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James Frazer Stirling Staatsgalerie Stuttgart

(c) James Stirling/Michael Wilford fonds, Canadian Centre for Architecture, Montréal

(c) James Stirling/Michael Wilford fonds, Canadian Centre for Architecture, Montréal

(c) James Stirling/Michael Wilford fonds, Canadian Centre for Architecture, Montréal

Die Staatsgalerie Stuttgart widmet dem Werk James Frazer Stirlings zum ersten Mal in Deutschland eine umfassende Ausstellung: Pläne, Skizzen, Modelle und bisher unveröffentlichtes Archivmaterial des 1992 verstorbenen Architekten sind dort ab dem 1. Oktober zu sehen. Es könnte keinen geeigneteren Ausstellungsort als die Neue Staatsgalerie geben: Sie gilt als Stirlings Meisterwerk und Klassiker der Museumsarchitektur. Das 1984 eröffnete Gebäude wird somit selber zum größten erlebbaren Ausstellungsstück von „Notes from the Archive – Krise der Moderne“

 

Virtuelle Ausstellung “Internet Kills The Video Star”

(c) NRW Forum

Es gibt kein Musikfernsehen mehr und auch keine sündhaft teuren Musikvideos, aber das ist gar nicht weiter schlimm. Wir sind zu dem Prozedere schließlich auch selbst in der Lage: Popsongs mit Bildern unterlegen und sie dann einem Massenpublikum zugänglich machen, ist im Youtube-Zeitalter nun wirklich nicht schwer. Die virtuelle Ausstellung „Internet Kills The Videostar“, kuratiert vom Düsseldorfer NRW Forum, zeigt die ganze Bandbreite der Videoproduktion aus den Wohnzimmern der Welt. Das Schöne daran: Die Ausstellung ordnet den gewaltigen Output der Hobbyregisseure, unterteilt ihn in Gattungen und erhebt ihn auf diese Weise zur Kunst. Da sind Trickfilme zu sehen, Slide-Shows, Coverversionen an der eigenen Gitarre oder Songs, die mit Ausschnitten aus Kinofilmen bebildert werden werden. Wer sich durch die vielen Filme klickt, versteht ziemlich schnell, warum MTV damit aufgehört hat, Musikvideos zu zeigen: Gegen diese gewaltige Konkurrenz ist jeder Sender machtlos. Philipp Wurm

 

C/O Berlin

(c) C/O Berlin

Bis zuletzt war die Zukunft von C/O Berlin ungewiss – das junge Berliner Fotomuseum, das in den vergangenen Jahren mit exzellenten Ausstellungen zum Publikumsmagneten wurde, hatte vergeblich nach einem neuen Zuhause gesucht. Im alten Zuhause, dem Postfuhramt an der Oranienburger Straße, konnte man nicht bleiben, weil der Besitzer aus dem Gebäude ein Hotel machen wollte. Doch jetzt ist C/O Berlin gerettet: Die Ausstellungsmacher haben einen neuen Standort gefunden, der gar nicht weit entfernt vom alten entfernt ist – das  bezirkseigene Atelierhaus im Monbijoupark. Wir haben mit C/O-Chef Stephan Erfurt gesprochen.

ZEITmagazin: C/O Berlin hat endlich ein neues Zuhause gefunden. Kann es sein, dass Ihre Laune derzeit ganz gut ist?

Stephan Erfurt: Von uns allen ist eine Riesenlast abgefallen. Gestern abend um 21.50 Uhr hat die Bezirksverordnetenversammlung in Berlin-Mitte ohne Gegenstimme dafür votiert, dass wir in das Atelierhaus im Monbijoupark ziehen dürfen. Es war ein weiter Weg dahin. Wir haben über 70 Standorte in Berlin geprüft, aber überall gab es einen Pferdefuß. Der Monbijoupark war die einzige Option, die uns verblieben ist.

ZEITmagazin: Welchen Stellenwert hat dieser Umzug in der Geschichte von C/O Berlin?

Erfurt: Wir sind erstmals nicht mehr in der Hand von Immobilieninvestoren, an die wir Mieten zahlen müssen. Ich glaube, ich erlebe gerade den glücklichsten Moment in meiner Laufbahn als C/O-Macher. Im nächsten Jahr wollen wir aus C/O Berlin eine gemeinnützige Stiftung machen, die zum Träger des neuen Ausstellungshauses im Monbijoupark wird. Wir machen ja längst mehr als bloß Ausstellungen. Mittlerweile machen wir auch Jugendarbeit und richten Programme für Kinder aus.

ZEITmagazin: Wie wollen Sie den neuen Standort zum ausstellungstauglichen Gebäude hochpäppeln?

Erfurt: Wir haben zwei Varianten erarbeitet. Die eine sähe vor, dass der Südflügel des Atelierhaus erhalten bleiben und mit dem dortigen Bunker verbunden würde. Die andere bedeutet, dass das Atelierhaus komplett abgerissen und die Fläche über dem Bunker neu bebaut würde, natürlich mit Zugang zum Bunker.

ZEITmagazin: Wann wird das neue Ausstellungshaus eröffnet?

Erfurt: Spätestens im Spätsommer 2012 wollen wir dort einziehen. Wir sind mit mehreren Fotografen in Verhandlung, deren Werke wir dann zeigen wollen, darunter Larry Clark und Joel Sternfeld. Im Postfuhramt, unserem alten Standort, wollen wir noch Fotografien von Gundula Schulze, Ron Galella und Arnold Newman präsentieren.

Die Fragen stellte Philipp Wurm

 

Ausstellung „Stylectrical“

(c) Raacke

Apple ist jetzt museumsreif: Im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe sind sie ausgestellt, iBook, iPod, iPad und all die anderen Geräte des kalifornischen Konzerns, und zwar mit einer kunsthistorischen Akribie, die an eine Michelangelo-Schau erinnert. „Stylectrical“ heißt die Ausstellung, und sie will das Elektrodesign der vergangenen Jahrzehnte unter die Lupe nehmen. Eine Evolution wird sichtbar, die ihren Anfang nimmt in den 50er Jahren, als an der Hochschule für Gestaltung in Ulm eine ästhetische Bewegung in Gang kam, die Maßstäbe setzte. Form ist so wichtig wie Funktion, könnte man in etwa ihr Credo beschreiben. In der Ausstellung sieht man dann alte Produktpaletten des hessischen Elektroherstellers Braun, dessen Chefdesigner Dieter Rams dieses Ideal besonders beherzigte. Darunter sind Radios und Plattenspieler, deren Gestaltung so klar und ökonomisch ist wie ein geometrisches Raster. Das alles erinnert natürlich an Apple. Man lernt: die deutsche Provinz und das Silicon Valley haben mehr miteinander zu tun, als man dachte. Die Ausstellung ist bis zum 15. Januar 2012 zu sehen.
Philipp Wurm

 

Tomás Saraceno in Berlin

Observatory/Air-Port-City, Hayward Gallery, London, 2008 © Courtesy: The artist and Andersen's Contemporary, Tanya Bonakdar Gallery, pinksummer contemporary art, Foto: Courtesy Tomás Saraceno

Observatory/Air-Port-City, Hayward Gallery, London, 2008 © Courtesy: The artist and Andersen's Contemporary, Tanya Bonakdar Gallery, pinksummer contemporary art, Foto: Courtesy Tomás Saraceno

Sich dem Himmel nähern kann man ab Donnerstag, dem 15. September, im Hamburger Bahnhof in Berlin. Die Installationen des argentinischen Künstler Tomás Saraceno geben neue Impulse über Ort, Zeit und Raum

 

Temporäres Restaurant „The Tree House“

(c) Wonge Bergmann für Kofler & Kompanie AG

(c) Wonge Bergmann für Kofler & Kompanie AG

Das erste Pop-Up Restaurant weltweit in einem Wolkenkratzer, dem Frankfurter Nextower. Bis zum 22. Oktober kann man im urbanen Baumhaus „The Tree House“ Sterneköche wie Juan Amador, Matthias Schmidt oder Nuno Mendes bewundern. Tolle Alternative zum großartigen Ausblick von der 25. Etage über die Dächer der Stadt: In der 24. Etage stellt Steve Lazarides aus, einer der führenden Street-Art-Galeristen und Entdecker von Banksy

 

Malbuch

(c) Serpentine Gallery Pavilion 2011 Art Pack designed by Household

Peter Zumthor hat für die Londoner Serpentine Gallery einen Pavillon entworfen, in dem ein Garten wuchert. Kinder bekommen dort ein Malbuch geschenkt, in das sie Insekten und Pflanzen zeichnen können

 

Henri Cartier-Bresson

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

(c) Henri Cartier-Bresson / Magnum Photos

„Fotografieren bedeutet Verstand, Auge und Herz auf eine Linie zu bringen. Es ist eine Art zu leben.“ Henri Cartier-Bresson
Das Kunstmuseum Wolfsburg widmet dem Meister des Augenblicks, einem der bedeutendsten Fotografen des 20. Jahrhunderts, ab dem 3.9.2011 die Ausstellung „Henri Cartier-Bresson. Die Geometrie des Augenblicks“.
Unter dem Titel „Paysages“ hatte der Fotograf selber die rund 100 Landschaftsfotografien zu dieser Ausstellung ausgewählt. Sie erzählen von seinen Reisen zwischen 1933 und 1999 durch Europa, Mexiko, Indien, China, Indonesien, die USA und die damalige Sowjetunion. Mit seiner Leica-Sucherkamera schaffte er es immer wieder, den entscheidenden Augenblick in exakt komponierten Fotografien festzuhalten. Die Ausstellung wird ergänzt durch sieben seltene Lithografien aus dem Privatbesitz seiner Witwe Martine Franck