Die Berliner Grafikerin Monja Gentschow liebt es, altes Männerhaar zu zeichnen und Motorradhelme mit Vogelfedern zu bekleben. Außerdem hat sie dieses heitere KARTENSPIEL entworfen
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Katharina Ober, 23, ist ein vielseitig interessierter Mensch: Auf „Frock & Roll“ schreibt sie über neue Indierock-Alben genau so emphatisch wie über Kollektionen von Londoner Modedesignern. Und freundlicherweise denkt Katharina Ober in ihrem Mode- und Musikblog auch an Männer. Denen hat sie gleich ein eigenes Ressort gewidmet. Dort erklärt sie zum Beispiel auf überzeugende Weise, welche Accessoires zu einem gelungenen Vintage-Outfit gehören. Mit solchen Tipps nimmt die Studentin aus Wien anderen Frauen womöglich Arbeit ab: jenen, die beim Shoppen daran verzweifeln, ihre Männer passend einzukleiden.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eines, das man wieder besuchen will, weil das Layout passt, der Schreibstil interessant ist und natürlich die Themen. Und eines, das sich ständig weiterentwickelt und nicht stehen bleibt.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit jenen, bei denen man merkt, dass sie es aus Liebe zu den Dingen machen, über die sie schreiben. Und nicht, weil man im Mittelpunkt stehen will. Konkret bin ich großer Fan von Bees and Ballons, This Is Jayne Wayne, Jazzabelle’s Diary und mybandsbetterthanyourband.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ganz viel neue und alte Musik hören. Ich lese gerne die „Daily Mail“ (wie peinlich…). Und Online Window Shopping.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Ganz viel neue und alte Musik hören, bevorzugt live in verrauchten Bars und Clubs.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Bei fiesen Einleitungen zu Blogbeiträgen flunkere ich schon mal gerne. Direkte Unwahrheiten sind das aber nie.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Soundcloud, Google und YouTube.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Jarvis Cocker.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Kreativität, Unvoreingenommenheit und Unterstützung zu zeigen, ohne sich wirklich zu kennen.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Ehrlichkeit und Zuhören können.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Datenlimits und den Satz „Dieses Video ist in ihrem Land nicht verfügbar“.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Neid (auf meist nichts Weltbewegendes) und Überheblichkeit.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Meine Introvertiertheit.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Fremde Leute zu treffen, die mein Blog kennen.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Mein Online-Magazin und etliche Jobs…und die Erkenntnis darüber, was ich später einmal machen will.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Gerne im Mittelpunkt zu stehen und Gitarre zu spielen.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Nicht als Blogger aber als Musiker…dann bevorzugt als Alison Mosshart.
Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. Diese Woche: Wie populär ist der Frauenfußball? Und hat sich seit der Fußball-WM im Sommer wirklich etwas verändert?
Unser Chefredakteur Christoph Amend ist Bayern-Fan. Unser Berater Matthias Kalle ist Dortmund-Fan. Wie halten sie es diese Saison miteinander aus? Immer montag vormittags an dieser Stelle: ihre Emails vom Wochenende
Kalle, Samstag, 16 Uhr 5: Blitztabelle! Nur noch sechs Punkte. Saison beginnt jetzt!
Amend, Samstag, 17 Uhr 43: Augsburg ist ein guter Aufbaugegner
Kalle, Samstag, 17 Uhr 59: Und was ist dann Hoffenheim? Angstgegner?
Amend, Samstag, 18 Uhr 41: Wir nennen sie Null-zu-Null-Gegner. Die Bayern-Spieler waren müde – den steckte der Champions-League-Sieg noch in den Knochen.
Kalle, Samstag, 18 Uhr 59: Da kennen wir uns ja nicht so aus …
Amend, Samstag, 19 Uhr 42: Sag mal, geht Goetze eigentlich zu Bayern?
Kalle, Samstag, 21 Uhr 3: Wieso sollte er das bitte tun?
Amend, Sonntag, , 20 Uhr 13: Beim Tabellenführer spielen, Champions League! Platz 6 für euch, UEFA-Cup, richtig?
Kalle, Sonntag, 20 Uhr 38: Mach den Jungen nicht verrückt! War ein ganz wichtiger Spieltag für uns, Platz 6 als Durchgangsstation, und Robben macht Stunk. Beste Ausgangslage.
Sie sind ein bisschen traurig, diese Menschen, denen Popmusik noch etwas bedeutet. Die digitale Revolution hat ihnen ihr liebstes Artefakt geraubt: das Albumcover. Eine MP3-Datei braucht nun einmal keinen visuellen Schnickschnack. Weil sie diese Entwicklung so bedauerlich finden, kramen sie alte LP-Cover hervor, Glanzstücke der Opulenz, und erinnern sich an bessere Zeiten. Und um ihre Laune zu heben, stellen sie lustige Sachen mit diesen Covern an, manche von ihnen verfassen Hitlisten, andere hängen sie an die Schlafzimmerwand.
Es besteht aber auch die Möglichkeit, seine Leidenschaft kreativ nutzbar zu machen. Im Online-Foto-Netzwerk „Flickr“ hat sich eine Gruppe zusammengeschlossen, die mittlerweile 794 Mitglieder zählt und in epochale Plattencover die Abbildungen von Lego-Figuren hineinmontiert. Aus dem leibhaftigen Iggy Pop, der den Betrachter von dessen Meisterwerk „Lust for Life“ diabolisch angrinst, wird ein Lego-Iggy-Pop. Der User „Christoph!“ hat ihm bloß ein Grinsen ins Gesicht gemalt, das ein bisschen putziger aussieht als im Original. Es sei ihm verziehen. Andere Verfremdungskünstler haben die Beatles, wie sie den Zebrastreifen auf der „Abbey Road“ überqueren, legoisiert. Das Ergebnis: psychedelisch! Genau so gut kann man natürlich Bruce Springsteens berühmten „Levi’s“-Hintern auf dessen „Born in the USA“-Album in die Lego-Welt verfrachten. Das Hinterteil sieht zwar ein wenig eckiger aus als in echt, aber beschweren sollte man sich darüber nicht: Es war ja auch nie die Rede davon, dass Lego-Steine eins zu eins die Realität abbilden. Sie sind ein Rohstoff für Träumer. Besonders dann, wenn es sich bei den Lego-Bastlern um Erwachsene handelt, die ihre Finger nicht von alten Schallplatten lassen können. Philipp Wurm
Vor gemeinen Stiefmüttern mit schönen Töchtern hatten wir immer Respekt. Da gab es keine Diskussion, armes Schneewittchen. Jetzt haben wir den Stuhl der bösen Königin entdeckt. Der sieht ein bisschen aus wie ein Mantelkragen und heisst PHANTOM. Und Respekt haben wir auch vor dem!
Bald ist der schöne Herbst vorbei und es wird wieder bitter-bitter-kalt. Darauf sollten wir uns vorbereiten. Zum Beispiel mit diesem pinken Helm von Smith Optics. Der ist mit Plüsch gefüttert, und kann damit also Berg-Raserinnen vor Eiswind schützen.