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Sonntagsessen (2)

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Heute empfehlen wir zur Inspiration für das Sonntagsessen das Food-Blog Cannelle & Vanille, geschrieben von Aran, einer in den USA lebenden, kulinarisch hochbegabten Baskin.

 

First Aid Kit in Berlin

Morgen Konzert in Berlin: die schwedischen Schwestern First Aid Kit (Postbahnhof am Ostbahnhof, Straße der Pariser Kommune)

 

New York Fashion Week

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Gestern ging die Fashion Week in New York zu Ende. Die Schauen, die uns am besten gefallen haben: Marc Jacobs war offensichtlich in top Form und verkleidete seine Models als Charles Dickens-Figuren (Bilder oben). J.Crew, das coolste Fußgängerzonen-Label der Welt, macht mit Kreativdirektorin Jenna Lyons die Mode, die jeder haben will und kann (seit Kurzem online auch in Deutschland erhältlich)

(c) Marc Jacobs (2), J. Crew (2)

 

Alles muss raus – Berliner Schaufenster

(c) Karoline Haasters

 

(c) Michael Erbach

Sarah Illenberger ist Illustratorin, doch sie illustriert nicht auf Papier, sondern meistens im Raum. Sie baut, legt, klebt und kombiniert, findet neue Materialien: ein Kleid aus Salat, ein Malerpinsel aus einem Artischockenherz, ein Modell des Sonnensystems aus Zitrusfrüchten. Sie illustriert den Liebeskummer, indem sie ihn zu wollenen Bildern verstrickt.

Letztes Semester unterrichtete sie als Gastprofessorin an der UdK Berlin und verstrickte die Studenten des Industrial Design Studiengangs der UdK und die  Berliner Schaufenster in eine intensive Beziehung. Das Projekt  ALLES MUSS RAUS, das sie zusammen mit Prof. Axel Kufus von der UdK leitet, will  die Schaufensterkultur des Berliner Einzelhandel wiederbeleben.

Einfallsreich und liebevoll entwickelten sie in vier Monaten Konzepte, suchten und fanden Läden, überzeugten die Ladenbesitzer und entwarfen Modelle. Wundervolle Schaufenster entstanden. Im Fenster der Apotheke zum Goldenen Einhorn schlägt jetzt ein Apotheken-A wie ein Herz im Schritt der Passanten.

Seit Montag sind die Fenster fertig gestaltet (auf den Fotos oben sind die Modelle zu sehen). Und am Freitag, dem 17. Februar, wird um 18.00 Uhr zu einer kleinen Street-Vernissage eingeladen. Bei Efekt, einem  Kopierladen,  Admiralstraße 38 in Berlin-Kreuzberg, kann man sich einen Stadtplan holen, auf dem die 14 Orte eingetragen sind. Aber Obacht: Nach Einbruch der Dunkelheit scannt das revitalisierte Schaufenster die Passanten und projiziert das verzerrte Bild auf das Glas.

ZEITmagazin: Wie entstand die Idee zu diesem Projekt?

Sarah Illenberger: Aus dem Dialog zwischen Prof. Axel Kufus und mir. Nach meiner Präsentation für Hermès in den Schaufenstern des Kaufhauses KaDeWe im Sommer 2011 hat uns das Thema Schaufenstergestaltung sehr interessiert: Ein Designbereich, der viel zu wenig Aufmerksamkeit erhält und doch ein so wichtiger Teil des Stadtbildes ist.

ZEITmagazin: Warum ist Ihrer Meinung nach die schöne Gestaltung von Schaufenstern so selten geworden?

Sarah Illenberger: Zum Großteil liegt diese Vernachlässigung an dem Zuwachs der vielen Geschäftsketten, die einheitliche Schaufensterkonzepte anwenden. Bei Supermarktketten sind es oft Sparmaßnahmen, die dazu führen, dass die Fenster komplett zugeklebt werden. Den Schaufensterbummel gibt es nicht mehr. Das Straßenbild ist doch geprägt von Menschen, die auf die Displays ihrer iPhones und Blackberrys schauen und ihrer Umwelt wenig Aufmerksamkeit schenken.

ZEITmagazin: Hat es für Sie etwas mit Nostalgie zu tun, die Schaufensterkultur wiederzubeleben? Ist nicht das Internet das größte Schaufenster, das man sich wünschen kann, um Waren anzubieten?

Sarah Illenberger: Sicherlich ist das Internet eine spannende Plattform und auch ein Fenster, um Ware anzubieten, aber am Ende laufen wir ja noch durch die Straßen, sitzen in Cafés und erfreuen uns an einer schönen Umgebung. Es muss ja kein Entweder-oder sein. Ich finde aber, ein Geschäft mit einer Fensterfront ist mitverantwortlich für das Erscheinungsbild einer Stadt.

ZEITmagazin: Wie haben die Ladenbesitzer reagiert, als sie gefragt wurden, ob Studenten ihr Schaufenster umgestalten dürfen?

Sarah Illenberger: Generell war die Reaktion viel positiver als erwartet. Eigentlich musste keiner der Studenten das Konzept ändern und anpassen, nachdem wir es dem Ladenbesitzer vorgestellt hatten. Die Geschäftsinhaber haben den Studenten viel Vertrauen entgegen gebracht und sich sehr viel offener und kooperativer gezeigt als erwartet.

ZEITmagazin: Waren die Besitzer in die Ideenentwicklung involviert?

Sarah Illenberger: Alle Besitzer waren involviert. Manche kamen sogar an die UdK zur Zwischenpräsentation und haben sich die Modelle angeschaut. Andere haben mit einem „Mach’n Se ma nur“ den Studenten eine carte blanche in die Hand gedrückt.

ZEITmagazin: Erhoffen sich die Landebesitzer Laufkundschaft durch schönere Schaufenster?

Sarah Illenberger:  Im Ganzen ist es ein Experiment, das von den Ladenbesitzern sicherlich mit großer Neugierde betrachtet wird: Was bewirkt es, wenn man etwas mutiger und experimentierfreudiger an die Gestaltung eines Fensters geht? Noch schöner für die Ladenbesitzer ist es aber, dass sie die Möglichkeit haben, die Geschichte ihres Geschäfts zu erzählen. Bei dem Second-Hand-Laden „Lindt“ in der Körtestrasse in Kreuzberg, einem ehemaligen Süßwarenladen, wurde die Geschichte in der Gestaltung aufgegriffen. Die Kleider wurden wie Pralinen drapiert. Scheinbar hat sich der Vorbesitzer und Pralinenhersteller das Leben genommen, weil er in seine Auszubildende verliebt war, die jedoch die Liebe nicht erwidert hat. Plötzlich entsteht Gesprächsstoff, und Geschichten werden neu belebt.

ZEITmagazin: Jetzt läuft ALLES MUSS RAUS als Pilotprojekt;  in den nächsten Jahren soll daraus ein Wettbewerb werden. Wie wird das aussehen?

Sarah Illenberger: Im Idealfall würde in Kooperation mit dem jeweiligen Quartiersmanagment ein Wettbewerb ausgesprochen werden, an dessen Ende die schönsten Fenster ausgezeichnet werden. Es wäre schön, wenn wir dadurch das Straßenbild neu gestalten und revitalisieren könnten.

Die Fragen stellte Marisa Schulz.

 

 

Das heitere Zitat

„Geh nicht ins Internet. Sieh kein Fernsehen. Und sprich nicht mit den Leuten“

Brad Pitt in seiner Rolle als Baseball-Trainer in Money Ball zu seiner Tochter

 

Becherlicht

(c) Martin Neuhaus

Dieses „Becherlicht“ von Martin Neuhaus gibt es in vier heiteren Farben. So simpel, dass man nur staunen kann, warum niemand schon früher auf die Idee gekommen ist.

 

Bananen

(c) Katy Jung

 

Weil Fruchtkörbe oft nach unpersönlicher Ferienwohnung oder Hotellobby aussehen, hat sich Porzellandesignerin Katy Jung etwas Neues einfallen lassen. Jedes Stück ist ein Unikat, und jede Banane hält wie von Zauberhand. Schlicht und stilvoll präsentiert sich so die Banane von heute.