Unser Chefredakteur Christoph Amend ist Bayern-Fan. Unser Berater Matthias Kalle ist Dortmund-Fan. Wie halten sie es diese Saison miteinander aus? Immer montag vormittags an dieser Stelle: ihre Emails vom Wochenende
Kalle, Samstag, 16 Uhr 28: Nein, bitte, alles, nur nicht gegen Mainz verlieren und gegen Tuchel, den schlimmsten Trainer der Liga …
Amend, Samstag, 17 Uhr 23: Na, ist doch alles gut gegangen – Glückwunsch zum Sieg!
Kalle, Samstag, 17 Uhr 23: Na ja, war ja klar … So. Noch sechs Punkte – also falls ihr gleich nicht gewinnt. Wo doch so wichtige Spieler von euch im Knast sitzen…
Amend, Samstag, 18 Uhr 17: Bei uns brennt die Hütte.
Die Staatsgalerie Stuttgart widmet dem Werk James Frazer Stirlings zum ersten Mal in Deutschland eine umfassende Ausstellung: Pläne, Skizzen, Modelle und bisher unveröffentlichtes Archivmaterial des 1992 verstorbenen Architekten sind dort ab dem 1. Oktober zu sehen. Es könnte keinen geeigneteren Ausstellungsort als die Neue Staatsgalerie geben: Sie gilt als Stirlings Meisterwerk und Klassiker der Museumsarchitektur. Das 1984 eröffnete Gebäude wird somit selber zum größten erlebbaren Ausstellungsstück von „Notes from the Archive – Krise der Moderne“
Wenn 500 Menschen in nur 100 Sekunden 1500 Bilder in der Hand halten, dann befinden wir uns nicht in der Dekoabteilung von Ikea beim Sommer-schlussverkauf, sonder gemütlich zu Hause vor dem Computer und gucken Eran Amirs Video mit dem Titel “500 People in 100 Seconds!“ Angucken- gut finden!
Ein Bourbon zum Frühstück ist schwer zu rechtfertigen. Dafür gibt es diesen AHORNSIRUP, der in Eichenfässern reifte, in denen zuvor Bourbon gelagert wurde.
Was im 19. Jahrhundert Salons waren, sind heute Blogs. In diesem Sinne lassen wir die Tradition des legendären Fragebogens von Marcel Proust für unsere Lieblingsblogger wieder aufleben. Max Dax, 41-jähriger Popjournalist und Chefredakteur des „Electronic Beats“-Magazins, schlüpft gerne in ein Alter Ego, das V2 Schneider heißt. Ein wunderlicher Dandy ist dieser V2 Schneider, und auf seinem Blog „Implosion“ lässt Dax ihn erzählen. Es geht darin um Reisen nach Malibu oder Krakau, um einen Tinnitus, um legendäre Bob-Dylan-Konzerte und um andere Schicksalsschläge. Als Beglaubigungen dieser Ereignisse, die eher erträumt als erlebt wirken, dienen verwischte Fotos. „Implosion“ ist die Fortsetzung des Blogs „Dissonanz“, dessen Protagonist ebenfalls V2 Schneider war und der demnächst im Merve Verlag in Buchform erscheinen soll.
Was ist für Sie das vollkommene Blog? Eines mit tausend Plateaus.
Mit welchem Blogger identifizieren Sie sich am meisten? Mit V2 Schneider.
Was ist online Ihre Lieblingsbeschäftigung? Das Studieren der täglichen Setlists von Bob Dylans Konzerten.
Was ist offline Ihre Lieblingsbeschäftigung? Krustentiere, Seeteufel, Pesce Spada.
Bei welcher Gelegenheit schreiben Sie die Unwahrheit? In meinem Blog „Implosion“.
Ihr Lieblingsheld im Netz? Rainald Goetz, der Blogger.
Ihr Lieblingsheld in der Wirklichkeit? Andy Warhol, der Publizist.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie im Netz begegnen? Ziellosigkeit.
Welche Eigenschaften schätzen Sie an Menschen, denen Sie in der Wirklichkeit begegnen? Zielstrebigkeit.
Was mögen Sie im Netz am wenigsten? Süßwasserfische.
Was stört Sie an Bloggern am meisten? Dass sie nicht fürs Fernsehen arbeiten.
Was stört Sie an sich selbst am meisten? Dass ich Deutschland nicht mehr liebe.
Ihr glücklichster Moment als Blogger? Als aus Fiktion Wirklichkeit wurde.
Was halten Sie für Ihre größte Errungenschaft als Blogger? Dass mein Blog „Dissonanz“ demnächst im Merve Verlag als Buch veröffentlicht wird – neben Goetz, Deleuze und Guattari.
Über welches Talent würden Sie gern verfügen? Zeit.
Als welcher Blogger möchten Sie gern wiedergeboren werden? Ich halte nichts von Buddhismus.
Ihre größte Extravaganz? Künstlerische Freiheit.
Ihre gegenwärtige Geistesverfassung? Entspannt. Ich lausche den durch Sicherheitsglas gedämpften Geräuschen auf dem Alexanderplatz: Presslufthammer, vorbeifahrende Straßenbahnen, der fließende Straßenverkehr.
Ihr Motto? Strange how people who suffer together have stronger connections than people who are most content.
Unsere Autorin Elisabeth von Thurn und Taxis ist Mitglied einer gewissen Regensburger Adelsfamilie, über die es sich lohnt, ein BUCH zu schreiben: „Tagebuch einer Prinzessin„