Die Franzosen lassen sich den Schneid nicht abkaufen: Postboten tragen Uniformen von Armor Lux, Stewardessen Christian Lacroix und die Fußballer der Nationalmannschaft seit Neustem Matrosenlook.
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben.
Ponys sind nicht nur für kleine Mädchen. Der Name des Blog-Magazins „I love Ponys“ der Modejournalistin Katharina Charpian, 24, kommt mit einem verschmitzen Augenzwinkern daher. Zeugt aber auch von ihrer großen Liebe zu den kleinen Trabern. Zum Glück kann man auch mit einem Pony gut aussehen, denn auf den Nenner gebracht, voltigiert Katharina Charpian auf dem Rücken von Streetstyle, Junger Mode und Vintage. Zähmen tut sie ihre Lieblinge dann auf der Linkseite. Dort kann man ihre Lieblingsblogs, die sie ihre Ponys nennt, bewundern. Und stellt fest, dass die Hamburgerin eine Vorliebe für die für Skandinavier hat. Fjord- oder Islandpony, Frau Charpian?
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Ein Online-Format, das mit eigenen Ideen gefüllt ist, den Stil des Bloggers widerspiegelt und in einem ästhetischen Layout gebündelt ist.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Blogger, die mit Leidenschaft bloggen.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Besondere Dinge entdecken – von der Jungdesigner-Kollektion über einen spannenden Artikel bis hin zu einer schönen Wohnung in Dänemark.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Mit einem „echten“ Pony im Sommer über die Wiesen zu galoppieren, die Welt zu bereisen und auf Flohmärkten meine Einrichtung zusammen zu suchen.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Beim Ausfüllen von Newsletter-Abos.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Google.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Eltern.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Authentizität und Kreativität.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Ehrlichkeit und Humor.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Unästhetische Layouts.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Lobeshymnen auf Pelz – sie sollten die Kraft, die dahinter steckt, nicht unterschätzen.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Dass ich manchmal zu perfektionistisch bin.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Die Gründung von I♥Ponys.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Dass ich mich ganz ohne Einschränkungen verwirklichen kann – ohne Themenpläne und Layout-Vorschriften.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Singen und Illustrieren – das wär’s!
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Als ein Blogger, der einen netten Sponsor im Rücken hat und von seinen Posts leben kann.
Ihre größte Extravaganz? Ich kaufe mir fast täglich frische Blumen, auch im Winter, und stöbere mehrmals wöchentlich durch den Zeitschriftenladen meines Vertrauens. Zwei Dinge, bei denen der Preis ausnahmsweise überhaupt keine Rolle spielt.
Bis so ein Krawattenknoten ordentlich sitzt, kann es schon mal zum Wutausbruch kommen. Die Designerinnen des Labels Schwesternliebe haben deswegen den Casanova neu erfunden: Ein Krawattenheld, der sich ganz einfach anknöpfen lässt. Wieso ist da nicht schon vorher jemand drauf gekommen?
Das Besondere an Marlene Sørensen, 31, und James Castle, 30, ist, dass er Mode so sehr liebt wie sie und dass sie Fußball so sehr liebt wie er. Sie ist Journalistin, er Designer. Sie leben zusammen in Berlin und schreiben Spruced, wo sie über ihre Entdeckungen, Inspirationen und Ideen berichten.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Haben wir noch nicht gefunden. Denn das Schöne an Blogs ist, dass sie sich immer weiter entwickeln.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? James: Mr. Hare, Schuhdesigner und Arsenal-Fan, was ihn doppelt sympathisch macht. Marlene: Heather B. Armstrong von Dooce. Ich habe nicht viel mit ihr gemeinsam, aber ihr Blog war vor sieben Jahren das Erste, das ich gelesen habe und ich lese es bis heute.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? James: Englische Zeitungen lesen. Marlene: Einkaufslisten zusammenstellen. Schreiben.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? James: Anzüge entwerfen. Marlene: Seitdem es Online Shops gibt, nicht mehr einkaufen. Schreiben.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Das Blog ist eine Gelegenheit, nicht zu lügen.
Ihr Lieblingsheld im Netz? James: Alexis Petridis, Zeitungskolumnist, aber ich kann ihn nur online lesen. Marlene:Anna dello Russo.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? James: Damon Albarn. Marlene: Gay Talese.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Offenheit, Ehrlichkeit, Schlagfertigkeit.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Offenheit, Ehrlichkeit, Schlagfertigkeit.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? James: Überflüssige Geräusche. Marlene: Das ständige Gefühl, nicht hinterher zu kommen.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? James: Großzügiger Gebrauch der Copy & Paste Funktion. Marlene: Verbreitung von Fotos aus Umkleidekabinen.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? James: Der Hang zur Grübelei. Marlene: Mein Zögern, die Fitnessstudio-Mitgliedschaft zu kündigen, obwohl seit einem Jahr nicht mehr dort war.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? James: Die positive Reaktion auf meine Entwürfe. Marlene: Als endlich der erste Eintrag online stand.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? James: Mein Publikum für Modethemen auf mehr als die zwei Jungs im Pub ausgeweitet zu haben, die beide jeweils nur einen Gürtel besitzen. Marlene: Nach dem ersten Eintrag weiterzumachen.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? James: Ich esse so gern, dass ich wünschte, ich könnte besser kochen. Marlene: Ich singe so gern, dass ich wünschte, ich könnte es.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? James: Ich möchte nicht als Blogger wiedergeboren werden, sondern als Thierry Henry in der Zeit von 1999 und 2007. Marlene: Als die Dritte neben Heather und Jessica von Gofugyourself.
Ihre größte Extravaganz? James: Meine Armbanduhr. Marlene: Meine Kameraobjektive.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? James: Optimistisch. Marlene: Erwartungsvoll.
Ihr Motto? James: Victoria Concordia Crescit – nur ganz zufällig auch das Motto von Arsenal. Marlene: Geht das auch noch Morgen?
Mary Scherpe, 28, dachte, sie wäre spät dran, als sie im März 2006, also vor genau fünf Jahren, ihr Streetstyle-Blog „Stil in Berlin“ ins Leben rief. Tatsächlich gehörte sie zu den ersten, die Menschen in tollen Looks auf der Straße fotografierten. Ihr Blog ist auch eine Hommage an die Stadt, die immer cooler wird.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Das über die Grenzen dessen, was man heute als Blog versteht, hinaus geht.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Über Links von Seite zu Seite springen und nie wieder zurück finden.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Auf Brandenburger Seen starren.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Ich schreibe selten die Unwahrheit, verheimliche aber viel und gern.
Ihr Lieblingsheld im Netz?Blica, weil sie kontinuierlich gegen modische Verblödung anschreibt.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Sophie Rois: ich bewundere ihre Art der eleganten Verwirrung.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Intelligenz.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Humor.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Seine Beliebigkeit.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Der mangelnde Anspruch.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Mein Hang zur Vertrödelei.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Eine Fünf Jahres Feier für den Blog, zu der tatsächlich Leute kommen.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Mich jetzt, am Ende meine Studiums, nicht bei zig Galerien um ein unbezahltes Praktikum bewerben zu müssen.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Handwerkliches Geschick und die dazugehörige Geduld. Geht mir beides völlig ab.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Tavi.
Ihre größte Extravaganz? Nur sehr selten den Wecker zu stellen.
Die Studentinnen Anna Katharina Bender, 22, und Juliane Duft, 23, haben ihrem Blog einen Namen verpasst, der etwas altmodisch klingt. „Reigen“ heißt er, eigentlich ein Begriff für einen Tanz, der seit dem 19. Jahrhundert ausgestorben ist; eine Gruppe bildet dabei einen Kreis und hebt die Beine im Rhythmus der Musik. Ein „Reigen“, das ist also eine Versammlung, die die Laune hebt und die Sinne belebt – und damit eindeutig der richtige Name für Annas und Julianes Blog. Dort handelt es sich auch um eine Versammlung, und zwar eine von Fundstücken aus Mode, Fotografie und Kunst, die lebensversüßende Wirkung haben. Anna und Juliane nennen diese Dinge „eye candy“: Ein seltenes Foto von Frida Kahlo auf einer Dachterrasse in Manhattan kann das sein oder Accessoires wie Kissen mit psychedelischen Mustern. Oder eine Handtasche, die so himmelblau ist, dass einem fast schwindelig wird. Das ästhetische Gespür der beiden Bloggerinnen könnte übrigens auch mit ihren Studienfächern zu tun haben: Anna studiert in Berlin Kunstgeschichte, Juliane in Mainz Filmwissenschaften.
Was ist für Sie der vollkommene Blog? Juliane: Das kommt sehr auf die Art des Blogs an. Generell mag ich es, wenn ein Blog nicht zu stark auf einen Themenbereich begrenzt, formal wie inhaltlich relativ sachlich und professionell ist und man trotzdem eine Persönlichkeit durchschimmern sehen kann. Anna: Der vollkommene Blog ist mir noch nicht begegnet.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Juliane: Schwierige Frage, da ich nur wenig Blogs lese. Am meisten natürlich mit meiner Mitstreiterin Anna und vielleicht noch den Jungs von Haw-lin, auch wenn sie etwas ganz anderes machen. Anna: Jeder Blogger ist unterschiedlich, daher kann ich mich mit niemandem wirklich identifizieren.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Juliane: Bilder suchen und sammeln, Trailer oder Musikvideos schauen und Rezensionen jeglicher Art lesen. Anna: Meine liebsten Online-Shops und Blogs zu durchforsten.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Juliane: Musik hören, Filme schauen, Lesen, Kochen, Reisen und Fahrrad fahren. Anna: Museen, Flohmärkte und Cafés besuchen.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Juliane: Vielleicht bei dieser hier. Nein, wir publizieren nur Wahrheiten. Ist doch klar. Anna: Wenn es um meine Größe geht.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Juliane: Julian Assange, wo wir schon wieder beim schwierigen Thema Wahrheit wären. Anna: Ganz klar Tavi, die den Blog thestylerookie.com betreibt.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Juliane: Ich lasse jetzt ganz dreist mal alle Menschenrechtler etc. außen vor: Mein Freund, meine Familie, meine Freunde und vielleicht Sofia Coppola. Anna: Auch wenn das wahrscheinlich die Antwort von 90 Prozent der Befragten ist: meine Eltern.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Juliane: Eigentlich nicht andere als im echten Leben, aber vielleicht besonders Wortwitz, eine gute Schreibe, nicht alles zu ernst zu nehmen und auch im Netz sich selbst treu zu bleiben. Anna: Ihre Kreativität und die Vielfalt an Meinungen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Juliane: Ehrlichkeit gegenüber anderen und sich selbst, Humor und Weltoffenheit. Anna: Klugheit, Charme und Witz.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Juliane: Dass man sich so schnell darin verliert und es einen deshalb oft von der Erledigung von Dingen abhält… Anna: Zu viel Werbung und anonyme Kommentare.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Juliane: Wie Jessie von LesMads stören mich fehlende Quellenangaben oft sehr – also allgemein eine gewisse Unprofessionalität, teilweise auch eine komische Art von starker Ich-Bezogenheit. Aber man kann sich ja aussuchen, was man liest. Anna: Blogger, die sich selbst im Spiegel fotografieren und dabei eine Schnute ziehen.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Juliane: Meine Zerstreutheit, meine mangelnde Selbstdisziplin und dass ich mir manchmal zu viele Gedanken mache. Anna: Neben einigen anderen Dingen meine Sehschwäche.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Juliane: Als ich eine sehr nette E-mail von dem Art Director einer tollen deutschen Kunstzeitschrift in unserem Postfach entdeckt habe. Anna: Wir im ZEITmagazin, gleich zweimal!
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Juliane: Meine Ideen in einer guten Form festzuhalten, aber auch unseren Stil auf Reigen beizubehalten und generell mit dem Bloggen durchzuhalten. Anna: Die Freiheit zu besitzen, zu bloggen, was mir Freude macht.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Juliane: Richtig gut Klavier spielen zu können. Anna: Ich würde nur zu gerne die Kunst des Zeichnens beherrschen.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Juliane: Wenn es denn sein muss: Vielleicht als einer, der für eine tolle kulturelle Einrichtung bloggt. Anna: Hanneli Mustaparta wäre nicht schlecht.
Ihre größte Extravaganz? Juliane: Oft lange zu schlafen, beim Essen nicht zu sparen, zu viele Bücher und Parfums zu besitzen sowie innerhalb einer Bürogemeinschaft einen eigenen Arbeitsplatz zu besitzen. Daran zu glauben, dass immer alles gut werden wird. Anna: Mein Balkon.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Juliane: Entspannt. Anna: Etwas verwirrt von all den Fragen.
Ihr Motto? Juliane: „Sapere aude“ („Wage zu wissen!“, Red.) und „What goes around comes around“. Anna: „Having two or three people in love with you is like money in the bank.“ (Jenny Holzer)
Gummistiefel sind dann ja doch eher was für Kate Moss und den Schlamm von Musikfestivals – für die Stadt empfehlen wir diese „Rain Boots“ von Loeffler Randall und versprechen immer TROCKENE FÜSSE!
Wie groß der Einfluss japanischer Designer wie Issey Miyake oder Yohji Yamamoto auf die Mode ist, zeigt der BILDBAND „Future Beauty“. Eine Reise durch die japanische Mode der letzten 30 Jahre