Es gibt Fragen, die mir immer wieder gestellt werden: Auf was für Mode stehe ich eigentlich? Was bedeutet Mode für mich? Damit ich in solchen Situation in Zukunft nicht immer wie ein Auto gucke, weil ich die Antwort nicht weiß, werde ich mir nun etwas überlegen, und sei es nur für mich selbst. Der beste Ort für dieses Experiment? Die Modemesse Bread & Butter.
Den Veranstaltungsort der Bread & Butter, den ehemaligen Flughafen Tempelhof, verbinde ich mit tollen Erinnerungen, da wir dort als Teil des Berlin-Festivals im Jahr 2012 aufgetreten sind. Zuerst habe ich bei Fred Perry vorbeigeschaut – ich liebe diese Marke! Da ich jemand bin, der in einem Anzug immer aussieht, als gehe er zu einer Beerdigung, passt mir dieser Stil ganz gut. Viele Menschen in Deutschland verbinden die Marke blöderweise mit der rechten Szene, was ich schade finde, vor allem, da der echte Fred Perry ein jüdischer Tennisspieler war.
Dieses Jahr arbeitet Fred Perry viel mit Paisley-Muster, genau wie bei Penguin (auch eine Marke, die ich großartig finde). Während viele Paisley kritisch gegenüberstehen, hat das Muster für mich einen 70er-Touch. Außerdem funktioniert es in Kombination mit der klassischen Form des Polo-Hemdes meiner Meinung nach sehr gut. Noch ein Barbour-Mantel dazu und das Outfit steht! Und eine Hose, vielleicht. Wäre ja nicht verkehrt.
Pierre Bee ist Sänger der Berliner Band „I Heart Sharks“. Für das ZEITmagazin bloggt er während der Fashion Week in Berlin. Morgen geht es um das Konzert der Band bei der Modenschau von Laurèl.
Um kurz vor drei Uhr nachts ließ die Polizei die ZEITmagazin-Fashionweek-Party räumen, die Musik war den Kreuzberger Nachbarn einfach zu laut. Es war das Ende eines, wie die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ kommentierte, „ziemlich coolen“ Fests. Im Alten Kaufhaus am Oranienplatz in Berlin feierten 500 geladene Gäste die neue Ausgabe des ZEITmagazins, die sich dem „Jugendstil 2014“ widmet. Chefredakteur Christoph Amend beglückwünschte in seiner Rede die Fotografin Heji Shin zu ihrer Arbeit – und gratulierte ihr zum Geburtstag, den sie am selben Abend mit Champagner und Kuchen feierte. Der Musiker Friedrich Liechtenstein bot einen unvergesslichen Auftritt, der mit seinem Hit „Supergeil“ endete – anschließend legten die DJs Hugo Capablanca und Oliver Barduhn auf. Unter den Gästen waren die Modemacher Ayzit Bostan, Johanna Perret von Perret Schaad, Thomas Bentz und Oliver Lühr von Achtland, Vladimir Karaleev und René Storck, Patrick Mohr und Sabrina Dehoff; das Model Britta Thie; die Schauspielerinnen Natalia Wörner, Alexandra Neldel, Lavinia Wilson und Katharina Schüttler; die Schauspieler Clemens Schick und Mišel Matičević; die Autorinnen Helene Hegemann und Theresia Enzensberger; die Malerinnen Oda Jaune und Cornelia Schleime und der Maler Martin Eder sowie Moderator Jan Böhmermann. Die meisten blieben lange, unterhielten sich und tanzten – bis die Polizei kam.
Im leerstehenden, ehemaligen Alten Kaufhaus am Oranienplatz fand die ZEITmagazin-Party statt
ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend mit Fotografin Heji Shin, die die aktuelle Ausgabe des ZEITmagazins zur Fashion Week fotografierte
Die Schauspieler Thekla Reuter, Mišel Matičević, Bibiana Beglau, Chiara Schoras, Lavinia Wilson (v.l.n.r.)
Der Style Director des ZEITmagazins Tillmann Prüfer mit Nadja Göricke
Maler Martin Eder feierte mit Fotograf Gregor Hohenberg (rechts)
Die Fotografin Heji Shin feierte mit uns in ihren Geburtstag. Milena Carstens, Bildredakteurin des ZEITmagazins, überreichte ihr den Kuchen
Die Schauspielerinnen Natalia Wörner (links) und Ursula Karven
Matthias Kalle (stellvertretender Chefredakteur des ZEITmagazins, links) mit Moderator Jan Böhmermann
Nach den ersten Tönen des Sängers Friedrich Liechtenstein („Supergeil“) wurde getanzt
Das Designer-Duo Achtland (l. Oliver Lühr, r. Thomas Bentz) zeigte am Vorabend ihre Herbst/Winter-Kollektion für 2014/2015
Tanya Ernst, Henrik John, Darwin Santo, Corinna Strohmayer, Michael Zehentmeier (v.l.n.r.)
Das Berliner Model Britta Thie
Schauspielerin Alexandra Neldel (links) mit Begleitung
ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend mit Petra Fladenhofer
Zum Auftakt der Mercedes-Benz Fashion Week in Berlin trafen sich am Montagmittag 250 geladene Gäste zur ZEITmagazin-Konferenz Mode und Stil im me Collectors Room in der Auguststraße. Das Thema der Konferenz lautete diesmal „Jugendstil 2014“.
Nach der Begrüßung durch ZEITmagazin-Chefredakteur Christoph Amend und Dr. Jens Thiemer, Leiter Markenkommunikation Mercedes-Benz Cars, ging es gleich los mit einem Überraschungsauftritt: Die deutsch-britische Band I Heart Sharks spielte ihre neue, noch unveröffentlichte Single, deren Titel „To Be Young“ perfekt zum Programm passte.
Tillmann Prüfer, Style Director des ZEITmagazins, gab in seiner Keynote zunächst Einblicke in den Kleiderschrank seiner Jugend, darunter ein T-Shirt mit einem Aufdruck des Konterfeis von Helmut Kohl. „Jugendmode, wie wir sie kennen, ist vorbei“, sagte Prüfer, „und wird nicht zurückkommen. Das Internet ist für viele Jugendliche heute als Erlebnisraum für Mode wichtiger als Clubs und die Straße.“
Martin Andersson, der schwedische Chefdesigner für Männermode bei COS, zeigte während seines Auftritts, welche jungen Künstler ihn zu seinen Kollektionen inspirieren, unter anderem Arbeiten der amerikanischen Malerin Tauba Auerbach und von Sarah Illenberger aus Berlin. Prof. Dr. Barbara Vinken erläuterte, warum der moderne Modekörper androgyn und asexuell ist. Die Galeristin Tanja Wagner stellte Künstler der nächsten Generation vor.
Die Schauspielerin Karoline Herfurth, zurzeit im erfolgreichsten deutschen Film des Jahres „Fack ju Göhte“ zu sehen, erzählte von frühen Modesünden. Der Fotograf Serge Leblon forderte nach dem Vorbild der kulinarischen Slow-Food-Bewegung eine „Slow Photography“: Junge Mode-Fotografen sollten sich mehr Zeit nehmen in der Vorbereitung ihrer Motive.
Die Blogger Fabian Hart und Jakob Haupt forderten, dass man genauso zwischen guten und schlechten Bloggern unterscheiden solle wie zwischen Qualitätsmagazinen und Billigheften. Und Adidas-Chefdesigner Dirk Schönberger berichtete von der Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Rapper Kanye West.
Unter den 250 Gästen im Publikum war auch die Düsseldorfer Modelegende Albert Eickhoff. Im spontanen Gespräch mit Christoph Amend riet der 78-Jährige jungen Kollegen aus der Modebranche, am Ball zu bleiben. Er selbst habe nie aufgegeben und es in den siebziger Jahren geschafft, Gianni Versaces erste große Modenschau zu veranstalten. „Und das in Lippstadt! Im Stadttheater! Danach war ich in Mailand natürlich angesagt.“
Die ZEITmagazin-Konferenz Mode und Stil wird gemeinsam mit Mercedes-Benz veranstaltet und findet im kommenden Sommer wieder zum Auftakt der Modewoche in Berlin statt.
Da zu viel Online-Shopping zwar äußerst bequem, aber ungesund ist (viereckige Augen, unschöne Fettpolster wegen Bewegungsmangel und leichtfertiges Geld ausgeben) sagen wir: Ab auf die Straße und zurück zum guten alten Einkaufsbummel. Wie wäre es mit einem Zwischenstopp bei Thone Negrón? Die Designerin Ettina Barrios Negrón ist nämlich von der Schröder- in die Linienstraße gezogen und eröffnet am morgigen Dienstag, den 14 Januar im Berliner Fashion Week Zirkus ihren neuen Laden. Auch hier verkauft sie ihre schlicht-elegante Mode, die durch feine Schnitte und hochwertige Materialien von sich Reden macht. In der kommenden Frühjahrssaison dreht sich alles um das Thema „Forest Families“ – Couture in Blau und Grün.
Für Bewohner der Hauptstadt ist Barrios Negrón übrigens keine Unbekannte: Im Jahr 2005 gründete sie die renommierte Boutique „Konk“, in der sie Mode von und an Berliner verkauft hat. Seit 2008 widmet sie sich ausschließlich ihrer eigenen Kollektion.
Die Eröffnung beginnt am 14. Januar ab 17 Uhr, in der Linienstraße 71 in Berlin Mitte
Wetten, dass Sie aus diesem Tuch von Hien Le auch ein Kleid wickeln können?
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Der Gewinner der Fußpads ist Goldi. Bitte mailen Sie uns Ihre Postanschrift an: stilredaktion2@zeit.de
Noch kein Weihnachtsgeschenk? Die Schröderstraße in Berlin-Mitte ist meist menschenleer, und es gibt dort den schönsten Schmuck: Bei Felicious, Hausnummer 14