„Gib Fünf!“ heißt, dass Männer sich gleich mit einem lauten Klatschen verbrüdern. Peng. „Fünf Dinge“ dagegen heißt die Internetseite von Dorothea Sundergeld, Okka Rohd und Karolina Stasiak. Und die verbindet auch: Dem Leser wird ein unaufdringlicher Einblick in das Leben anderer gewährt. Stilvoll, leise. Wir mögen das
Das BOTTLE BOAT von Floris Hovers ist eine Art Bausatz: Klötzchen, Gummibänder und Segel werden geliefert, die leere Shampooflasche muss man selbst beisteuern
Um in Ruhe das neue ALBUM „Mutual Friends“ des Duos Boy zu hören, schließen die weiblichen Mitglieder unserer Redaktion sich in ihren Büros ein. Songs, so schön, dass keine Störung geduldet wird
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Isabella Meyer, 23 und aus Wien, kennt sich in der Theorie und Praxis von Fashionblogs bestens aus. In der Theorie, weil die Publizistik-Studentin an einer Forschungsarbeit zum Thema „Die Wirkung von Modeblogs“ schreibt. In der Praxis, weil sie selbst ein Blog betreibt. „Repeatoire“ heißt ihr Blog – zu sehen sind dort Galerien lichtdurchfluteter Fotos, die sie selbst als wandlungsfähiges Model zeigen, das mal im Kaftan, mal im Eskimopulli, mal im Ballerinakostüm posiert. Die Wirkung: weckt Fantasien für gelungene Outfits. Unser Vorschlag: „Repeatoire“ sollte unbedingt Erwähnung finden in ihrer Forschungsarbeit.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? „Vollkommenheit“ in ihrer klassischen Bedeutung klingt wahnsinnig anstrengend. Für mich darf demnach die persönliche Note nicht fehlen, auch wenn (oder gerade weil) das Blog dadurch Ecken und Kanten bekommt. Sollte man dem Ganzen dann noch die Liebe zum Detail anmerken, habe ich nichts mehr hinzuzufügen.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit keiner bestimmten Person. Zum Glück kann ich Internetauftritte und persönliche Identifikation ganz gut trennen.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Die „Most visited“-Funktion verrät mir, dass ich die Plattform Twitter am häufigsten nutze. Demnach ist meine Lieblingsbeschäftigung vermutliche das fortlaufende Lesen und Tippen von 140 Zeichen.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Alle Beschäftigungen, die mehr als 140 Zeichen erfordern. Im Moment versuche ich zum Beispiel, mir selbst das Gitarrespielen beizubringen – ein Selbstexperiment.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? Bewusst sollte man das zweifellos nie tun, aber auf die Frage „Wie geht es dir?“ schreibe ich womöglich ab und an nur die halbe Wahrheit.
Ihr Lieblingsheld im Netz? David Hasselhoff!
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Meine Nackenrolle.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Menschen, die sich durch ihre netzinterne Selbstdarstellung nicht offensichtlich in bestimmte Muster einteilen lassen (wollen).
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Offenheit, Humor, Spontanität, ein guter Musikgeschmack und Hingabe – in vielerlei Hinsicht.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Wir können es nicht einmal annähernd erfassen.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Wenn sie sich selbst zu ernst nehmen.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Ich nehme mir Dinge schnell zu Herzen. Eine gesunde und situationsbedingte Gleichgültigkeit fällt mir demnach schwer, soll aber gut fürs Wohlbefinden sein, hab ich gehört.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Das lässt sich nicht auf ein Erlebnis runterstauchen. Aber das Gefühl zu erkennen, dass Bloggen auf irgendeine Art und Weise Früchte trägt, lässt sich als „glücklich“ beschreiben.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Das entstandene Netzwerk, ob nun mit Lesern oder anderen Bloggern.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Stundenlanges Tauchen ohne die Notwendigkeit von Sauerstoffzufuhr. Und Gitarre spielen. Es war nur ein Talent gefragt, oder? Dann bitte die Fähigkeit, stundenlang unter Wasser Gitarre spielen zu können.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Wenn überhaupt, dann als Sandra von http://rodeo.net/niotillfem/ – aber auch nur, weil sie in Stockholm, NYC und LA gleichzeitig wohnt.
Ihre größte Extravaganz? Studieren in Wien.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Wie es mir geht? Der dritte Akkord macht mir ein wenig Sorgen, aber ansonsten geht es mir natürlich gut!
Ihr Motto? What goes around comes around. Und nicht erst seit Justin Timberlake.
Das ist keine BRÜCKE, sondern eine Brückenskulptur, und zwar von Tobias Rehberger. Sie führt in Oberhausen über den Rhein-Herne-Kanal und leuchtet nachts
Hunter S. Thompson ist der Rockstar unter den Schreibern. Sein Romanheld in The Rum Diary heißt Paul Kemp, ist ein ausschweifend lebender Journalist mit ausgeprägtem Hang zum Rum – und ein Alter Ego des Autors selbst. Das fertige Werk kommt Ende des Jahres in die Kinos, den Trailer gibt’s schon jetzt
Weil es so viele verschiedene Hüte und noch mehr Vogelarten gibt beschloss Alice Tams von nun an Vögel mit Hüten zu illustrieren. Blaumeisen in Partyhut und Eisvögel in der kaiserlichen Krone von Österreich sind nicht nur auf ihrem Blog zu bewundern sondern auch als Postkarten erhältlich.
Wo werden die meisten Fahrräder geklaut? Wo sind die Deutschen am dicksten? Wer bezieht am häufigsten Ökostrom? Die Deutschlandkarten des ZEITmagazins erscheinen jetzt auch als Kolumne beim Saarländischen Rundfunk im Programm von SR 2 KulturRadio. ZEITmagazin-Redakteur Matthias Stolz beantwortet jede Woche die wichtigsten Fragen zu Deutschland. Sonntags zwischen 14 und 16 Uhr in der Sendung “Länge Sieben –Das Kulturmagazin aus Saarbrücken”. In dieser Woche: Das Geheimnis der Funklöcher. Die Netzbetreiber verschweigen wo genau man nicht telefonieren kann – wir decken die Funklöcher auf, mit der Hilfe der ZEITmagazin-Leser