche Schwestern, die vor kurzem im ZEITmagazin vorgestellt wurden) sind sowieso voller Tatendrang

 

 

Keep Cup

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Starbucks-Becher stehen nur Anna Wintour. Wir anderen nehmen brav wiederverwendbare Becher wie diesen von Keep Cup (auch in Espressogröße)

(c) Cameron Murray
 

Wilde Wandhaken

 

 

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(c) Charles & Marie

Für alle, die sich heimlich wie Großwildjäger fühlen, aber das Herz am richtigen Fleck haben: Trophy Hangers von Phil Cuttance

 

Proust-Fragebogen für Blogger (41)

Anne Feldkamp Portrait BlicaBlog

(c) privat

 

Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben

Seit vier Jahren bloggt Anne Feldkamp auf Blica. Von Wien aus wollte sie anfangs ihre Freunde und Familie in Deutschland unterhalten, dann verfiel sie der Mode. Blica lebt von schönen, uneitlen Texten mit einer perfekten Länge für ein Blog und selbstgemachten Collagen, für die bei akuter Online-Unlust die Hochglanzmagazine ihre Seiten lassen müssen.

Was ist für Sie das vollkommene Blog? Das, das sich weiter entwickelt, die eigene Unvollkommenheit gelassen nimmt und auch mal provoziert

Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit all denen, die sich ihren Eigensinn bewahren

Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Anna dello Russos Outfitfeuerwerke zu verfolgen

Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Collagen basteln

Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Wenn die Wahrheit zu weh tut

Ihr Lieblingsheld im Netz? Die, die sich im Netz nicht verlieren.

Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Linus von den Peanuts

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Diskussionsfreudigkeit

Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Loyalität, Eigensinn, Unvernunft

Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Schlechte Werbung

Was stört Sie an Bloggern am meisten? Substanzloses Blabla und aufgehübschte PR-Meldungen

Was stört Sie an sich selbst am meisten? Meine ungezügelte Leidenschaft für Wiener Kaffeehaussünden (Maronispitz, Kardinalschnitte und Indianer mit Schlag).

Ihr glücklichster Moment als Blogger? Gelesen zu werden

Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Meine Zurückhaltung zu überwinden

Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Unterhaltsamkeit

Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Zur Abwechslung: Anna dello Russo

Ihre größte Extravaganz? Bisher ohne Visitenkarte überlebt zu haben

Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Gespannt

Ihr Motto? Dran bleiben

 

 

Gespräche mit Yello

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Ende der siebziger Jahre fing etwas Großes an: In Zürich trafen sich Boris Blank und Carlos Perón, um an dem Sound zu tüfteln, den man mit Blech und Motoren erzeugen kann. Sie suchten einen Sänger, der zu ihnen passt, fanden Dieter Meier, und das Projekt yello formierte sich, um die Popmusik zu reformieren. Mitte der achtziger Jahre verließ Carlos Perón die Band – Boris Blank und Dieter Meier machten weiter. Als Pioniere der elektronischen Musik prägten sie den Sound der Achtziger. Letzten Herbst veröffentlichte der Echtzeit Verlag ein Buch über das Duo, für das sich der Autor Daniel Ryser von den beiden die lange und anekdotenreiche Geschichte der Band erzählen ließ. Wer die Dinos des Elektro und den Autor ihres Buches kennenlernen will: morgen, am 22. Februar, treten sie im Golden Pudel Club in Hamburg mit Rocko Schamoni auf

(c) Anton Corbijn